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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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oder versuchten Diebstahls
anzeigen willst, könntest du vielleicht damit Glück haben«, sagte Luke
ruhig. »Aber ich werde die ganze Sache so hinstellen, als sei es nur
ein Scherz gewesen, mit dem ich einen alten Rivalen aus der Kindheit
reinlegen wollte.«
    Sam schien einen Moment zu überlegen. »Ich bezweifle, daß du
damit durchkämst, vor allem, wenn ich erzählen würde, was
ich – zugegebenermaßen erst kürzlich – begriffen
habe. Du Hundesohn«, sagte er immer noch lächelnd. »Eine scheinheilige
Bande seid ihr, alle miteinander. Euch zu entrüsten, weil ich in ein
paar Läden etwas mitgehen ließ, während ihr selbst nichts als miese
kleine Diebe seid.«
    »Miese kleine Diebe nun gerade nicht«, verbesserte Luke und
beschloß, doch den Brandy zu probieren. »Also, was willst du?«
    »Was ich schon immer gewollt habe. Dich büßen zu lassen. Ich
habe dich von Anfang an gehaßt. Laß deine Hände dort, wo ich sie sehen
kann«, warnte er. Luke zuckte die Schultern und nahm einen Schluck
Brandy. »Ich habe nie genau gewußt, warum, aber ich glaube, der Grund
ist der, daß wir uns so ähnlich sind.«
    Luke lächelte. »Du hast eine Waffe auf mich gerichtet, Wyatt.
Du kannst mich töten oder mich ins Gefängnis bringen. Aber beleidige
mich nicht.«
    »Noch immer so kaltblütig und unverfroren wie eh und je. Diese
Eigenschaften hätte ich vielleicht bewundert, wenn du nicht so ekelhaft
überheblich gewesen wärst. Und wenn du mir damals nicht im Weg gewesen
wärst, hätte ich eine gute Chance gehabt, die Nouvelles für meine
Zwecke auszunutzen.«
    »Nun, mein Lieber.« Eine kleine Hoffnung keimte in Luke auf.
Falls er es schaffte, Sam in Wut zu bringen, beging er vielleicht einen
Fehler. »Das hast du dir damals selbst gründlich versaut.«
    Sams Augen funkelten zornig, aber er hielt weiterhin ruhig die
Waffe auf ihn gerichtet. »Dafür hatte ich wenigstens meinen Spaß mit
deinem Mädchen. Und ich hatte auch Roxanne beinahe so weit, daß sie mir
aus der Hand fraß. Glaub mir, wenn ich geahnt hätte, wie sie sich
entwickelt, hätte ich sie noch eher gefickt als diese –
Annabelle, so hieß sie doch, nicht wahr?«
    Luke umklammerte die Sessellehne, um sich nicht wutschnaubend
auf ihn zu stürzen. »Ich hätte dir mehr als nur die Nase brechen
sollen.«
    »Da hast du zum erstenmal recht. Du hättest mich vernichten
sollen, Callahan, denn jetzt werde ich dich vernichten. Kommen Sie
rein, Mr. Cobb.«
    Luke sprang so heftig auf, daß sein Brandy überschwappte, als
er in der Tür seinen alten Peiniger erblickte.
    »Ich glaube, ihr beiden kennt euch«, fuhr Sam fort. Oh. Ist
das ein Genuß, dachte er. Herrlich. Es war ein unvergleichlicher
Anblick zu sehen, wie Luke bleich wurde. Aber es würde noch besser
werden, sogar sehr viel besser. Leise lachte er in sich hinein. »Es
wird dich vermutlich überraschen, daß Mr. Cobb schon seit einer ganzen
Zeit für mich arbeitet. Bedienen Sie sich an der Bar, während ich
unseren gemeinsamen Freund ein wenig ins Bild setze.«
    »Bin so frei.« Cobb ging hinüber und schenkte sich einen
doppelten Whiskey ein. Ihm gefiel es, daß ein Mann von Wyatts Kaliber
ihn in sein Haus eingeladen hatte. »Sieht aus, als hätte er dich am
Wickel, Luke.«
    »Ganz genau. Nachdem wir nun alle zusammen sind, will ich dir
einiges erläutern.« Sam war so sehr von seinem Triumph erfüllt, daß
seine Stimme vor Aufregung zitterte. »Es war meine Idee, daß Mr. Cobb
sich mit dir in Verbindung setzt und dich monatlich um ein paar Tausend
erleichtert. Du kannst dir meine Überraschung denken, als du
stillschweigend und ohne mit der Wimper zu zucken zahltest, sogar
nachdem ich ihm die Erlaubnis gab, die Summen zu erhöhen. Natürlich
fragte ich mich, wie zahlt ein Mann – selbst wenn er ein recht
ansehnliches Einkommen hat – Forderungen von über
einhunderttausend Dollar im Jahr, ohne auch nur im geringsten seinen
Lebensstil ändern zu müssen?« Sam schwieg kurz und lächelte. »Das kann
er natürlich nicht, falls er nicht unbekannte Einnahmequellen hat. Also
begann ich, etwas nachzuforschen. Ich habe so meine Verbindungen, du
verstehst? Am Ende legte ich den Köder aus und wartete, daß du anbeißt.
Die Unterlagen der Versicherungsgesellschaft, die Pläne meiner
Alarmanlage, mein Terminplan, demzufolge ich diese Woche in Washington
sein sollte – das gehörte alles zu meinem Spiel dazu. Hübsch,
nicht wahr?«
    Luke überlief eine Welle der Übelkeit, und kalter Schweiß
stand ihm auf der

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