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Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen

Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen

Titel: Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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Vielfaches größer, wenn ihr überschäumendes Glück vorangegangen ist.«
    »Die Freude der Einwohner über den beendeten Krieg und den Sendboten der Götter, die fröhlichen Gesänge in den Straßen, die wiedergewonnene Zukunft, die sich in so vielen Augen spiegelte, das alles wurde ins Gegenteil verkehrt und im Bruchteil einer Sekunde in abgrundtiefe Verzweiflung verwandelt, als die Nebel, aus denen das Pferd der Götter bestand, ihr wahres Gesicht zeigten.« Traurig sah Maia aus, als sie die Worte sprach.
    »Es war ein reiches Mahl für Tartarus«, sagte Elektra.
    Marlowe dachte den Gedankengang zu Ende. »Und all die Intrigen und all der Krieg hatten nur einem einzigen Zweck gedient. Den Hunger des Tartarus zu stillen.«
    »Ihr sagt es.«
    »Und nun.«
    »Zur wichtigsten Frage.«
    Elektra blickte ernst in die Runde. »Was hat dies alles mit London zu tun?«
    Die sieben Schwestern hüllten sich einen Moment lang in Schweigen. »Wir wissen es nicht. Haben nur Vermutungen.«
    Es war wieder Elektra, die aussprach, was alle dachten: »König Priamos und König Menelaos sind gegeneinander ausgespielt worden. Der Krieg, der all die Jahre über so bitter geführt wurde, hat am Ende beiden den Tod gebracht.«
    Aurora Fitzrovia dachte an die Häuser Manderley und Mushroom und all das Blut, das einst in London vergossen worden war. »Ihr glaubt, dass …« Nein, sie wollte es nicht aussprechen. Die Befürchtung in Worte zu fassen hätte sie greifbar gemacht. Wirklicher.
    »Was ist aus Tartarus geworden?«, wollte Tristan Marlowe wissen. »Troja ist doch vernichtet worden. Oder irren die alten Schriften auch in diesem Punkt?« Er suchte nach einer Schwachstelle in der Geschichte der Taubenfrauen, die auch ein Sternbild waren, konnte aber keine entdecken.
    »Die Nebel fielen die Menschen an, wo sie ihrer habhaft werden konnten. Die Furcht und Verzweiflung nährten Tartarus, und als die armen Menschen von Troja in einen tiefen Schlaf gesunken waren, da kehrten die Griechen zurück und meuchelten die Schlafenden, ließen ihrem Hass freien Lauf und schändeten sogar die Toten.«
    »Und wieder labte sich Tartarus an dem, was dort geschah.«
    »Aber Troja wurde vernichtet«, warf Aurora ein.
    Elekra seufzte. »Das war es, was Tartarus nicht vorausgesehen hatte. Das war es, was Kassandra gemeint hatte, als sie vom Untergang aller gesprochen hatte. Ja, Mädchen, Troja wurde vernichtet. Die tobsüchtigen Griechen setzten die Stadt in Brand, und die Menschen wurden getötet oder verschleppt. Kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Und Tartarus, der an den Ort, an dem er lebte, gebunden war, siechte dahin.«
    »Jahrhunderte.«
    »Eine Ewigkeit.«
    »Selbst für ein Wesen wie ihn.«
    »Die Hölle.«
    »Ganz ohne Nahrung.«
    »Am Ende dann«, brachte es Alcyone auf den Punkt, »ist er verdorrt und verhungert, weil sich niemand mehr in die gottlose Gegend verirrt hat und selbst die Tiere jenen Ort mieden, an dem sich so viel Schlimmes zugetragen hatte.«
    Tristan Marlowe spielte wieder mit den Ringen an seinen Fingern herum. Er wirkte nervös. Nachdenklich. »Und die Nebel? Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Sie kehrten in den Hades zurück. Dorthin, woher sie gekommen waren.«
    »Wer war der Mala’ak ha-Mawet?«
    »Ah, Ihr stellt die richtigen Fragen, Master Marlowe.«
    Er hob dankend die Hand. »Und?«
    »Der Mala’ak ha-Mawet war ein Diener des Träumers. Geheimnisse umgeben ihn seit alters her, und keine von uns weiß genau, wer er war.« Merope, der die Bienen im Mund summten, lächelte aufmunternd. »Aber Ihr kennt Wesen, die dem Mala’ak ha-Mawet sehr ähnlich sind. Drüben am Oxford Circus leben sie.«
    »Geht dorthin und befragt die Lichtträger, denn so nennen wir sie.«
    Tristan Marlowe grübelte.
    Aurora schwieg.
    Die sieben Schwestern standen nur da und betrachteten ihre Gäste.
    »Und nun«, sagte Elekra am Ende, »müsst Ihr den Preis zahlen.«
    Das war der Moment, vor dem Aurora sich gefürchtet hatte. Wusste sie doch, wie teuer manche Dinge nur zu erstehen sind.
    »Was ist der Preis?«
    »Ein jeder von Euch muss einen glücklichen Gedanken an uns abtreten.« Es war Asterope, die dies sagte. Die mit dem sonnigen Gesicht.
    Alcyone schnippte mit den Fingern, und schon standen zwei gläserne Gefäße auf dem Tisch vor Marlowe und Aurora. Lange, gewundene Hälse ließen nur eine Ähnlichkeit mit gewöhnlichen Flaschen erkennen. »Dies sind die Sibrai, ewige Gefäße, die bewahren, was sonst sterben würde.«
    Aurora war

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