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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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vor Ort. Seine Lichter und die Sirene waren abgeschaltet. Die Sanitäter standen einfach nur da.
    Überall waren Polizisten, und sie alle wussten, dass sie zu spät kamen.
    Bryan spürte ihre Stimmung: wütend, düster, rachsüchtig. Bobby Pigeon war tot. Jeder Polizist hier, einschließlich Bryan, wollte den Bastard finden, der dafür verantwortlich war und ihn dafür bezahlen lassen.
    Pookie parkte den Wagen. Bryan stieg aus. Geduckt schoben er und Pookie sich unter dem gelben Absperrungsband hindurch und gingen auf das Haus zu.
    Nur wenige Minuten zuvor hatte hier höchstwahrscheinlich hektische, fast chaotische Betriebsamkeit geherrscht. Als über Funk Officer verwundet gemeldet worden war, war jeder Polizist im Umkreis von zwanzig Blocks zum Tatort gestürmt. Stephen Koening und Eierkratzer Boyd waren die ersten Mitglieder der Mordkommission vor Ort. Sie organisierten den Einsatz.
    Bryan und Pookie gingen die sieben Betonstufen hinauf. Über der kleinen Treppe lagen drei Türen direkt nebeneinander. Die linke Tür hing offen und schief in den Angeln. Boyd stand im Türrahmen, das Handy am Ohr. Als er sie kommen sah, beendete er rasch die Verbindung und schob das Handy in seine Tasche.
    »Clauser, Chang«, sagte er. »Koening und ich haben die Sache übernommen. Er ist drin bei den CSI-Typen. Was wollt ihr beide hier?«
    »Wir hatten den Oscar-Woody-Fall«, sagte Pookie. »Ich vermute, dass Sharrow uns wieder an die Sache dransetzen wird. Verde war hier, weil der Deprovdechuk-Junge etwas damit zu tun haben könnte. Wir kommen dir nicht in die Quere, wenn du nach Vogelmanns Killer suchst, und wir werden dich über alles informieren, was wir rausfinden.«
    Boyd nickte. »Von mir aus. Solange Sharrow nichts anderes entscheidet. Der Junge hatte das letzte Zimmer auf der linken Seite. Okay, bisher wissen wir Folgendes: Die Waffe von Vogelmann ist verschwunden. Verde sagt, dass der Vogelmann zwei Schüsse abgeben konnte. Wir haben zwei Patronenhülsen Kaliber vierzig gefunden. Eine Kugel steckt in einer Wand. Sie ging durch den Körper des Angreifers und durch ein gerahmtes Foto. Keine Spur von der anderen Kugel. Ich hoffe, der Wichser hat sie noch in sich.«
    Auch Bryan hoffte das. Es wäre nur angemessen, wenn es Bobby geschafft hätte, seinen Mörder umzubringen.
    »Wie sieht’s mit einer Beschreibung aus?«, sagte Bryan. »Konnte Verde den Angreifer erkennen?«
    Eierkratzer Boyd strich über seinen Walrossschnauzer. »Ja. Mindestens ein Meter achtzig, eher größer, langer schwarzer Bart, mächtige Wampe, weißes Asi-Unterhemd, Jeans, Stiefel. Führt ein Beil und/oder die Sig Sauer vom Vogelmann mit sich. Wir haben eine BOLO mit dieser Beschreibung rausgegeben, dazu eine Beschreibung des Deprovdechuk-Jungen. Sieht aus, als hätte der Kleine irgendwann gestern seine Mutter mit einem Gürtel erwürgt. Sein Foto ist bereits in allen Nachrichten. Wir werden ihn schnappen.«
    Pookie nickte. »Wie geht’s Verde?«
    »Er lebt und ist unverletzt«, sagte Boyd. »Davon abgesehen geht es ihm nicht gut.«
    Rich Verde war es nicht gelungen, seinen Partner zu schützen. Im Augenblick würde er sich schuldig und wertlos fühlen, wie jeder andere Cop in seiner Lage.
    Boyd zog sein Handy aus der Tasche. »Wenn ihr euch umsehen wollt, beeilt euch. Robertson ist unterwegs. Ich will nicht, dass im ganzen Haus Füße und Finger rumschwirren, wenn er hier eintrifft.«
    Er trat beiseite und begann, eine Nummer in sein Handy zu tippen. Bryan und Pookie gingen in die Wohnung.
    Bryan roch den Tod. Der Geruch war noch schwach und würde sich erst nach und nach weiter ausbreiten, doch Bryan wusste, dass sich hier die Leiche eines Menschen befand.
    Am Ende des Flurs, direkt vor einer offenen Tür, lag Bobby »Vogelmann« Pigeon mit dem Gesicht nach unten in einer Blutlache, die von Wand zu Wand reichte. Sogar aus viereinhalb Metern Entfernung konnte Bryan die blutige Wunde erkennen, die sich von der rechten Seite seines Halses bis direkt unter sein Brustbein zog.
    Wäre der Vogelmann noch am Leben, wenn Zou ihn und Pookie nicht von diesem Fall abgezogen hätte? Würde dann möglicherweise Pookie hier liegen?
    Bryan warf einen Blick nach links ins Wohnzimmer. Dort untersuchten Jimmy Hung und Stephen Koening eine Frau, die seit mindestens vierundzwanzig Stunden tot war. Sie war die Quelle des Leichengeruchs.
    »Rex hat das getan«, sagte Pookie. »Ich lag offenbar falsch, als ich dachte, er würde keine Bedrohung darstellen.«
    Bryan nickte.

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