Die Trolle
Grinsen winkte Sargan ihr zu und rief sie an seinen Tisch.
»Ihr seid tatsächlich meinem Rat gefolgt?«, fragte sie scherzhaft, und Sargan nickte: »Selbstverständlich. Mir war bewusst, dass Ihr Euch gut auskennen müsst. Zudem hoffte ich natürlich … nein, das ist ungebührlich.«
»Was?«, fragte die Blonde neugierig, während sie einen Krug von dem starken Gemüsebier orderte, das man hierzulande trank.
»Ich hoffte, Euch wiederzusehen«, erklärte Sargan, während er die Augen niederschlug. »Dabei kenne ich doch nicht einmal Euren Namen!«
»Maiska.«
»Maiska. Wie schön«, flüsterte Sargan und lächelte wieder. Auch sein Gegenüber lächelte, und der Mann dachte, dass er es auch hätte schlechter treffen können. Obwohl Maiska ein wenig zu groß für seinen Geschmack war, hatte sie doch gerade Glieder und ein offenes, freundliches Gesicht. Ihr Haupthaar war kurz, bis auf einen Streifen am Hinterkopf, und es war hellblond. Ihre Nase war vielleicht etwas zu breit und die Zähne ein wenig zu klein, aber sie war keineswegs hässlich, auch wenn sie natürlich nicht mit den edlen Damen konkurrieren konnte, die Sargan von den Höfen Dyrias kannte. Dennoch war ihr Anblick angenehm, was bei dem, was er plante, eine deutliche Erleichterung war.
Also lächelte er sie wieder an und fragte sie vorsichtig aus, wobei er darauf achtete, dass ihr Becher stets gefüllt war und sie keinen Verdacht schöpfte. Recht schnell war sie von dem dickflüssigen, herben Bier berauscht, und Sargan spielte ihr vor, dass er ebenfalls angetrunken war, auch wenn er nur an seinem Wein nippte. Die meisten Dinge, die sie zu erzählen wusste, waren eher langweilig und von keinem großen Interesse für Sargan, aber so manche Eigenart ihres Postens am Tor stellte sich als durchaus aufschlussreich dar.
In einem geeigneten Augenblick ergriff er ihre Hand und zitierte dann ein Gedicht, einen Klassiker des großen Poeten Hesoates, der damals die Schönheit der Kaiserin besungen hatte. Natürlich kannte die Masridin weder den Poeten noch sein Werk und war von der Wortgewalt ihres Verehrers begeistert.
Mit einer nicht mehr ganz zielsicheren Bewegung griff sie in sein Haar: »Haben viele Männer in Dyria solche Haare?«, fragte sie.
»Nein, ich bin auch in meiner Heimat etwas Besonderes«, gab er grinsend zurück und nahm ihre Hand in die seine. »Du aber bist in deiner Heimat eine Schönheit«, murmelte der Dyrier, während er ihr tief in die Augen blickte. »In deinen Augen kann ein Mann sich für immer verlieren.«
Als sie leise lachte, führte Sargan ihre Hand zu seinen Lippen und küsste sanft ihre Finger. Geschickt drehte er ihre Hand herum und ließ die Lippen langsam über die Innenfläche wandern. Zärtlich küsste er den Ansatz ihrer Finger, und dann schnellte seine Zunge hervor und glitt zwischen Daumen und Zeigefinger, was sie aufstöhnen ließ. Es bedurfte nur noch weniger, heiser geflüsterter Worte, um sie dazu zu bewegen, ihn zu seiner Unterkunft zu begleiten.
Lachend schritten sie durch die dunklen Straßen, bis sie Sargans Herberge erreichten, wo er sie geschickt in sein Zimmer im Hinterhaus schmuggelte. Gerade hatte er ein kleines Öllicht entzündet und wandte sich zu ihr um, da begann sie auch schon, ihn wild und leidenschaftlich zu küssen. In ihrer berauschten Erregung hatte sie Schwierigkeiten mit den Knöpfen an seinem Wams, aber er half ihr geschickt und stöhnte, als ihre Lippen über seine Brust und den Bauch glitten. Mit einem Ruck riss er ihr das Mieder von den Schultern und strich mit der Zunge über ihre nackte Haut. Seine Lippen fanden ihre Brüste, und sie vergrub die Hände in seinem Haar. Sanft drehte er sie um und schob sie auf sein Lager, wo sie in verschlungener Umarmung Liebkosungen austauschten, bis sie sich von ihren Beinkleidern befreite und Sargan auf sich zog. Im Halbdunkel betrachtete er ihren festen Leib und lauschte ihrem lauten Atem, während er ihren Hals küsste. Manchmal hat die Arbeit auch ihre guten Seiten, dachte Sargan, als er in sie eindrang.
Maiska lag noch immer in seinen Armen; im Schlaf ging ihr Atem ruhig und regelmäßig. Abgelenkt streichelte Sargan ihren Rücken, während er über sein weiteres Vorgehen nachdachte. Nach ihrem Liebesspiel war Sargan noch im Hemd in den Schankraum geschlichen und hatte etwas Wein gestohlen. Zwar hatten sie einiges wieder ausgeschwitzt, aber der schwere Rote hatte Maiskas Zunge weiter gelockert, und sie hatte ihm bereitwillig alles Mögliche
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