Die Sprengmeister und der unheilige Gral: Social Fiction (German Edition)
die Niedrigste, die Höhe ihrer Vermögen jedoch die Höchste seit der Jahrtausendwende.
Münster hat die Krise wie kaum eine andere Stadt gemeistert. Was wir uns vorgenommen hatten, das haben wir auch geschafft: Wir sind sogar gestärkt aus der Krise herausgekommen. Und das ist vor allem Ihr Verdienst, liebe Münsteranerinnen und Münsteraner. Münster ist so erfolgreich, weil Sie Tag für Tag Ihre Arbeit machen. Sie sind früh morgens auf den Beinen. Sie arbeiten rund um die Uhr, Sie kümmern sich um Ihren Erfolg und um die Vermehrung Ihres Vermögens, Sie meistern Ihren Alltag, wie schwer er oft auch sein mag.»
Er packt sein Publikum mit eisernem Blick.
«Gemeinsam haben wir Enormes geleistet. Wir haben erfahren, was möglich ist. Das ist wichtig, denn wir Münsteraner sind uns unserer Stärken selbst nicht immer bewusst. Unsere Volleyballmannschaft hat in Nordrhein-Westfalen ganz wunderbar genau die Tugenden gezeigt, die uns stark machen: Fleiß und Disziplin, Ideenreichtum und Technik auf höchstem Niveau.
Nur ein Wort noch zum Sport: Wenn nächstes Jahr das deutsche Springreiterturnier in Münster stattfindet, dann wird unsere Mannschaft zum dritten Mal den Titel holen. Mit unserer Unterstützung kann sie es wirklich schaffen, ich jedenfalls freue mich schon auf den Eröffnungswettkampf auf dem Schlossplatz. Aber bei aller Zuversicht: Unsere Stärken werden wir auch in Zukunft beweisen müssen – und zwar nicht nur beim Springreiten. Wir stehen in diesen Monaten inmitten einer großen Bewährungsprobe. Wir müssen unsere Sicherheit stärken. Dabei geht es nicht allein um unser Geld, sondern auch um uns. Denn Sicherheit ist weit mehr als eine Währung.
Wir Münsteraner – wir sind uns darin zum Glück einig. Das befestigte Münster ist der Garant für unseren Frieden und unsere Freiheit. Unsere Vermögen sind die Grundlage unseres Wohlstands.
Deutschland braucht Münster und sein Geld. Für unser eigenes Wohlergehen wie auch, um in Zukunft große Aufgaben zu bewältigen.
Wir Münsteraner nehmen unsere Verantwortung wahr – auch wenn sie manchmal sehr schwer zu tragen ist.
Wir mussten in diesem Jahr den Tod von vielen unserer treuen Freunde und Mitstreiter verkraften. Auch wenn kein Wort von mir das Leid der Familien und Freunde der Gefallenen tatsächlich mildern kann, will ich von Herzen sagen: Ich vergesse sie nicht.
Auch die körperlich und seelisch Verwundeten vergesse ich nicht. Ich hoffe so sehr, dass sie rasch wieder gesund werden können.
Liebe Münsteranerinnen und Münsteraner, so wie wir mit Hoffnung in die Zukunft blicken, so tun das auch die Menschen in anderen Städten unseres Landes. Auch sie haben Vorstellungen davon, wie sich ihr Wohlstand entwickeln soll. Damit fordern sie auch uns Münsteraner heraus, nicht stehen zu bleiben. Der Rat der Stadt Münster-Zentral setzt deshalb alles daran, im kommenden Jahr wichtige Etappenziele zu erreichen. Das wohl Wichtigste: Noch mehr Menschen sollen für uns arbeiten können. Auch werden wir die Finanzen weiter in Ordnung bringen und unsere Steuerlast weiter verringern. Wir wollen den Zusammenhalt in unserer Stadt stärken, gerade zwischen denen, deren Familien immer schon hier gelebt haben, und denen, die sich erst seit kurzer Zeit als Bürger erster Klasse bezeichnen dürfen.
Wir nehmen den Begriff von der Bildungsstadt Münster ernst: Wir haben nicht viele, aber hochklassige Studierende, wir haben wenige, aber höchst ertragreiche Unternehmungen, wir gehen den Weg zur modernsten Energieversorgung des Landes, die Klima und Umwelt schont und von uns bezahlbar ist.
Wir vollenden den Wandel unserer Sicherheitskräfte zu kleineren und flexiblen Einheiten, indem wir die normale Dienstzeit durch einen Vollzeitdienst ersetzen. Dem Polizeidienst wird ein zusätzlicher Personenwachdienst folgen. Das alles ist ein Einschnitt, ich weiß. Aber es ist auch eine Chance für unsere Stadt, denn wir brauchen die Solidarität von uns allen – von Münsteraner zu Münsteraner. Sie kann nie allein von Institutionen geleistet werden. Ich danke den Mitgliedern unseres Stadtrates, jungen wie alten Bürgern, die wie selbstverständlich und oft unbemerkt anderen Menschen ihrer Klasse helfen.
Liebe Münsteranerinnen und Münsteraner, das alles ist Münster, unser Münster im 21. Jahrhundert. Das alles trägt zu Zusammenhalt und Wohlergehen bei. Denn Wohlergehen und Wohlstand, das heißt – wie wir alle aus Erfahrung wissen – nicht nur ‹noch mehr haben›,
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