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Die Stunde des Spielers

Die Stunde des Spielers

Titel: Die Stunde des Spielers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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ging.
    »Ich weiß über Faber Bescheid, und ich weiß, dass er kein Entführer ist. Bist du dir sicher, dass dein Typ dich nicht nur, ich weiß auch nicht - sitzengelassen hat?«
    Bloß nicht hinhören. Ich zählte bis zehn. Selbst wenn ich ihm mit den Krallen an die Kehle gehen könnte, würde der Vampir nicht daran sterben.
    »Kitty«, sagte Dom, jetzt ernst. »Wenn Ben verschwunden ist, wenn jemand ihn entführt haben sollte, dann suchst du meiner Meinung nach am falschen Ort. Weißt du, wer es in dieser Stadt auf Werwölfe abgesehen hat?
    »Wer?«, sagte ich mit wütendem Blick und dachte an die Waffenausstellung im Olympus. Fragte mich, ob Sylvia und Boris herausgefunden hatten, dass Ben ein Werwolf war.
    »Balthasar und diese Meute drüben im Hanging Gardens.«
    Die Aussage ließ mich innehalten. Vegas hatte keine Werwölfe wegen Balthasars Truppe. Sie waren die dominanten Lykanthropen und sorgten dafür, dass alle anderen draußen blieben. Hatte Balthasar Ben etwas angetan? Ich schüttelte den Kopf. »Die Überwachungskameras haben ihn mit einem von Fabers Handlangern gezeigt.«
    »Der vielleicht gar nicht für Faber arbeitet.«
    »Nein, ich habe mich mit Balthasar unterhalten, und er hat sich mir gegenüber absolut anständig verhalten. Wenn er hinter Ben her wäre, warum hätte er es dann nicht auch auf mich abgesehen haben sollen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann nicht erklären, wie diese Kerle ticken. Du hast sie selbst gesehen. Sie sind ein wenig eigenartig.«
    Ganz meine Meinung. Ich konnte mir nicht vorstellen, mich beinahe jeden Tag zu verwandeln. Was auch immer Balthasar als Erklärung vorbrachte, gesund konnte es nicht sein. Mal ganz zu schweigen von der Sadomaso-Erotik-Komponente seiner Show. Vielleicht urteilte ich vorschnell. Ich verstand den Lebensstil nicht, und vielleicht jagte er mir Angst ein. Aber ich wollte dennoch nicht glauben, dass Balthasar etwas mit Bens Verschwinden zu tun hatte.
    Von Dom hatte ich alles erfahren, was von ihm zu erfahren war. Vielleicht hatte er recht, wenn er mich auf Balthasar verwies, vielleicht auch nicht. Doch das Gespräch war beendet, und ich wollte unbedingt weg von hier.
    Eine Frage hatte ich aber noch, und vielleicht würde sich mir nicht mehr die Gelegenheit zu einer Unterhaltung mit Dom bieten. »Was weißt du über Odysseus Grant?«
    Kurzzeitig wirkte Dom verwirrt, und ich legte enttäuscht die Stirn in Falten. Dann rief er dem Leibwächter zu: »Hey, Sven - Odysseus Grant. Ist das der Magier drüben im Diablo ?«
    »Ich glaube schon, Sir«, sagte Leibwächter Sven.
    Dom lächelte mir zu. »Odysseus Grant. Der Zauberer im Diablo .«
    Beinahe hätte ich losgeknurrt. »Das weiß ich. Ich habe mir die Show angesehen.«
    »Ist er gut?«, fragte Dom.
    »Ja, ist er. Das bedeutet wohl, dass dir die Gerüchte unbekannt sind, dass seine Magie echt sein soll. Weißt du, er zaubert ein Kaninchen aus dem Hut und zaubert es tatsächlich aus dem Nichts herbei, anstatt sich auf Falltüren und Fingerfertigkeit zu verlassen.«
    »Das ist ein gutes Gerücht«, sagte er. »Gefällt mir. Hältst du es für wahr?«
    Diese Unterhaltung trieb mich noch in den Wahnsinn.
    »Ich weiß es nicht«, stieß ich zwischen den Zähnen hervor. Ich brauchte noch einen Martini. »Ich dachte, vielleicht weißt du es. So viel dazu.«
    »Vielleicht sollten wir die Show besuchen und es uns selbst ansehen. Klingt das lustig?«, fragte die Brünette. Alle nickten und murmelten, ja, das klinge lustig, aber vielleicht ein andermal, zum Beispiel nächste Woche oder nächsten Monat oder so.
    Ich stützte den Ellbogen auf den Tisch und legte mein Kinn auf die Hand. »Wie ist es denn nun wirklich, ein Vampir in Vegas zu sein?«, sagte ich möglichst fröhlich.
    Die Frage hätte ich niemals stellen sollen, denn sie brauchten vierzig Minuten voller Geschwätz um zu erklären, dass es eine große Party sei mit unendlich viel jungem Blut, und zwar buchstäblich. Ich trank einen zweiten Martini und ließ mich von dem Dunst einlullen.
    Die meisten Gespräche, die ich mit Vampiren geführt hatte, waren frustrierend gewesen, weil Vampire es derart liebten, unergründlich und mysteriös zu sein, dass es schwer war, ihnen Informationen zu entlocken. Im Allgemeinen liebten sie Geheimnisse und Macht, was bedeutete, dass sie es liebten, mich wissen zu lassen, dass sie Geheimnisse hatten. Gewöhnlich merkte man es, wenn sie etwas vor einem verbargen, denn sie sagten es einem ins Gesicht und freuten sich hämisch

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