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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann immer wieder hinauf zu den Fenstern der Zimmer warf, in die Guinevere gebracht worden war. Ja, er war treu, und er war nicht dumm, denn ihn war bewusst, wie dumm es wäre, jetzt Schwierigkeiten zu machen.
    »Das Beste wird sein, wir sagen es Pagan«, knurrte Hervé.
    »Pagan wird davon wissen, ohne dass wir ihm etwas davon sagen«, entgegnete Alex ruhig, auch wenn sich in seinem Innern eine gewisse Unruhe ausbreitete.
    Er war entsetzt gewesen, als Griffyn vor wenigen Augenblicken die Beherrschung verloren hatte. Er war kein Mann, der von Gewalttätigkeit und Rücksichtslosigkeit unberührt blieb, aber er hatte seiner Wut noch nie freien Lauf gelassen. Ein Vater, den die Habgier einst ruiniert hatte, ein Erbe, das man ihm gestohlen hatte, und all das Töten. Das Töten um der verlorenen Ehre und gefallener Könige willen - Griffyns Leben war schon vorherbestimmt, bevor er überhaupt gezeugt worden war. Aber er hatte sich nie von seinen Gefühlen zu etwas hinreißen lassen. Bis zu jener Nacht vor einem Jahr.
    Und vor wenigen Augenblicken.
    Griffyn kam vielleicht dem Ausbruch seines Zorns gefährlich nahe, den er seit achtzehn Jahren tief in sich verschlossen und mit einer unmenschlichen Disziplin bezähmt hatte. Die zermürbende Selbstzucht, die Monate und Jahre des Blutvergießens und des Getriebenseins hatten auf diesen einen Augenblick abgezielt.
    Der Graf von Eve root war nach Hause zurückgekehrt.
    Und irgendwas lief schrecklich schief.

4. KAPITEL
    Gwyn stand im Gemach des Burgherrn und starrte den Ritter an, der sie hergebracht hatte. Er wollte gehen und wies auf ein Tablett mit Speisen und einem Weinkrug.
    »Für Euch, Mylady.«
    Sie wollte von ihm wissen, ob es wohl zu viel verlangt wäre, wenn man ihr die Erfrischungen in ihren eigenen Gemächern reichte. Aber hatte sie die überhaupt noch? Oder glaubte Griffyn Sauvage, sie bewohnten diese Gemächer nun gemeinsam ?
    Der Mann erwiderte ihren Blick ausdruckslos. »Es ist wohl besser, wenn Ihr jetzt nicht in Euren Gemächern seid, Mylady. Lord Griffyn ... er räumt wohl um.«
    Ach, natürlich, dachte sie, während der Mann sich verneigte und das Zimmer verließ. Er räumt um. Oder sollte sie besser sagen, er nahm die Räumlichkeiten in Besitz? Wie man es auch nannte, die Bedeutung war dieselbe. Er übernahm ihre Burg, riss jedes Wappen und jedes Schild der de FAmi von den Wänden. Nur sie konnte er nicht auch einfach so entfernen. Sie würde man erst dann fortschaffen, wenn er sein Werk vollendet hatte, der letzte Widerstand gebrochen war.
    »Sie sind alle gleich!«, fauchte sie. Fast hätte sie aufgeschrien, denn in diesem Moment erhob sich die Gestalt ihres jungen Pagen Duncan hinter dem Bett.
    »Duncan!«, flüsterte sie wütend. »Was treibst du denn hier?«
    »Mylady, ich musste Euch sehen«, raunte er zurück. Er kroch leise hinter dem Bett hervor.
    Sie eilte zu ihm und kniete nieder. Ihre Hände fuhren prüfend über seinen Hinterkopf, seinen Rücken und die dünnen Arme.
    Sie suchte nach Verletzungen und fand keine. »Das sind Ungeheuer. Warum tun sie einem kleinen fungen etwas an, nachdem ich ihnen doch freiwillig die Tore geöffnet habe? Ich sollte einfach von Männern nichts anderes erwarten, sie sind brutale Tiere...«
    »Mylady!«, rief Duncan klagend und befreite sich aus ihrem Griff. »Ich bin nicht verletzt. Ich bin hergekommen, um Euch zu helfen.«
    Sie hockte sich neben ihn. »Helfen? Du willst helfen, Duncan?« Ihr war nach Weinen zumute. »Wie um alles in der Welt kannst du denn helfen?«
    Sein kleines spitzes Gesicht sah nicht mehr so verhärmt aus wie vor drei Monaten, als er vor den Toren von Everoot aufgetaucht war. Wie so viele war er mit seiner kleinen Schwester vor dem Krieg geflohen und um sein Leben gelaufen. Und jetzt stand er vor ihr, blickte seine Herrin ernst an und glaubte allen Ernstes, er - ein zehnjähriger Junge - könnte irgendwas ausrichten, während die Welt um sie herum auseinanderfiel.
    »Ich kann für Euch nach dem Mann schauen, den Ihr im Keller versteckt, Mylady.«
    Langsam klappte Gwyns Mund auf. »Was hast du da gesagt?«
    Er war sichtlich verlegen. »Ich hab gesehen, dass Ihr dort hinuntergegangen seid, Mylady. Dreimal täglich oder sogar öfter. Einmal hab ich Euch mit einem Tablett gesehen, und da bin ich Euch gefolgt.«
    »Warum ?«
    »Ich hab gedacht, Ihr braucht vielleicht mal wen, der Euch hilft, weil ja sonst keiner davon zu wissen scheint, was da unten vor sich geht. Und Ihr seht so traurig aus, wenn

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