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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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der das Vorgespräch geführt hatte, hatte »häuslicher Missbrauch« als Thema eingegeben.
    »Ich bin ein Werwolf. Ich bin Teil eines Rudels und mache mir Sorgen. Da ist eine neue Wölfin. Sie ist wirklich jung, wirklich verletzlich, und der Alpha - er nutzt sie aus. Nicht nur das, er schlägt sie. Es geht weit über den ganzen Müll von wegen Dominanz und Unterwürfigkeit hinaus. Aber sie will nicht fort. Ich habe versucht, sie zum Weggehen zu überreden, doch sie weigert sich. Sie will ihn nicht verlassen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Wie kann ich ihr klarmachen, dass sie sich das nicht gefallen lassen muss? Dass sie es nicht sollte? Sie bietet ihm einfach nicht die Stirn.«
    Die Geschichte kam mir viel zu bekannt vor. Während meiner ersten drei Jahre als Werwolf hatte ich ganz unten angefangen und mich vollständig einem Alpha unterworfen, der an der Grenze zum Missbrauch gestanden hatte. Doch das Rudel bedeutete Schutz, und ich wollte nicht fort. Dann kam der Zeitpunkt, an dem ich zwischen meinem Rudel und meinem eigenen Leben wählen
musste - meiner Sendung, meinen Zielen, meiner Zukunft. Und ich hatte mich für mich entschieden. Danach hatte es kein Zurück mehr gegeben.
    Trotz meiner Erfahrungen wusste ich nicht, was ich der Anruferin sagen sollte.
    »Es spricht für dich, dass du helfen möchtest«, sagte ich. »Aber manchmal reicht das nicht. So hart das jetzt auch klingen mag: Du wirst nicht viel tun können, wenn diese Person nicht gewillt ist, diesen Schritt von allein zu gehen. Es tut mir leid.«
    »Aber …«, sagte sie und seufzte. »Ich weiß. Ich weiß, dass du Recht hast. Ich habe bloß gedacht, dass es vielleicht einen Weg gibt.«
    »Du kannst ihr eine Freundin sein, Becky. Sprich weiter mit ihr. Und vielleicht könntest du ihr ein gutes Beispiel sein. Vielleicht solltet ihr euch beide vom Acker machen.« Ich hatte nicht allzu viel für die Rudelhierarchie übrig, was nicht zu übersehen war.
    »Das ist schwierig«, sagte sie. »Ich bin sicher hier. Aber ich kann für mich eintreten. Sie kann das nicht.«
    »Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als so gut wie möglich auf sie zu achten. Viel Glück, Becky.«
    Man konnte nicht jeden retten. Das hatte ich gelernt.
    Zum Ende der Sendung schlug ich einen heitereren Ton an. »Na schön, meine Freunde, unsere Zeit ist beinahe abgelaufen. Wie schnell sie vergeht, wenn man Spaß hat. Ich werde die Stunden bis nächste Woche zählen. In der Zwischenzeit ein bisschen schamlose Eigenwerbung: Vergesst nicht, dass mein Buch, Unter der Haut - ganz genau, mein Buch, von mir geschrieben, voll von Dingen, die
mich beschäftigen - in ein paar Wochen im Handel erhältlich sein wird. Als würdet ihr nicht schon genug von mir bekommen! Passt auf euch auf da draußen. Ich bin Kitty Norville, Stimme der Nacht.«
    Darauf folgte der Abspann mit einem Wolfsheulen - meinem eigenen Wolfsheulen, das extra für die Sendung aufgezeichnet worden war.
    Ich war erschöpft. Manchmal versetzte mich das Machen einer Sendung so in Aufregung, dass ich bis zum Morgen nicht einschlafen konnte. Nicht so heute Nacht. Ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und zu pennen. Mir war, als sei ich schon seit Tagen wach gewesen.
    Nachdem ich mit dem Produzenten geplaudert und ein wenig Papierkram erledigt hatte, ging ich nach draußen. Am Bordstein saß Ben untätig in seinem Wagen, um mich nach Hause zu fahren. Ich sprang auf den Beifahrersitz, lehnte mich zu einem raschen Kuss zu ihm hinüber und lächelte. Dies war nun wirklich eine wunderbare Art, den Abend ausklingen zu lassen.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Ben auf der Heimfahrt. Wir hatten ein Haus in Pueblo gemietet, etwa hundert Meilen südlich von Denver entfernt.
    Nachdem ich mir das Gummiband vom Pferdeschwanz gezogen hatte, schüttelte ich die Haare und kratzte mich am Kopf. Ich wollte duschen. »Prima. Es ist ein guter Abend gewesen. Aber ich bin echt erledigt.«
    »Alles in Ordnung?«
    In letzter Zeit war ich immer erschöpft. Das gehörte dazu, wenn man erfolgreich sein wollte, sagte ich mir.
»Ja, klar«, sagte ich seufzend und schloss die Augen. Ich konnte Ben auf dem Sitz neben mir spüren. Seine Anwesenheit war tröstlich.
    Ben und ich hatten nie den Beschluss gefasst, eine Beziehung einzugehen. Die Rolle des Liebespaars war uns versehentlich zugefallen. Genauer gesagt lag es daran, dass wir beide Werwölfe waren und sich unsere Wolfseiten auf der Stelle zusammengeschlossen und ein Rudel gegründet

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