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Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Titel: Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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mich!« Sie sprang auf die Füße und eilte mit hämmerndem Herzen die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Gleich, auf der Stelle, mußte sie ihm einen Brief schreiben, einen zärtlichen, aufmunternden Brief, und natürlich würde sie keinen Ton sagen über den verfluchten Claybourgh. Sie schrieb kritzelnd und schnell, schrieb sich ihre Sorge vom Herzen und ihr schlechtes Gewissen wegen des Abends mit Charles im Schafstall. Gott mochte verhüten, daß je irgendeine Menschenseele davon erfuhr. Keiner würde ihr glauben, daß es obwohl schön, doch bedeutungslos gewesen war, gerade so unverfänglich, als hätte sie ihren Kummer und ihre Angst mit einem Krug Branntwein betäubt.
    »Aber die Menschen sehen ja immer nur so viel, wie sie verstehen«, sagte sie leise, »und sie lieben es, von allem nur Schlechtes zu denken. Weil sie selber schlecht sind!«
    Sie rollte den Brief zusammen, umwickelte ihn mit einer Schnur und versiegelte ihn. Tallentire mußte ihn gleich wegbringen. Sie eilte auf den Hof hinunter, wo der Verwalter gerade vom Pferd sprang.
    »Sie müssen noch einmal fort«, rief sie, »hier dieser Brief! Reiten
Sie nach Sluicegates« – der Name kam ihr schwer über die Lippen, denn er rief unausweichlich alle Gedanken an Archibald Claybourgh in ihr wach – »reiten Sie dorthin, die Postkutsche kommt nachher dort vorbei. Beeilen Sie sich!«
    Tallentire nahm mit unbeweglicher Miene den Brief entgegen. Von allen Menschen auf Marmalon war er wohl der einzige, der etwas über das wahre Schicksal von Mr. de Maurois ahnte, denn er brachte immer die Briefe fort und Mary glaubte nicht, daß er niemals einen Blick auf den Bestimmungsort warf. Aber er hatte nie ein Wort darüber verloren, und sie war ihm dankbar dafür. Sie winkte ihm noch einmal zu und wollte schon ins Haus gehen, als sie einen Reiter erblickte, der die breite Auffahrt entlang auf das Haus zutrabte. Im Näherkommen entpuppte er sich als Lady Cathleen. Sie trug einen Mantel aus weißem Pelz, darunter ein leuchtendrotes, mit bunten Perlen besticktes Kleid, und ihr Gesicht wirkte ungewöhnlich frisch und rosig. Als sie herangekommen war, zügelte sie ihr Pferd und sah Mary strahlend an. Ihre Augen leuchteten.
    »Mary, wie schön, daß ich Sie hier gleich treffe«, rief sie, »den ganzen Morgen habe ich mir überlegt, wem ich es erzählen kann, und da sind Sie mir eingefallen.«
    »Was gibt es denn?«
    »Ach, Mary!« Cathleen kicherte wie ein junges Mädchen und die Farbe ihrer Wangen vertiefte sich. »Lord Hadleigh und ich...« sie sprach nicht weiter, aber Mary wußte, was sie sagen wollte. Sie erinnerte sich an das Gartenfest vor zwei Jahren und daran, wie sie gedacht hatte: Er macht ihr aber unverblümt den Hof! Wenn das die Brisbane sieht!
    »Ich habe es schon lange geahnt«, sagte sie, »Sir Hadleigh ist verliebt in Sie, nicht wahr, Mylady?«
    Cathleen nickte.
    »Gestern hat er mich gefragt, ob ich seine Frau werden will«, sagte sie leise.
    Mary war nicht überrascht, aber sie war im Zweifel darüber, ob Cathleen den Antrag annehmen würde. Sie hatte ihr Grauen vor Lord Cavendor gekannt und war seither der Meinung gewesen, die junge Frau habe einen unüberwindlichen Abscheu vor Männern.
Etwas unsicher sah sie sie daher an. » Wie schön«, sagte sie, »und... wie...?«
    Cathleens Augen verrieten Erstaunen. »Wie? Ich habe ja gesagt. Ohne es mir einen Moment zu überlegen! Ich liebe ihn. Ich habe nicht gewußt, daß es so wundervoll sein kann, einen Mann zu lieben! Ach, Mary, wie finden Sie das?«
    »Ich bin überrascht, ich...«
    »Finden Sie es zu früh? Ich bin seit fast zehn Jahren Witwe und...«
    »Aber nein, doch nicht zu früh!« Mary lachte hell auf. »Höchste Zeit wird es. Cavendor ist keine lange Trauerzeit wert, weiß Gott nicht! Ich freue mich für Sie! Wann ist die Hochzeit?«
    »Im Sommer. Sir Hadleigh wird in den nächsten Wochen nach Shadow’s Eyes reisen und mit meinem Vater sprechen.«
    »Er wird in aller Form um Ihre Hand anhalten?«
    »Ja, und Vater wird sie ihm eilig gewähren. Sir Hadleigh ist sehr reich und er genießt großes Ansehen.«
    »Ich weiß. Wie schön das alles geworden ist, nicht? Möchten Sie vielleicht mit uns frühstücken? Jane und ich würden uns freuen.«
    »Danke, aber das geht leider nicht. Anne wartet auf mich. Ich habe ihr gesagt, ich würde nur kurz spazieren reiten.«
    »Ach, und sie wollte Sie nicht begleiten?« fragte Mary mit einer Schärfe in der Stimme, die Cathleen völlig entging.
    »Nein, sie ist

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