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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Keule oder Streitaxt bewaffnet. Die zornigen Blicke
    Richtung Wald und die häufige Wiederholung des Wortes Doda
    zeigten deutlich genug, daß sie losgezogen waren, um den
    Sohn des alten Häuptlings zu retten oder seinen Tod zu
    rächen.
    Der Stamm hielt jetzt, in weitem Kreis hockend, Kriegsrat
    ab. Wir saßen in der Nähe auf einer Basaltplatte und sahen
    ihnen zu. Zwei oder drei Krieger sprachen. Schließlich hielt
    unser junger Freund eine zündende Ansprache mit derart
    lebhaftem Mienenspiel und beredten Gesten, daß wir alles so
    gut verstanden, als beherrschten wir seine Sprache.
    »Was nützt es euch, umzukehren?« sagte er sinngemäß.
    »Früher oder später müssen wir doch den Kampf wagen. Eure
    Brüder sind ermordet worden. Was hilft es, daß ich diesmal
    heil zurückgekommen bin? Die anderen sind tot. Für keinen
    von uns gibt es Sicherheit. Jetzt sind wir versammelt und bereit
    zu kämpfen.« Er deutete auf uns. »Diese seltsamen Menschen
    sind unsere Freunde. Sie sind große Krieger und hassen die
    Affenmenschen genauso wie wir. Sie gebieten …« – hier zeigte
    er zum Himmel empor -»über Donner und Blitz. Wann haben
    wir noch einmal eine solche Gelegenheit? Wir wollen kämpfen
    und entweder sterben oder für alle Zeiten in Sicherheit leben.
    Wie könnten wir sonst unseren Frauen wieder unter die Augen
    treten, ohne uns schämen zu müssen?«
    Die kleinen rothäutigen Krieger ließen sich kein Wort seiner
    Rede entgehen. Als er geendet hatte, brachen sie in
    stürmischen Beifall aus und schwangen ihre primitiven Waffen
    durch die Luft. Der alte Häuptling trat zu uns und fragte etwas,
    wobei er auf den Wald deutete. Lord John machte ihm ein
    Zeichen, daß er warten sollte, und wandte sich dann zu uns.
    »Sie müssen jetzt selber entscheiden, was Sie machen«,
    sagte er. »Was mich betrifft, so möchte ich dringlichst mit
    diesem Affenpack abrechnen. Wenn wir es schaffen, sie
    auszurotten, brauchte darum niemand traurig zu sein. Ich
    ziehe mit diesen kleinen roten Kerlen mit und helfe ihnen aus
    dem Dreck. Und Sie, Malone?«
    »Ich gehe auch mit.«
    »Und Sie, Challenger?«
    »Wie können Sie da fragen?«
    »Und Sie, Summerlee?«
    »Mir scheint, wir kommen immer weiter vom Zweck dieser
    Expedition ab, Lord John. Sie dürfen mir ruhig glauben, daß
    ich, als ich meinen Lehrstuhl in London verließ, dies kaum in
    der Absicht tat, an einem Überfall von Indianern auf eine
    Menschenaffensiedlung mitzuwirken.«
    »So kann es einem im Leben gehen«, sagte Lord John
    lächelnd. »Aber so ist es nun einmal. Wie lautet Ihre
    Entscheidung?«
    »Die Angelegenheit erscheint mir äußerst fragwürdig«,
    sagte Summerlee. »Aber da Sie alle mitgehen, sehe ich kaum
    eine Möglichkeit, allein zurückzubleiben.«
    »Dann wäre das also geregelt«, sagte Lord John, drehte sich
    wieder zu dem alten Häuptling um, nickte und tippte auf den
    Lauf seines Gewehrs.
    Der alte Mann drückte uns allen nacheinander die Hand,
    und seine Leute schrien lauter als zuvor. Für einen Aufbruch
    am gleichen Abend war es zu spät geworden, und so schlugen
    die Indianer ein primitives Biwak auf. Auf allen Seiten
    begannen Lagerfeuer zu flackern und zu rauchen. Einige
    Männer waren im Dschungel verschwunden und kamen
    zurück, ein junges Iguanodon vor sich hertreibend. Es hatte
    einen Asphaltfleck an der Schulter. Als wir einen der
    Eingeborenen mit Besitzermiene vortreten und seine
    Einwilligung zum Schlachten des Tieres geben sahen, begriffen
    wir, daß diese sich wie Rinderherden in Privatbesitz befanden
    und die schwarzen Flecke wie die bei uns üblichen
    Brandzeichen die Herdenzugehörigkeit und deren Besitzer
    kennzeichneten. Stumpfsinnig, mit großem Körper, aber
    winzigem Hirn, ließen sich diese Tiere sogar von einem Kind
    aufstöbern und treiben.
    In wenigen Minuten war das Tier zerteilt, und große
    Fleischstücke brieten über einem Dutzend Lagerfeuer,
    zusammen mit großen, schillernden Fischen, die mit Speeren
    im See gefangen worden waren.
    Summerlee hatte sich in den Sand gelegt und schlief. Wir
    anderen streiften am Ufer entlang, auf der Suche nach neuen
    Entdeckungen. Zweimal stießen wir auf Vertiefungen mit Lehm
    von der gleichen blauen Farbe wie im Sumpf der Pterodactylen.
    Es waren alte Vulkanschlote, und aus irgendeinem Grunde
    erregten sie Lord Johns größtes Interesse. Challenger wiederum
    wurde von einem brodelnden, gurgelnden Schlammgeysir
    angezogen, auf dessen Oberfläche irgend ein Gas große

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