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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Arsch zu verstecken. Der dürfte wohl noch einen schlechteren Tag gehabt haben als Sie.« Miller lächelte fast – es war das erste Mal seit langem, dass Logan ihn ohne diesen mürrischen Gesichtsausdruck sah. »Passen Sie auf, Sie müssen diese Typen loswerden – und wenn Sie mir helfen, kann ich dafür sorgen, dass sie von der Bildfläche verschwinden. Ich werde Sie aus der Sache raushalten. Ich muss nur wissen, wer sie sind, wo sie sich aufhalten – alles, was Sie mir liefern können.«
    Sie gingen eine Weile schweigend weiter. Das reine Blau des Himmels über ihnen begann allmählich zu verblassen, und ein langes, tiefes, violettes Wolkenband zog über die See herauf. »Brendan Sutherland«, sagte Miller schließlich, »von seinen Kumpels ›Chib der Schlitzer‹ genannt, weil er gerne mal einen absticht.«
    »›Chib der Schlitzer‹? Was ist denn das für einer – Westküsten-Mafia?«
    Miller lachte – ein kurzes, schroffes Bellen. »Nix da – der sieht bloß so aus, als käme er aus Glasgow, ist aber bloß ein Edinburgher Flachwichser mit Größenwahn. Das einzige Problem ist, wie Sie ja schon wissen, dass er ein verdammt riesiger Flachwichser ist. Als er das erste Mal aufgekreuzt ist, hab ich ein bisschen nachgeforscht. Der Scheißkerl hat echt einen Ruf wie Donnerhall. Ist ein ganz großer Hecht in der Jauchegrube. Malk the Knife setzt Chib gerne ein, wenn es darum geht, neue Reviere zu erschließen. Als Problemlöser. Um Leute loszuwerden, von denen Malkie nicht will, dass sie jemals gefunden werden.«
    Logan fand es jetzt nicht mehr verwunderlich, dass Miller sich neulich morgens im Pub fast in die Hosen gemacht hatte. »Und was ist mit dem anderen, seinem Fahrer?«
    Miller schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Als ich Chibs Referenzen gesehen hab, hab ich sofort aufgehört, Fragen zu stellen. Wenn jemand meinen Schwanz in den Mixer steckt, spiel ich nicht an den Knöpfen rum.«
    »Weiß Isobel davon?«
    Der Reporter errötete. »Ich … äh … Sagen Sie ihr nichts, okay? Ich will nicht, dass sie sich aufregt. Nicht jetzt.«
    »Wenn dieser Chib euch beide bedroht, hat sie ein Recht darauf, es zu erfahren!«
    »Kein Wort zu ihr, verdammt! Das müssen Sie mir versprechen! Ich klär das schon.«
    »Wie? Wie zum Teufel können Sie das klären? Wenn Chib hier ist, um für Malk the Knife ein Stück von Aberdeen zu sichern, dann wird er nicht so schnell wieder verschwinden!«
    In Millers Augen blitzte es verschlagen. »Außer, wenn ihm etwas zustoßen sollte …«
    »Vergessen Sie’s. Was wollen Sie denn machen? Ihm eins über den Schädel ziehen und die Leiche in Ihrem Garten vergraben?«
    Miller grinste. »Ein Kumpel von mir hat oben in der Nähe von Fyvie eine Schweinezucht. Die Viecher würden so einen Leckerbissen aus der Edinburgher Gosse sicher nicht verschmähen …« Er dachte einen Moment darüber nach und zuckte dann mit den Achseln. »Geben Sie mir einen Tag. Ich besorge Ihnen eine Adresse. Aber er darf um Himmels willen nicht dahinterkommen, woher Sie sie haben, okay?«
    »Okay.« Sie gingen zurück zum Verlagsgebäude der P & J , und Miller versprach, ihn anzurufen, sobald er etwas herausgefunden hatte. Und bei dieser Gelegenheit bat Logan ihn noch um einen kleinen Gefallen. »Ich will, dass Sie DI Steel in Ruhe lassen.«
    »Sonst noch was? Ich lass mir doch von dieser abgetakelten alten Schlampe nix gefallen –«
    »Wenn Sie sie in Ihrer Zeitung fertigmachen, reißt mir die Dienstaufsicht den Kopf ab. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie hat sie bei denen einen Stein im Brett. Wenn sie abgesägt wird, bin ich auch dran. Und wenn sie mich absägen, kann ich Ihnen nicht helfen.«
    Miller fluchte. »Okay, okay, hab schon kapiert: Finger weg von der alten, verschrumpelten Ziege. Ich zieh sie nicht durch den Kakao, und Sie erzählen Isobel nichts von diesen Drecksäcken aus Edinburgh. Abgemacht?« Sie gaben sich die Hand darauf. Dann trat Miller eine Weile verlegen von einem Fuß auf den anderen, als ob er etwas loswerden wollte. »Äh … Laz, ich hab Ihnen doch erzählt, dass ich seit neuestem dazu verdammt bin, nur noch diesen albernen Kuchenbasar-Scheiß zu schreiben? Na ja, ich meine – Sie haben nicht zufällig … Sie wissen schon … Haben Sie irgendwas, was ich gebrauchen könnte? Irgendwas über diese toten Prostituierten vielleicht? Oder sonst irgendwas? Ich geh hier echt ein!«
    Logan wollte gerade sagen, er werde sehen, was sich machen ließ, als sein Handy klingelte. Es war

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