Die Verborgenen
alt, hatte mit seiner Sucht zu kämpfen und seit Tagen kaum mehr geschlafen, aber er war nicht benommen, nicht verwirrt.
Er wusste genau, wo er war.
Er wusste, was die Hände bedeuteten.
Die Männer mit den Masken waren gekommen, ihn zu holen.
Aggie sprang ruckartig auf. Die fadenscheinige Decke flog zur Seite, seine Hände wedelten in totaler Panik ohne Sinn und Verstand in alle Richtungen. Er setzte zu einem Schrei an, schaffte es jedoch nur, tief Luft zu holen, bevor ihn eine Hand ins Gesicht schlug – ihn hart ins Gesicht schlug –, sein Kopf zurückgerissen wurde und er wieder auf seinen Hintern fiel. Der Raum drehte sich. Sein Gesicht brannte, als hätte jemand ein heißes Eisen dagegen gedrückt. Er blinzelte ein paarmal, und seine Füße schoben ihn automatisch von der schlagenden Hand weg, sodass sein Hintern über den Boden rutschte, bis er mit dem Rücken an die Wand stieß.
Der plötzliche Anblick von rosafarbenem Stoff mit weißen Punkten, eine Hand an seinem Hinterkopf, eine zweite Hand auf seinem Mund. Er roch Haushaltsreiniger und die Andeutung von Rauch. Es dauerte nur einen kurzen Moment, dann begriff er ihre rohe Kraft. Ihre Hände waren von warmem Fleisch überzogene Stahlskelette, Hände, die ihm mühelos den Hals brechen konnten.
Aggie wehrte sich nicht mehr. Er starrte die alte Frau an, die seinen Kopf mit festem Griff umfasst hielt.
»Du wirst still sein«, flüsterte Hillary. Ein rosafarbener Schal mit großen weißen Punkten bedeckte ihr dünnes graues Haar. Aus dem Knoten unter ihrem Kinn baumelten die Enden des Schals. So viele Runzeln in diesem Gesicht. Aggie wollte sich losreißen, doch sie hielt ihn so fest, dass er den Kopf nicht bewegen konnte. Er konnte nicht einmal den Mund öffnen.
»Du wirst still sein. Ich kann dich umbringen, einfach so. Ist das klar?«
»Mm-mm«, sagte Aggie.
»Gut«, sagte sie. »Morgen Nacht holen wir den Chinesen.«
Sie drehte Aggies Kopf zur Seite, damit er den Chinesen sehen konnte. Der Mann schlief tief und fest.
»Ich werde dich jetzt loslassen«, sagte sie. »Wenn du mir irgendwelche Schwierigkeiten machst, werden sie stattdessen dich holen. Verstanden?«
»Mm-mmm«, sagte Aggie.
Sie ließ seinen Kopf los, doch ihr Gesicht wich nicht von der Stelle. »Nachdem die ouvriers wegen des Chinesen gekommen sind, werde ich zu dir kommen. Ich werde dir zeigen, was geschieht, wenn du nicht tust, was ich von dir verlange.«
Aggie schauderte vor Furcht und Hoffnung gleichzeitig. »Sie meinen … Sie meinen, ich werde vielleicht nicht sterben?«
Hillary nickte. »Vielleicht. Wenn du tust, was ich sage.«
Jetzt nickte auch Aggie. Heftig. »Alles«, flüsterte er. »Alles, was Sie wollen. Was muss ich tun?«
Sie stand auf und starrte auf ihn herab. »Du wirst dazu beitragen, das Leben eines Königs zu retten«, sagte sie. »Wenn du das tust, wirst du vielleicht leben.«
Sie ging davon. Aggie konnte das Schaudern nicht unterdrücken. Voller Resignation hatte er sich mit einem gewaltsamen Tod abgefunden, zu dem ihn die verrückt maskierten Männer aus der Zelle schleifen würden. Doch jetzt ließen ihre Worte einen Schimmer der Hoffnung in seine Seele dringen. Vorsichtig betastete er seinen Kiefer, der bereits anzuschwellen begann.
Vielleicht würde er aus diesem wahnsinnigen Kerker entkommen.
Vielleicht … vielleicht würde er leben .
Und um das zu erreichen, musste er nur dabei helfen, einen König zu retten.
BMB, B & P vergleichen ihre Aufzeichnungen
P ookie sah zu, wie sich Bryan eine Gabel voll Pfannkuchen mit Schokoraspeln in den Mund schob. Noch bevor er mit dem Kauen beginnen konnte – der Sirup rann ihm aus dem Bart –, schob Bryan zwei ganze Streifen Bacon hinterher.
»Das ist es, Bryan«, sagte Pookie. »Jetzt sehe ich endlich, warum so ein scharfes Gerät wie Robin Hudson sich nicht von dir lösen kann. Es ist dein Charme.«
»Fi… dich«, sagte Bryan, während er mit offenem Mund kaute.
»Und dann auch noch diese schmutzigen Reden. Du lieferst den Damen wirklich das ganze Programm, Clauser.«
Bryan griff mit seiner rechten Hand nach einem Stück Toast, rollte es zu einer Kugel und stopfte es sich in den Mund.
»So sexy«, sagte Pookie. »Bist du noch krank?«
Bryan nickte. Dann schüttelte er den Kopf. Er nahm einen großen Schluck Kaffee, um die obszöne Menge an Nahrung in seinem Mund hinunterzuspülen. »Ich habe immer noch Schmer zen am ganzen Leib, aber sie sind nicht mehr so schlimm«, sagte er nach einer
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