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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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sollten, daß eine gewisse Ähnlichkeit
    zwischen mir und diesen … diesen …«
    »Ja, ich habe sie gehört.«
    »Dann brauche ich wohl nicht zu betonen, daß die
    Wiedergabe dieser Bemerkungen und vor allem die
    Veröffentlichung äußerst beleidigend für mich wären.«
    »Ich werde mich strikt an die Wahrheit halten«, sagte ich.
    »Lord John pflegt in regelmäßigen Abständen recht
    phantasievolle und übertriebene Feststellungen zu machen, die
    lediglich dazu geeignet sind, die Würde des Individuums zu
    untergraben. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Vollkommen.«
    »Dann überlasse ich die Angelegenheit Ihrem Taktgefühl,
    junger Mann.« Es folgte eine lange Pause. »Der Affenkönig –
    wie Lord John sich ausdrückte – ist übrigens ein sehr
    bemerkenswertes Geschöpf«, fuhr er schließlich fort.
    »Ausgesprochen gut aussehend und intelligent. Ist Ihnen das
    nicht auch aufgefallen?«
    »Doch«, antwortete ich. »Eine echte Persönlichkeit.« Ein
    Stein fiel dem Professor vom Herzen. Erleichtert legte er sich
    auf den Boden und schlief weiter.
    #14

Das waren die wirklichen Errungenschaften
    §
    Wir hatten uns eingebildet, daß unsere Verfolger, die
    Affenmenschen, von unserem Versteck im Unterholz nichts
    wüßten, aber wir sollten bald merken, daß wir uns verrechnet
    hatten. Man hörte keinen Laut im Wald. Nicht ein Blatt regte
    sich in den Bäumen, alles war friedlich um uns. Aber durch
    frühere Erlebnisse hätten wir eigentlich wissen müssen, wie
    schlau und geduldig diese Kreaturen beobachten und abwarten
    konnten, bis ihre Chance kam.
    Auch nach dem ausgedehnten Schlaf waren alle noch
    erschöpft. Die Strapazen des Vortages und das unzureichende
    Essen machten sich bemerkbar. Summerlee war noch immer so
    schwach, daß er sich nur mit Mühe auf den Beinen halten
    konnte. Er besaß jedoch eine verbissene Energie und wollte sich
    nicht geschlagen geben. Wir hielten eine Lagebesprechung ab
    und beschlossen, noch für ein oder zwei Stunden hierzubleiben
    und unser dringend notwendiges Frühstück einzunehmen.
    Danach wollten wir uns über das Plateau und um den Gladys-
    See herum zu den Höhlen schleichen, wo die Indianer hausten.
    Wir rechneten damit, daß unsere Schützlinge ein gutes Wort
    einlegen und uns einen herzlichen Empfang bei ihren Genossen
    sichern würden. Und dann, nach Erfüllung dieser Aufgabe und
    im Besitz wertvoller Kenntnisse über dieses Land, wollten wir
    unsere ganze Energie auf die lebenswichtige Frage unseres
    Abstiegs richten. Sogar Challenger war jetzt bereit zuzugeben,
    daß wir dann alles Menschenmögliche getan hatten und
    verpflichtet waren, unsere Entdeckungen zurück in die
    Zivilisation zu tragen.
    Wir konnten uns endlich die Indianer, die wir gerettet
    hatten, in Ruhe etwas näher ansehen. Sie waren kleine
    Männer, drahtig, gelenkig und gut gebaut. Ihre langen
    schwarzen Haare waren am Hinterkopf mit Lederbändern zu
    einem Knoten gebunden. Auch ihr Lendenschurz war aus
    Leder. Sie hatten bartlose, gutgeschnittene und gutmütige
    Gesichter. Ihre zerfetzten, blutigen Ohrläppchen ließen
    erkennen, daß sie darin Schmuckstücke getragen hatten, die
    ihre Peiniger herausgerissen hatten. Ihre Sprache war
    fließend, aber wir verstanden natürlich kein Wort davon. Als
    sie aufeinander zeigten und mehrmals das Wort Accala
    wiederholten, vermuteten wir, daß das der Name ihres Volkes
    war. Zuweilen, die Gesichter von Furcht und Haß verzerrt,
    drohten sie mit geballten Fäusten in den Wald hinein und riefen
    Doda! Doda!, was offenbar die Bezeichnung für den Feind
    war.
    »Was halten Sie von ihnen, Challenger?« fragte Lord John.
    »Für mich steht fest, daß der kleine Bursche, der den Kopf vorn
    rasiert hat, ein Häuptling ist.«
    In der Tat mußte dieser Mann eine bevorzugte Stellung
    einnehmen, denn die anderen wagten nur mit allen Anzeichen
    tiefen Respekts das Wort an ihn zu richten. Er schien der jüngste
    von ihnen zu sein, war aber dennoch von so stolzer,
    hochmütiger Haltung, daß er sich wie ein ungezähmtes Pferd
    aufbäumte und sich mit blitzenden Augen entfernte, als
    Challenger ihm seine große Pranke auf den Kopf legte. Dann
    hielt er sich die Hand vor die Brust und wiederholte in
    würdevoller Haltung mehrere Male das Wort Mareta. Der
    Professor packte unbeeindruckt den nächsten Indianer an der
    Schulter und machte sich daran, über ihn zu dozieren, als hätte
    er ein ausgestopftes Exemplar vor sich.
    »Ob man nun nach der Schädelkapazität, dem

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