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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aber Moriks Erzählung beunruhigte ihn sichtlich.
    »Viele Meilen, mein Lord«, erklärte Morik, »und es besteht keine Gefahr für dein ruhiges Reich. Wie ich gesagt habe, die Riesen sind alle tot.« Er schaute sich um und lächelte. »Es wäre eine Schande, wenn solche Ungeheuer einen so ruhigen und sicheren Ort heimsuchen würden.«
    Lord Feringal schluckte den Köder. »Nicht ganz so ruhig und sicher«, knurrte er durch zusammengebissene Zähne.
    »Gefahren, hier?«, fragte Morik ungläubig. »Piraten vielleicht?« Der Ganove schien überrascht zu sein und blickte zu dem alten Verwalter, der neben dem Thron stand. Der Mann schüttelte fast unmerklich den Kopf, was Morik so interpretierte, dass er nicht weiter auf diese Sache eingehen sollte, aber genau darum ging es ihm. »Straßenräuber«, zischte Lord Feringal.
    Morik wollte zu einer Erwiderung ansetzten, zügelte jedoch seine Zunge, als eine Frau den Raum betrat, die er sofort erkannte. »Meine Gemahlin«, stellte Lord Feringal sie geistesabwesend vor. »Die Herrin Meralda Auck.«
    Morik machte eine tiefe Verbeugung, ergriff ihre Hand und hob sie an die Lippen, während er ihr gleichzeitig forschend in die Augen sah. Zu seiner großen Erleichterung und seinem Stolz auf seine gute Verkleidung bemerkte er dort nicht das geringste Zeichen des Wiedererkennens.
    »Eine sehr schöne Gemahlin«, stellte Morik fest. »Ich beneide dich, Lord Feringal.«
    Das brachte endlich ein Lächeln auf Feringals Gesicht, doch es verwandelte sich schnell in ein Stirnrunzeln »Meine Gattin befand sich in der Kutsche, die von diesen Räubern überfallen wurde.« Morik keuchte entsetzt auf. »Ich werde sie finden, Lord Feringal«, sagte er. »Ich werde sie finden und erschlagen. Oder sie zu dir bringen, wenn dir das lieber ist.«
    Lord Feringal hob beruhigend die Hände. »Ich habe den einen, nach dem es mich verlangt«, sagte er. »Der andere liegt unter einem Bergrutsch begraben.«
    Moriks Lippen kräuselten sich bei der schmerzlichen Erinnerung. »Ein geziemendes Schicksal.«
    »Das Schicksal, das ich für den gefangenen Barbaren geplant habe, ist noch viel passender«, erwiderte Feringal grimmig. »Einen grausigen Tod, das versichere ich dir. Du kannst dabei zuschauen, wenn du über Nacht in Auckney bleibst.«
    »Natürlich werde ich das«, sagte Morik. »Was hast du für den Schurken geplant?«
    »Als Erstes die Kastration«, erklärte Feringal. »Endgültig getötet wird der Barbar erst in zwei Tagen.«
    Morik nahm eine nachdenkliche Haltung an. »Ein Barbar, sagst du?« »Ja, ein riesiger Nordländer«, bestätigte Feringal. »Ein starker Mann?«
    »Der stärkste, den ich je gesehen habe«, erwiderte der Lord von Auckney. »Es war ein mächtiger Zauberer nötig, um ihn in Gewahrsam zu nehmen, und selbst dieser Mann wäre ihm unterlegen, hätten meine Wachen ihn nicht umzingelt und niedergeschlagen.« Bei der Erwähnung des Magiers hätte sich Morik fast verschluckt, aber er blieb ruhig.
    »Einen Straßenräuber hinzurichten ist sicher angemessen«, sagte Morik, »aber möglicherweise wäre dir auf andere Weise besser gedient.« Er wartete und beobachtete, wie Lord Feringals Augen ihn musterten.
    »Vielleicht könnte ich den Mann kaufen«, erklärte der Ganove. »Ich bin ein recht wohlhabender Mann und könnte einen starken Sklaven an meiner Seite gut gebrauchen, wenn ich mich auf die Suche nach meinen vermissten Begleitern mache.«
    »Unmöglich«, entgegnete Feringal mit scharfer Stimme.
    »Aber wenn er sich in dieser Gegend gut auskennt …«, wollte Morik einwenden.
    »Er wird für das Leid, das er meiner Frau angetan hat, einen furchtbaren Tod sterben«, fiel ihm Feringal ins Wort.
    »Ah, ja, mein Lord«, sagte Morik. »Der Vorfall war schmerzlich für sie.«
    »Der Vorfall hat sie geschwängert!«, brüllte Feringal und umklammerte seine Armlehnen so heftig, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    »Mein Lord!«, rief der Verwalter bei dieser unklugen Verkündigung, und Meralda keuchte auf. Morik war dankbar für ihr Entsetzen, da es sein eigenes verschleierte.
    Lord Feringal beruhigte sich rasch wieder, zwang sich dazu, sich wieder zurückzulehnen, und murmelte Meralda eine Entschuldigung zu. »Lord Brandeburg, ich bitte um Verzeihung«, sagte er. »Du wirst meinen Zorn verstehen.«
    »Ich werde den Hund für dich kastrieren«, erwiderte Morik und zog sein Schwert. »Ich versichere dir, dass ich in dieser Kunst bewandert bin.«
    Das löste die Spannung im Saal ein

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