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Die Totensammler

Die Totensammler

Titel: Die Totensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAUL CLEAVE
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da herum und suchen alles ab und dringen in mein Haus ein . In unser Haus ! «
    »Hör zu, Adrian. Alles wird gut. Aber du darfst dich nicht schnappen lassen.«
    »Ich wüsste gerne, wie jeder einzelne von ihnen heißt«, sagt Adrian, er hat nicht zugehört. An seinem Haaransatz ist Blut, und während er redet, fängt er an, sich dort zu kratzen. Mit der anderen Hand kratzt er sich im Nacken. Cooper kann sehen, wie sich kleine Striemen abzeichnen. »Ich sollte ebenfalls in ihr Leben eindringen. Ich sollte eine Liste machen, so wie bei den Jungs, die mich damals zusammengeschlagen haben, doch statt ihre Haustiere werde ich sie töten. Ich werde jeden einzelnen von ihnen besuchen. Mal sehen, wie sie es finden, wenn ich in ihre Häuser eindringe!«
    »Du blutest«, sagt Cooper.
    »Was?« Adrian nimmt seine Finger herunter und betrachtet sie. »Manchmal juckt es mich, und ich kann so viel kratzen, wie ich will, es hört einfach nicht auf«, sagt er und kratzt weiter. »Aber du hattest recht, Cooper. Du hast mich nicht angelogen oder reingelegt, das ist das einzig Positive an der Sache.«
    »Hör zu, Adrian, du musst dich konzentrieren. Die Frau von letzter Nacht, die, die wir getötet haben«, sagt Cooper und macht Adrian so zum Mittäter. »Wo hast du sie begraben?«
    »Ich habe mich zwischen den Bäumen versteckt, niemand hat mich bemerkt«, sagt Adrian. »Als Junge habe ich mir immer vorgestellt, ich würde zu diesen Bäumen fliehen. Und mich von Beeren und Kaninchen ernähren, und nie wieder was mit einem anderen Menschen zu tun haben.
    »Hast du das Mädchen dort versteckt?«
    »Und dann hab ich mir ausgemalt, dass ich friere und ganz allein bin und ums Überleben kämpfe.«
    »Adrian!«
    »Was?«
    »Das Mädchen«, sagt Cooper, er redet ganz langsam und ruhig. »Hast du es dort versteckt?«
    »Was? Nein. Wie viele?«
    »Wie viele was?«, fragt Cooper.
    »Wie viele Mädchen hast du wirklich getötet?«
    »Warum? Das hab ich dir doch schon gesagt.«
    »Wie viele sind in Sunnyview vergraben?«
    »Was? Keine Ahnung, einige, schätz ich.«
    »Warum weißt du das nicht?«, fragt er. Cooper fürchtet, dass Adrian, wenn er sich weiter so kratzt, im Flur verblutet, und dann wird er nie mehr hier rauskommen.
    »Beruhig dich, Adrian.«
    »Wie viele?«, fragt er und schreit fast. Von seinen Lippen spritzt Speichel durch den Schlitz. »Dieses verdammte Jucken, es will einfach nicht aufhören!«
    »Eins. Ein Mädchen ist dort vergraben«, sagt er.
    »Das Mädchen, das du Montagabend dorthin gebracht hast?«
    Emma Green? Nein. Emma Green lebt noch, zumindest nimmt er das an. Falls das hier Sunnyview ist, hätte Adrian sie eigentlich inzwischen finden müssen. Halt. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder hat Adrian noch nicht alle Räume durchsucht – eigentlich gibt es keinen Grund, das zu tun – oder sie sind nicht in Sunnyview. Das bedeutet, sie sind in Eastlake, und dann hat Adrian ihn angelogen.
    »Was wirst du mit ihr tun?«, sagt Cooper und weicht so der Frage aus. Soll Adrian denken, was er will.
    »Ich brauche sie, das ist alles.«
    »Wofür?«
    »Ich brauche sie eben.«
    »Wenn ich es dir sage, lässt du mich dann raus?«, fragt Cooper.
    »Ich werd’s mir überlegen.«
    »Dann überleg ich mir, ob ich’s dir sage.«
    »Aber ich muss es wissen«, brüllt Adrian und hämmert mit der Hand gegen die Tür. »Bitte. Es ist wichtig. Ich muss es wissen. Ich mus s !«
    »Ich kann dich zu ihr bringen.«
    »Nein, nein, du musst es mir sagen.«
    »Warum?«
    »Damit die Polizei sie nicht findet«, sagt Adrian.
    »Du lügst«, sagt Cooper.
    »Bitte, ich brauche einfach diese Leiche. Ich verspreche, wenn ich zurückkomme, kümmer ich mich um dich. Du willst Wasser, stimmt’s? Und du hast gesagt, dass es zu heiß ist, richtig? Erzähl mir, wo sie ist, und du kriegst Wasser und frische Luft. Andernfalls heißt das, dass du nicht mein Freund sein willst, dann kann ich auch ruhig den Schlitz schließen und nie wiederkommen.«
    So sehr Cooper sich wünscht, er würde Adrian nie wiedersehen – hier drin zu sterben wäre ein grausamer Tod.
    »Ich sag’s dir«, antwortet Cooper, »und dann ziehen wir gemeinsam an einem Strang, ja?«
    »Okay.«
    »Du hast mir allerdings immer noch nicht verraten, wo das Mädchen von letzter Nacht ist, Adrian.«
    »Unter der Erde, wo sonst?«
    »Wie weit vom Gebäude entfernt?«
    »Ich glaube, die Polizei hat sie bereits gefunden«, sagt Adrian.
    »Scheiße«, sagt Cooper und schlägt mit der Faust gegen

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