Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Lo­ser­ban­de wie­der über den Forth ver­zie­hen kön­nen. «
    » Geht nicht « , er­wi­der­te Fox. » Nicht be­vor wir eine ent­spre­chen­de An­wei­sung von Ih­rem Chief Const­able er­hal­ten ha­ben. «
    » Sie dürf­ten ei­gent­lich gar nicht hier sein! « Cash bohr­te Fox ei­nen Fin­ger in die un­nach­gie­bi­ge Brust.
    » Wir ha­ben Ih­nen die drei auf ei­nem Tab­lett ser­viert. «
    » Soll ich Ih­nen da­für jetzt die Füße küs­sen? «
    » Ein schlich­tes ›Dan­ke‹ wür­de ge­nü­gen. «
    » Sechs « , fiel Young ein. » Sie ha­ben uns sechs auf ei­nem Tab­lett ser­viert. «
    » Stimmt « , sag­te Cash mit ei­nem Ni­cken. » Ich hab ganz ver­ges­sen, dass Sie drei ges­tern Abend ja auch vor Ort wa­ren. «
    » Nur Nay­smith und ich « , kor­ri­gier­te ihn Kaye.
    » Stimmt das? « , frag­te Cash Fox.
    » Ich war zu Hause in Edin­burgh. «
    » War je­mand bei Ih­nen? «
    » Nein. «
    Cash wand­te sei­ne Auf­merk­sam­keit er­neut Kaye und Nay­smith zu. » Dann fan­gen wir mit Ih­nen bei­den an. « Er ging zur Vi­deo­ka­me­ra. » Wie funk­ti­o­niert die? «
    Nay­smith sah Fox an in der Hoff­nung An­wei­sun­gen zu be­kom­men.
    » Sie ha­ben Ih­ren Stand­punkt deut­lich ge­macht, Cash « , sag­te Fox.
    »Ei­nen Scheiß hab ich: Das muss hier nach Vor­schrift lau­fen. Er­zäh­len Sie mir nicht, dass die Ab­tei­lung für in­ter­ne Er­mitt­lun­gen das an­ders sieht. Ein Po­li­zist liegt im Lei­chen­schau­haus, und ich sit­ze hier mit zwei Zeu­gen, die ihn an dem Abend ge­se­hen ha­ben, an dem er ge­stor­ben ist. « Cash ges­ti­ku­lier­te Rich­tung DS Young. » Weißt du, wie das Ding funk­ti­o­niert, Bren­dan? «
    » Kann ja nicht so schwer sein « , mein­te Young. Cash dreh­te sich wie­der zu Fox um. » Sie sind ja noch da? Viel­leicht soll­te ich die Dienst­auf­sicht ein­schal­ten, In­spec­tor. «
    Fox sah aus, als wol­le er stand­haft blei­ben, doch Kaye nick­te kurz Rich­tung Tür.
    » Ich war­te drau­ßen « , sag­te Fox zu nie­mand Be­stimm­tem.
    » Da sind Sie am bes­ten auf­ge­ho­ben « , grumm­elte Bren­dan Young.
    Fox blieb eine Zeit lang in sei­nem Wa­gen sit­zen, trom­mel­te mit den Fin­gern auf dem Lenk­rad he­rum und starr­te aus der Wind­schutz­schei­be, ohne wirk­lich et­was zu se­hen. Er ver­such­te es mit dem Ra­dio, konn­te aber sei­nen Lieb­lings­sen­der nicht fin­den. Das Handy hatte kei­ne Nach­rich­ten für ihn gespeichert. Schließ­lich stieg er aus und ging auf dem Park­platz auf und ab. Er dach­te an Paul Car­ter, der im ei­si­gen Halb­dun­kel der Lei­chen­hal­le lag, sei­ne letz­ten Mo­men­te er­füllt von Angst und Flucht. Dann stell­te er sich Alan Car­ter vor, wie er an sei­nem Tisch im Gal­low­hill Cot­ta­ge saß – ziem­lich ent­spannt, er hat­te kei­ne Angst ge­habt, egal wer hin­ter ihm ge­stan­den hat­te.
    Hat­te er kei­ne Angst ge­habt, oder war er sich der Ge­fahr nicht be­wusst ge­we­sen?
    Fran­cis Ver­nal war von der Stra­ße ab­ge­kom­men oder ab­ge­drängt wor­den. Viel­leicht hatte man ihn schon wäh­rend der Fahrt er­schos­sen? Das konn­te nur das Werk ei­nes Scharf­schüt­zen ge­we­sen sein – aber Scharf­schüt­zen lie­ßen sich auf­trei­ben.
    Fox’ letz­te Er­in­ne­rung an den le­ben­den Paul Car­ter, wie er aus dem Cot­ta­ge zu sei­nem Wa­gen ge­rannt war.
    Ich hab das al­les satt … Ich will mein Le­ben zu­rück …
    » Ich auch, mein Freund « , mur­mel­te Fox und nahm sein Handy, um die he­rein­kom­men­de Nach­richt zu le­sen.
    Lass den Mo­tor an – wir hau­en ab!
    Er war ge­ra­de vor der Hin­ter­tür vor­ge­fah­ren, als die­se auf­ging. Kaye ging vo­ran, Joe Nay­smith folg­te ihm.
    » Und? « , frag­te Fox.
    » Er hat uns so lan­ge ge­nervt, wie er glaub­te, da­mit durch­zu­kom­men « , be­rich­te­te Kaye. » Ich bin nicht ganz si­cher, ob er Joes Ge­schich­te ge­kauft hat, sie hat nicht mal mich über­zeugt. «
    » Ich war in North Queens­ferry « , er­klär­te Nay­smith Fox.
    » Wo er sei­ne klei­ne Freun­din be­sucht hat « , er­gänz­te Kaye.
    » Hat Cash nach ih­rem Na­men ge­fragt? « Fox sah Nay­smith den Kopf schüt­teln. » Umso bes­ser. Wir dür­fen ihm nicht noch mehr An­griffs­flä­che bie­ten. Die Chefs wer­den jetzt jede Se­kun­de