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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Wie dem auch
    sei, er hat mir schließlich doch sehr wertvolle Informationen
    geliefert.«
    »Nämlich?« drängte ich.
    »Hetzen Sie mich nicht, junger Mann«, tadelte mich der
    Professor. »Ich erfuhr, daß Maple White vor vier Jahren durch
    Rosario gekommen ist, also zwei Jahre bevor ich in dem
    Indianerdorf nur noch seinen Tod feststellen konnte. White
    war nicht allein, sondern in Begleitung eines Amerikaners
    namens James Colver, der jedoch auf dem Boot geblieben war,
    während White den Priester aufgesucht hatte. Ich glaube, es
    besteht also nicht der geringste Zweifel, daß das hier …« – er
    deutete auf das Skelett – »die sterblichen Überreste dieses
    James Colver sind.«
    »Und über die Art, wie er ums Leben gekommen ist«, sagte
    Lord John, »besteht meiner Meinung nach auch kein Zweifel. Er
    ist von den Klippen gestürzt oder über ihren Rand gestoßen
    worden. Daher die schrecklichen Knochenbrüche und die
    Bambusrohre zwischen seinen Gebeinen.«
    Jedem von uns war klar, daß Lord John recht hatte.
    Beklommenes Schweigen folgte auf seine Worte. Eine
    unausgesprochene Frage quälte jeden einzelnen von uns. War
    James Colver das Opfer eines Unfalls geworden oder …
    Unheilvolle, schreckliche Vermutungen umwoben bereits
    das unerforschte Land, das zu erkunden wir uns vorgenommen
    hatten.
    Schweigend setzten wir unseren Weg fort.
    §
    Auf den nächsten fünf Meilen sahen wir weder Riß noch
    Spalte in der Felswand. Dann jedoch stießen wir auf etwas,
    das uns mit neuer Hoffnung erfüllte. In einer von Regen und
    Witterung geschützten Höhlung entdeckten wir einen
    Kreidepfeil, der nach Westen zeigte.
    »Wieder von Maple White«, sagte Professor Challenger. »Er
    scheint geahnt zu haben, daß man irgendwann seine Spur
    verfolgen wird.«
    »Und wo hatte er die Kreide her?« fragte Professor
    Summerlee.
    »Er hatte eine ganze Schachtel voll verschiedenfarbiger
    Kreiden bei sich«, erklärte Challenger. »Ich habe sie unter
    seinen wenigen Habseligkeiten gefunden und erinnere mich
    noch genau, daß die weiße bis auf einen kleinen Stummel
    abgenützt war.«
    »Aha«, sagte Summerlee. »Dann scheint es mir angebracht
    zu sein, seine Anweisungen zu befolgen und weiter nach
    Westen vorzustoßen.«
    Nach einer Strecke von weiteren fünf Meilen stießen wir auf
    den nächsten Kreidepfeil. Er war an einer Stelle auf den Felsen
    gemalt, wo dieser zum erstenmal aufgerissen war. Die
    Pfeilspitze deutete in die Spalte hinein und war leicht nach
    oben gerichtet.
    Ein bedrückender Ort. Steile Felswände, weit oben ein
    schmaler Streifen Himmel, der durch überhängenden
    Pflanzenwuchs fast verdeckt war. Nur wenig Licht drang
    dadurch auf den Grund.
    Wir hatten seit Stunden nichts gegessen und waren durch
    den Marsch über das felsige, unwegsame Gelände erschöpft,
    unsere Nerven waren jedoch so angespannt, daß wir uns noch
    keine Rast gönnen wollten. Wir befahlen daher den Indianern,
    das Nachtlager aufzuschlagen, während wir vier mit den beiden
    Mestizen zusammen in die enge Schlucht stiegen.
    An ihrem Zugang war sie nicht breiter als vierzig Fuß,
    wurde bei jedem Schritt schmaler und endete schließlich in
    einem spitzigen Winkel aus nackten, glatten Felswänden, die
    unüberwindbar waren.
    »Der Pfeil muß etwas anderes bedeuten«, sagte Lord John,
    und alles nickte nachdenklich.
    Wir kehrten um und gingen zurück – die Felsspalte war
    kaum eine Viertelmeile tief –, als Lord John mit scharfem Blick
    das entdeckte, was wir suchten. Hoch über unseren Köpfen hob
    sich inmitten tiefer Schatten ein Kreis von einem noch tieferen
    Dunkel ab. Es konnte nur der Zugang zu einer Höhle sein.
    Direkt darunter lag ein Haufen losen Gerölls. Wir kletterten
    hinauf, und der letzte Zweifel schwand. Wir befanden uns nicht
    nur vor dem Eingang einer Höhle, sondern entdeckten einen
    weiteren Kreidepfeil, der in das Innere der Höhle deutete.
    Hier also waren Maple White und sein unglückseliger
    Freund James Colver in die Felswand eingestiegen.
    Wir waren zu aufgeregt, um zum Lager zurückzukehren,
    und wollten sofort mit unseren Nachforschungen beginnen.
    Lord John hatte eine elektrische Taschenlampe im Rucksack,
    die uns als Lichtquelle genügen mußte. Er ging voran, während
    wir ihm auf den Fersen folgten.
    Offenbar war die Höhle durch Wasser ausgespült worden.
    Ihre Wände waren glatt und der Boden mit runden Steinen
    bedeckt. Ein Mensch konnte gerade noch in gebückter Haltung
    hindurchkommen. Fünfzig

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