Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
Vom Netzwerk:
tatsächlich in die Sache verwickelt war – so unwahrscheinlich es auch sein mochte –, gab es dennoch keinen Grund zu der Annahme, dass seine Piloten seine Komplizen waren.
    »Ich weiß es nicht. Sie reagiert nicht.«
    »Wir haben eine Landebahn gefunden und einen medizinischen Notfall angemeldet. Schnallen Sie sich wieder an. Wir werden in wenigen Minuten landen.«
    Das Gefühl, die Räder wieder über den Boden rollen zu spüren, war nicht so beruhigend, wie Richard gehofft hatte. Die Landung hatte lange genug gedauert, dass er den anfänglichen Schreck über Rays Enthüllung halbwegs verdaut hatte und die Realität langsam wieder klarer sah. Wenn sie dieses Flugzeug verließen, dann würde er dem einzigen Menschen, der tatsächlich die Macht hatte, ihm zu helfen, den Rücken zuwenden.
    Er stand auf und beugte sich über seine Frau, während er ihren Sicherheitsgurt öffnete. »Ich denke, es ist Zeit, dass du dich ein wenig erholst.«
    Nachdem er sich ihre Reisetasche über die Schulter geworfen hatte, zog er sie auf die Beine und stützte sie, als sie unsicher den Gang entlangwankte.
    »Sie sind wieder bei uns«, stellte der Pilot fest und klang dabei sehr erleichtert. »Geht es Ihnen besser?«
    Carly schenkte ihm ein schwaches Lächeln und murmelte eine unverständliche Antwort, dann öffnete er die Tür und half ihr die Stufen hinunter.
    Die Sonne war kurz davor, hinter einem wolkenlosen Horizont unterzugehen, und Richard hob die Hand, um seine Augen abzuschirmen. Es gab nicht viel zu sehen: eine einfache Landebahn, Büsche, die in der sandigen Erde Halt suchten, ein einsames Gebäude, das verlassen aussah.
    Das Einzige, das nicht so aussah, als würde es langsam wieder von der Natur zurückgefordert, war der winzige blaue Pick-up mit der Stoffabdeckung über der Ladefläche. Ein großer Farbiger stieg an der Fahrerseite aus und lief zu ihnen herüber.
    »Ich bin Henry«, stellte er sich mit angenehmem Inselakzent vor, nahm Carlys Ellenbogen und führte sie zum Wagen. »Ich habe die Klinik angerufen, man erwartet Sie dort schon.«
    Richard drehte sich zu dem Piloten um und reichte ihm die Hand. »Es war nur die Höhe. Es wird ihr bald wieder besser gehen. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie so schnell einen Landeplatz gefunden haben. Ich weiß nicht, was sonst passiert wäre.«
    »Das war kein Problem, Dr. Draman. Dafür werden wir doch bezahlt. Soll ich Sie zur Klinik begleiten?«
    »Nein, danke. Wir kommen schon klar. Ich werde sie nicht wieder ins Flugzeug setzen, zumindest nicht in nächster Zeit. Wir werden uns eine andere Reisemöglichkeit suchen.«
    Der Pilot sah ihn verwirrt an. »Wollen Sie damit sagen, dass wir Sie hier zurücklassen sollen?«
    »Wir kommen schon klar. Richten Sie Chris bitte aus, dass ich ihn in den nächsten Tagen anrufen werde, damit wir weiter planen können. Vielleicht können wir uns hier ja irgendwo ein Boot mieten.«
    Er klopfte dem Piloten auf die Schulter und eilte dann zum Truck. Der Fahrer saß bereits hinter dem Steuer und Carly lag auf einer Trage auf der Ladefläche. Richard stieg neben ihr ein und winkte dem verblüfften Piloten zu, während der Wagen langsam einen holprigen Feldweg entlangfuhr.
    Sie fuhren einige Minuten, ohne dass einer von ihnen etwas sagte, und Carly sah die Wipfel stoppeliger Bäume an ihnen vorbeirauschen, während er die Straße beobachtete, um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurden.
    »Bist du jetzt zufrieden?«, meinte sie schließlich.
    »Mir ist klar, dass du denkst, ich hätte überreagiert …«
    »Überreagiert? Glaubst du? Du hast mich doch nur dazu gebracht, so zu tun, als wäre ich ins Koma gefallen, damit wir aus einem Jet aussteigen konnten, der einem unserer wenigen Freunde gehört, nur um jetzt hier gestrandet zu sein …« Sie schwieg einen Moment lang. »Wo zum Teufel sind wir hier eigentlich?«
    Darüber hatte er bisher selbst noch nicht nachgedacht. Er stützte sich am Führerhaus ab und beugte sich zum offenen Fenster vor.
    »Entschuldigen Sie. Welche Insel ist das hier?«
    »Mayaguana«, rief der Mann über das Geräusch des Fahrtwinds hinweg.
    »Wo liegt die?«
    »In der Nähe von Acklins.«
    Beide Namen sagten ihm nichts. »Wie viele Menschen leben hier?«
    »Das weiß ich nicht genau. Vielleicht dreihundert.«
    Richard setzte sich wieder und sah seine Frau an. »Mayaguana.«
    »Na, super«, erwiderte sie und konnte die Frustration, die sie seit der Abfahrt von ihrem Haus zu überwältigen drohte,

Weitere Kostenlose Bücher