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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ge­ra­de was für dich? «
    » Das kann war­ten. «
    » Und was ge­nau machst du, wäh­rend wir uns ins Ge­tüm­mel stür­zen? «
    » Ich frag nach, wie’s mit der Ab­hör­ak­ti­on aus­sieht, er­zäh­le McE­wan von dem Selbst­mord, ver­su­che Ray Scho­les zu er­wi­schen – mir wird schon nicht lang­wei­lig. «
    » Okay. « Kaye nick­te lang­sam. » Aber wir wer­den dich ver­mis­sen, das weißt du. Du lie­ber Him­mel, viel­leicht schi­cken wir dir so­gar eine Post­kar­te. «
    12
    Es war nicht sei­ne Schuld, dass Eve­lyn Mills nicht ans Te­le­fon ging. Das­sel­be galt für Bob McE­wan – und Ray Scho­les war un­ab­ge­mel­det ver­schwun­den. Fox stand wie­der am Emp­fang der Po­li­zei­wa­che und starr­te die Be­kannt­ma­chun­gen an der Wand an. Un­ter an­de­rem hing dort die An­zei­ge ei­nes ein­hei­mi­schen Ta­xi­be­triebs. Fünf Mi­nu­ten spä­ter saß er auf dem Bei­fah­rer­sitz ei­nes ver­beul­ten wei­ßen Hyun­dai. Der Fah­rer woll­te un­be­dingt mehr über den Selbst­mord er­fah­ren, aber Fox rück­te nichts raus. Die Ab­sper­rung war ent­fernt wor­den, und drau­ßen vor dem Cot­ta­ge war kei­ner­lei Ak­ti­vi­tät zu be­ob­ach­ten. Der Fah­rer woll­te wis­sen, ob er war­ten sol­le.
    » Gute Idee. «
    Der Mann mach­te den Mo­tor aus, und es hat­te den An­schein, als wol­le er aus­stei­gen, aber Fox brems­te ihn.
    » Da gibt’s nichts zu se­hen « , sag­te er.
    Also schal­te­te der Fah­rer das Ra­dio ein, mo­der­ne Tanz­mu­sik er­klang, als Fox zur Haus­tür ging.
    Sie war ab­ge­schlos­sen.
    Er ging ein­mal rund ums Haus, aber es gab kei­ne Hin­ter­tür. Er späh­te durchs Fens­ter ins Wohn­zim­mer. Auf ei­ni­gen der Fens­ter­schei­ben be­fan­den sich Blut­sprit­zer. Fox streif­te mit den Fin­gern eine klei­ne Topf­pflan­ze auf dem Fens­ter­brett drau­ßen. Er hob sie hoch und sah ei­nen Schlüs­sel da­run­ter. Ent­we­der ein Er­satz­schlüs­sel, oder die Po­li­zei hat­te ihn dort hin­ge­legt. Fox schloss auf und ging hi­nein.
    Jim­my Nich­olls Korb stand nicht mehr im Wohn­zim­mer. Fox frag­te sich, ob er Ted­dy Fra­ser hät­te fra­gen sol­len, wie es dem Hund ging. Star­ben Haus­tie­re nicht oft kurz nach ih­ren Herr­chen? Im Zim­mer roch es nach ver­brann­tem Holz. Die Über­res­te ei­nes ver­kohl­ten Scheits la­gen im Ka­min, eine dün­ne Asche­schicht be­deck­te den Sims. Fox fing an, die Pa­pie­re auf dem Tisch durch­zu­blät­tern. Tat­säch­lich hat­ten die Aus­schnit­te mit dem Le­ben und Tod von Fran­cis Ver­nal zu tun. Ein län­ge­rer Ar­ti­kel war mit » In­ne­rer Tu­mult ei­nes pat­ri­o­ti­schen Ak­ti­vis­ten « über­schrie­ben. Es sah aus, als hät­ten sich die Me­di­en da­mals aber schon bald von Lo­bes­hym­nen auf pi­kan­te­re The­men ver­la­gert: das Pri­vat­le­ben des To­ten. Da war ein ver­schwom­me­nes Foto sei­ner at­trak­ti­ven Frau, und auch Vern­als » aus­schwei­fen­der Al­ko­hol­kon­sum und sei­ne zahl­rei­chen Af­fä­ren « blie­ben nicht un­er­wähnt. Das­sel­be Foto des An­walts tauch­te gleich in meh­re­ren Zei­tun­gen auf. Da­rauf war er zu se­hen, wie er vor ei­ner Ver­samm­lung der Scott­ish Na­ti­o­nal Par­ty sprach, drau­ßen vor ei­ner Fab­rik, die ge­schlos­sen wer­den soll­te. Ver­nal war voll bei der Sa­che, eine Hand zur Faust ge­ballt, der Mund weit of­fen, die Zäh­ne ge­bleckt. Fox warf ei­nen Blick durchs Fens­ter, um zu se­hen, ob der Ta­xi­fah­rer noch in sei­nem Wa­gen saß. Er pfiff und hat­te eine Zei­tung auf­ge­schla­gen.
    Fran­cis Ver­nal war am Abend des 28 . Ap­ril 1985 , ei­nem Sonn­tag, ge­stor­ben, am sel­ben Tag war De­nis Tay­lor im Fi­na­le der Sno­oker-Welt­meis­ter­schaf­ten ge­gen Steve Da­vis an­ge­tre­ten. Ein Last­wa­gen­fah­rer hat­te Vern­als Wa­gen ent­deckt. Er war in der Nähe von An­stru­ther von der Stra­ße ab­ge­kom­men. Ein Vol­vo 244 . Er muss­te sehr schnell ge­fah­ren sein. Ver­nal tot auf dem Fah­rer­sitz. Sein Leich­nam wur­de ins Vic­to­ria Hos­pi­tal ge­bracht, und spä­tes­tens dann war auch das Ein­schuss­loch in sei­ner Schlä­fe als sol­ches iden­ti­fi­ziert wor­den. Ver­nal, ein star­ker Trin­ker und Rau­cher, neig­te zu de­pres­si­ven

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