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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Brown noch Pre­mi­er­mi­nis­ter war, ka­men eine Men­ge Of­fi­zi­el­le her. Au­ßer­dem spie­len die ger­ne Golf in St. An­drews. «
    Car­ter ging aus dem Raum, um den Tee zu ho­len, und Fox trat ans Fens­ter. Dort stand ein Ess­tisch, auf dem sich Pa­pie­re und Zeit­schrif­ten sta­pel­ten. Die Pa­pie­re wa­ren größ­ten­teils in Map­pen ge­stopft wor­den. Eine Kar­te von Fife lag aus­ge­brei­tet da, meh­re­re Orte wa­ren schwarz um­krin­gelt. Die Zeit­schrif­ten stamm­ten of­fen­bar teil­wei­se noch aus den acht­zi­ger Jah­ren, und als Fox eine in die Hand nahm, ent­deck­te er da­run­ter eine Zei­tung. Vom Mon­tag, den 29 . Ap­ril 1985 .
    » Sie hal­ten mich be­stimmt für ei­nen Mes­sie « , sag­te Car­ter und trug ein Tab­lett ins Zim­mer. Er stell­te es auf eine Ecke des Tischs und schenk­te ih­nen bei­den Tee ein. Auf ei­nen ge­mus­ter­ten Tel­ler hat­te er ein hal­bes Dut­zend Short­bread-Kek­se ge­legt.
    » Ich hal­te Sie für ei­nen Jung­ge­sel­len « , riet Fox.
    » Da ha­ben Sie falsch re­cher­chiert. Mei­ne Frau ist vor zwan­zig Jah­ren mit ei­nem an­de­ren durch­ge­brannt, der nur halb so alt war wie ich da­mals. «
    » Je­mand, der Ihr Sohn hät­te sein kön­nen. «
    Car­ter hob ta­delnd ei­nen Zei­ge­fin­ger. » Ich bin zwei­und­sech­zig. Jes­sica war da­mals vier­zig und der klei­ne Wichser ein­und­zwan­zig. «
    » Seit­dem gab es nie­man­den mehr? «
    » Du lie­ber Him­mel, Mann, ist das eine Ver­neh­mung oder ein Be­wer­bungs­ge­spräch bei ei­ner Da­ting-Agen­tur? Sie ist so­wie­so längst tot, Gott hab sie se­lig. Hat­te so­gar ein Kind mit dem Pen­ner. «
    » Aber mit Ih­nen nicht? « Um Car­ters Mund­win­kel he­rum zuck­te es. » Wurmt Sie das? «
    » Wa­rum soll­te es? Viel­leicht wäre mein Sohn oder mei­ne Toch­ter ge­nau­so ver­korkst ge­we­sen wie mein Nef­fe. «
    Car­ter wies auf die Stüh­le, und die bei­den Män­ner setz­ten sich zum Tee­trin­ken. Fox’ Au­gen brann­ten leicht. Er blin­zel­te.
    » Das kom­mt vom Holz­rauch « , er­klär­te Car­ter. » Auch wenn man ihn nicht se­hen kann. « Er griff nach un­ten und gab Jim­my Nic­holl ei­nen hal­ben Short­bread-Keks. » Das schaf­fen sei­ne Zäh­ne ge­ra­de noch. Ge­nau ge­nom­men sind mei­ne ja nicht viel bes­ser. «
    » Sie sind jetzt seit fünf­zehn Jah­ren im Ru­he­stand? «
    » Sa­gen wir mal, ich bin nicht mehr im Dienst. «
    » Ihr Bru­der war zur sel­ben Zeit Po­li­zist wie Sie? «
    » Ein Jahr vor sei­ner Pen­si­o­nie­rung hat sei­ne Pum­pe schlapp­ge­macht. «
    » War das un­ge­fähr die Zeit, in der Ihr Nef­fe bei der Po­li­zei an­fing? «
    Alan Car­ter nick­te. » Viel­leicht war das der Grund, wes­halb er sich über­haupt be­wor­ben hat. Ta­lent schien er ei­gent­lich keins zu ha­ben. Wie heißt das Wort, nach dem ich su­che? «
    » Be­ru­fung? «
    » Ja. Die hat Paul nie ge­spürt. «
    » Sie wa­ren nicht be­son­ders be­geis­tert, als er die Fa­mi­li­en­tra­di­ti­on wei­ter­führ­te? «
    Alan Car­ter schwieg ei­nen Au­gen­blick, dann beug­te er sich so gut er konn­te vor, stütz­te sei­nen Be­cher auf ei­nem Knie ab.
    » Paul ist nie ein gu­ter Sohn ge­we­sen. Er hat sei­ne Mut­ter sämt­li­che Ner­ven ge­kos­tet, bis der Krebs sie da­hinge­rafft hat. Da­nach war sein Va­ter dran. Bei der Be­er­di­gung schien Paul sich aus­schließ­lich für den Wert des Hau­ses zu in­te­res­sie­ren und da­für, wie viel Ar­beit die Ent­rüm­pe­lung ma­chen wür­de. «
    » Dem­nach wa­ren Sie nicht ge­ra­de die bes­ten Freun­de. Trotz­dem hat er Sie be­sucht … «
    » Ich glau­be, er hat­te die Nacht durch­ge­fei­ert. Es war nach Mit­tag. Wie er mit dem Wa­gen hier hoch­ge­kom­men ist, ohne ei­nen Un­fall zu bau­en … « Car­ter starr­te ins Feu­er. » Er woll­te prah­len. Aber gleich­zei­tig war er auch sen­ti­men­tal – was der Al­ko­hol eben manch­mal so mit uns macht. «
    » Ei­ner der Grün­de, wa­rum ich nicht trin­ke « , sag­te Fox und nahm ei­nen Schluck Tee. Er war dun­kel und stark und über­zog Zun­ge und Ra­chen mit ei­nem bit­te­ren Pelz.
    » Er kam her, um den di­cken Ma­cker zu mar­kie­ren. Mein­te, er sei ein bes­se­rer Po­li­zist als wir alle zu­sam­men. Kirk­caldy ›ge­hö­re‹

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