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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Gegensatz zwischen ihm und dem aus einer Arbeiterfamilie stammenden Galtieri, der sich aus eigener Kraft hochgearbeitet hatte, hätte kaum größer sein können. Vielleicht war es gut so, denn sie beide und Admiral Jorge Anaya, Befehlshaber der argentinischen Flotte und dritter Mann der regierenden Militärjunta, waren gezwungen, auf Gedeih und Verderb zusammenzuarbeiten.
      Lami Dozo nahm die Mütze ab und zündete sich eine Zigarette an. »Kommt Anaya nicht?«

      Galtieri stand am Barfach und schenkte Cognac in zwei Gläser. »Wozu? Bei dem, was die Flotte leistet oder vielmehr nicht leistet, könnten wir gleich auf sie verzichten. Zum Glück haben wir eine funktionierende Luftwaffe. Ihre Jungs sind großartig.« Er gab Lami Dozo ein Glas. »Auf die Jungs.«

      »Was von ihnen übrig ist«, sagte Lami Dozo bitter und nahm einen Schluck. »In Gallegos sieht es so schlecht aus, daß wir jeden losschicken müssen, der irgendwann mal einen Steuerknüppel in der Hand gehabt hat. Raul Montera, zum Beispiel! Wird demnächst sechsundvierzig und muß noch Skyhawks

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    nach San Carlos fliegen.« Er schüttelte den Kopf. »Manchmal denke ich, ich sollte mich selber wieder ins Cockpit setzen.«
      »Reden Sie keinen Unsinn«, sagte Galtieri. »Montera tut doch nichts lieber, er war schon immer ein romantischer Spinner.«

    »Und ein Held.«
      »Oh, das gebe ich zu. Er ist gewiß sehr tapfer. Ich bewundere ihn aufrichtig.«

      »Die Jungs nennen ihn übrigens II Magnifico. Natürlich wird es auch ihn irgendwann erwischen. Soweit ich weiß, hat er letzte Woche elf Einsätze geflogen.« Er schüttelte den Kopf. »Gott weiß, was ich seiner Mutter sagen soll, wenn er fort ist.«
      »Dona Elena?« Galtieri zog die Augenbrauen hoch. »Egal, wie Sie es anstellen, halten Sie mir bloß diese Frau vom Hals. Sie gibt mir immer das Gefühl, ich sollte in den Pampas barfuß Rinder hüten. Wie war es heute?«
      »Wir haben eine Fregatte getroffen. HMS Antelope. Als letztes hörte ich, daß es irgendeine Explosion gab und daß sie brannte. Wir glauben, daß wir außerdem einen Zerstörer beschädigt haben, die Glasgow, aber wir wissen es nicht mit letzter Sicherheit. Sechs Mirages und zwei Skyhawks sind abgeschossen worden. Einige haben es zum Stützpunkt zurück geschafft, obgleich sie Treffer hatten.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Und trotz alldem ist der Kampfgeist der Truppe unglaublich. Aber es kann einfach nicht so weitergehen. Wir werden bald nicht mehr genug Piloten haben.«
      »Genau«, sagte Galtieri. »Deshalb brauchen wir mehr Exocets, und nach diesem Bericht, der eben von unserer Pariser Botschaft eingegangen ist, werden wir in ein paar Tagen alles bekommen, was wir benötigen. Lesen Sie.«

      Er ging ans Fenster und sah, während er seinen Cognac austrank, hinaus in den sonnenbeschienenen Garten. Hinter ihm sagte Lami Dozo: »Sie könnten recht haben. Aber Garcia

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    scheint keine Ahnung zu haben, wie oder woher dieser Bobst die Exocets beschaffen will.«
      »Stimmt. Aber er ist überzeugt, daß der Mann liefern kann, und das ist einen Versuch wert. Sie haben natürlich auch gelesen, daß sie eine Art Verbindungsoffizier von der Luftwaffe brauchen, möglichst einen erstklassigen Piloten.«
    »Ja.«
      »Fällt Ihnen jemand ein, der sich besonders gut dafür eignet?«
      Er drehte sich fragend um. Lami Dozo lächelte. »Dann würde er am Leben bleiben, nicht wahr? Und zufällig spricht er perfekt französisch.«
      »Keine Zeit zu verlieren. Er sollte morgen auf dem Weg nach Paris sein.«
      Lami Dozo nahm seine Generalsmütze. »Kein Problem. Ich werde selbst mit dem Lear nach Gallegos fliegen und Montera zurückbringen.«
      »Gut, ich würde gern mit ihm sprechen, ehe er geht.« Als Dozo zur Tür schritt, rief Galtieri ihm nach: »Wissen Sie, was übermorgen für ein Tag ist?«

      »Natürlich.« Es war Dienstag, der 25. Mai, der argentinische Nationalfeiertag.
      Lami Dozo verließ den Raum, der Präsident seufzte, setzte sich wieder an den Schreibtisch und arbeitete weiter.
      Gabrielle Legrand schlenderte gerade bei Harrods durch die Fernsehabteilung. Vor einem der Geräte hatte sich eine kleine Gruppe versammelt und sah und hörte die Nachric hten des privaten Fernsehsenders ITV. Der Bildschirm zeigte verschiedene Aufnahmen der Gewässer vor San Carlos und ein paar Schiffe, die in eine Rauchwolke gehüllt vor Anker lagen. Es gab noch keine authorisierten

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