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Die Sünden meiner Väter: Roman (German Edition)

Die Sünden meiner Väter: Roman (German Edition)

Titel: Die Sünden meiner Väter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Nugent
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Wirkungsstätte kam, und ich stimmte ihr stets mit einem milden Lächeln zu. Alice arbeitete wirklich verdammt hart an ihren Illustrationen, weshalb ich dann auch manchmal für sie kochte, wofür sie mir sehr dankbar war.
    Ich will mich keineswegs über sie lustig machen. Ohne Alice wäre das alles nicht möglich gewesen. Sie hat mir stets treu zur Seite gestanden. Loyalität ist eine Eigenschaft, die man bei einer Ehefrau gar nicht hoch genug schätzen kann.

XIII
    MOYA
    Ich war zutiefst schockiert, als ich hörte, was Oliver Alice angetan hat. Überall wird ja davon geredet. Also, ich habe ihn ehrlich gesagt nie als gewalttätig erlebt, und wenn jemand das wissen sollte, dann ja wohl ich. Wäre das früher schon mal vorgekommen, hätte Alice es mir bestimmt gesagt. Bin ich froh, dass ich weit weg bin und mir die Verhandlung erspart bleibt. Nicht jede Publicity ist gute Publicity. Gegen mich ist er jedenfalls nie handgreiflich geworden. Gut, Oliver hat so seine Launen gehabt, ganz einfach war er nicht, und zum Ende unserer Beziehung ist er auch schon mal richtig ausfallend geworden. Aber in den ersten Jahren war er ganz anders.
    Oliver hätte eindeutig was Besseres als Alice haben können. Sie war einfach nicht sein Typ. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen albern, wenn man bedenkt, wie lang die beiden verheiratet waren, aber jeder, der sie mal zusammen gesehen hat, würde genau dasselbe sagen. Na ja, vielleicht nicht sagen, aber auf jeden Fall denken. Und so selten, wie man die beiden zusammen in der Öffentlichkeit gesehen hat, war Oliver da vermutlich genau derselben Ansicht. Er meinte, es läge daran, dass sie »schüchtern« sei. Na, also ich an ihrer Stelle wäre da mal ein bisschen über meinen Schatten gesprungen. Einen Mann wie Oliver sollte man keine Sekunde aus den Augen lassen.
    Kennengelernt habe ich die Ryans, als wir in das Haus neben ihrem gezogen sind, das muss jetzt so zwanzig Jahre her sein; Kate und Gerry waren damals noch ganz klein. Schwer zu glauben, dass das Alices Haus war und nicht Olivers. Mir kam es immer wie sein ureigenstes Revier vor.
    Bei der erstbesten Gelegenheit habe ich mich nebenan vorgestellt. Zu dem Zeitpunkt kannte ich Oliver nur als Vincent Dax. Con wollte erst nicht mitkommen, er fand das aufdringlich, aber Con ist auch so schrecklich altmodisch und würde von sich aus nie auf andere zugehen. Ich habe mich durchgesetzt, ein Glück. Oliver höchstpersönlich hat uns die Tür aufgemacht. Mein Gott, sah der gut aus, ich wäre fast ohnmächtig geworden. Dunkler Typ, glühende Augen. Und über die Jahre hat Oliver sich wirklich gut gehalten. Wir haben überhaupt sehr viel gemeinsam.
    Ich würde sagen, dass es zwischen Oliver und mir gleich gefunkt hat. Con hat damals gar nichts davon mitbekommen, aber er bekommt ja meistens nichts mit, muss man leider so sagen. Wäre das Leben fair, wäre Con mit Alice zusammengekommen und Oliver mit mir, und alles wäre gut gewesen. Weiß Gott, ich habe mir über die Jahre wirklich Mühe gegeben, Con und Alice zu verkuppeln, aber Con geht sogar die Fantasie ab, eine gute Gelegenheit zu erkennen, wenn sie sich direkt vor seiner Nase befindet. Wahrscheinlich hätte er die arme Alice auch zu Tode gelangweilt, aber lieb und nett wie sie war, hätte ihr das bestimmt nichts ausgemacht. Alles wäre einfacher gewesen. Für Oliver und mich, will ich damit sagen.
    Dass Alice Künstlerin war, hat man ihr wahrlich nicht angesehen. Eher bieder war sie und auch nicht gerade die Schlankeste. Angezogen wie ein altes Muttchen und mit einem unerschöpflichen Fundus wirklich schrecklicher Strickjacken. Aber sie hat Oliver vergöttert. Das hätte sogar ein Blinder gesehen, und konnte man es ihr verdenken?
    Con und ich sehen uns eigentlich nur noch sonntagmittags zum Essen. Er ist ein leidenschaftlicher Esser. Meine Kochkünste hat er stets zu schätzen gewusst, immerhin. Wir waren kaum ein Jahr verheiratet, da war mir schon klar, dass es ein Fehler gewesen war, ihn zu heiraten. Ich hätte ihn gleich damals verlassen sollen, war zu dem Zeitpunkt aber schon mit Kate schwanger, und Gerry ist dann zwei Jahre später gekommen. Con ist ein toller Vater, das muss man ihm lassen. Er hat unendlich viel Geduld mit den Kindern gehabt, und ich glaube, ohne ihn hätte ich die beiden nicht großbekommen. Aber Con ist so ein Langweiler! Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn man so was mag. Es gibt bestimmt Frauen, die sich die Finger danach lecken würden, mit ihm verheiratet zu

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