Die Verschollenen
Jedi an Bord des Extragalaktischen Flugprojekts«, sagte Jinzler. »Nun, natürlich waren mehrere von ihnen an Bord. Die Jedi, von der ich spreche, hieß Lorana Jinzler.«
Er schien sich sehr zusammenreißen zu müssen, damit er weitersprechen konnte. »Sie war meine Schwester.«
Er schwieg. Luke schaute Mara stirnrunzelnd an, sah ihr misstrauisches Staunen. »Und?«, fragte er.
»Wie meinen Sie das, und ?«, fragte Jinzler.
»Ihre Schwester ist bei diesem Projekt gestorben, und Sie wollten ihr Ihren Respekt erweisen«, sagte Luke. »Was ist daran so finster und persönlich, dass Sie es uns nicht vorher sagen konnten?«
Jinzler senkte den Blick und verschränkte die Hände fest im Schoß. »Wir haben uns nicht … sonderlich freundlich voneinander verabschiedet«, sagte er schließlich. »Ich würde lieber nicht mehr darüber sprechen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
Luke spürte, wie seine Lippe zuckte. Jinzler wich weiterhin aus – diese Art von Verhalten schien einfach zu ihm zu gehören.
Aber gleichzeitig spürte er, dass die Gedankenmuster und Emotionen des Mannes sich wahr anfühlten. Er sah Mara fragend an, bemerkte ihre widerstrebende Zustimmung. »Also gut«, sagte er. »Wir lassen diesen Teil aus. Aber …«
Er ließ das Wort einen Moment in der Luft hängen wie einen drohenden Sandsturm in der Ferne. »Wir müssen vielleicht noch mehr hören, bevor diese Geschichte zu Ende ist«, fuhr er fort. »Und wenn das geschieht, werden Sie uns alles sagen. Ist das klar?«
Jinzler richtete sich auf. »Ja«, stimmte er zu. »Und danke.« »Danken Sie uns noch nicht«, warnte Luke und nickte zur Tür hin. »Die Chiss warten. Gehen Sie zurück in Ihr Quartier.«
»Und wenn Sie das nächste Mal glauben, dass Sie etwas Verdächtiges hören, benutzen Sie eins der Koms in den Fluren und melden Sie es«, fügte Mara hinzu. »Wenn Sie das getan hätten, hätten wir ihn vielleicht erwischt.«
»In Ordnung«, sagte Jinzler. »Wir sehen uns morgen früh.«
»Nun?«, fragte Luke, als die Tür hinter ihm zuglitt. »Was denkst du?«.
»Vor allem habe ich langsam genug von dieser Scheibchentaktik«, knurrte sie, ging zur Sichtluke und lehnte sich dagegen, um zu den Sternen hinauszuschauen. »Ich würde ihn am liebsten festnageln und die ganze Geschichte aus ihm herausholen. Falls notwendig, mit Hydroklemmen.«
»Glaubst du, das ist die beste Herangehensweise?«, fragte Luke, ging ebenfalls zur Sichtluke und stellte sich neben sie.
»Nein, selbstverständlich nicht.« Sie seufzte. »Ich wünschte nur, wir könnten das tun, das ist alles.«
»Zumindest haben wir jetzt ein paar mehr Puzzlestücke, mit denen wir arbeiten können«, sagte Luke. »Fangen wir an mit Jorj Car’das. Glaubst du, es ist der gleiche Mann, den du zusammen mit Lando vor zehn Jahren im Auftrag von Karrde gesucht hast?«
»Wer könnte es sonst sein?«, erwiderte Mara. »Er setzt sich mit jemandem in Verbindung, der für Karrdes Organisation arbeitet, und fliegt ein Schiff, das kein Neue-Republik-Modell ist.«
»Wieso bist du so sicher, dass das Schiff nicht aus der Neuen Republik stammte?«
»Jinzler hat einen Abschluss in Hyperantrieb-Technologie«, erinnerte Mara ihn. »Wenn er das Schiff nicht erkannte, muss es ziemlich exotisch gewesen sein.«
»Mhm«, sagte Luke. »Du hast Karrde wohl nie dazu bringen können, dir ein bisschen mehr über Car’das zu verraten?«
»Karrde nicht«, sagte Mara. »Aber ich konnte vor ein paar Jahren ein wenig mehr aus Shada herauslocken. Offensichtlich hat Car’das irgendwann in der Zeit der Klonkriege eine Schmugglerorganisation ins Leben gerufen und zu etwas aufgebaut, das es selbst mit den Organisationen der Hutts aufnehmen konnte. Ein paar Jahre danach verschwand er plötzlich auf geheimnisvolle Weise, und einer seiner Stellvertreter hat seine Position übernommen.«
»Karrde?«
»Genau«, sagte Mara. »Offenbar hörte niemand mehr etwas von Car’das, bis du nach Thrawns Rückkehr diesen Positionsmelder auf Dagobah fandest und Karrde Lando und mich ausschickte, um ihn zu suchen. Als es vor drei Jahren zu der Krise um das Caamas-Dokument kam und die Neue Republik anfing, sich darüber in die Haare zu kriegen, was man denn nun mit den Bothans anfangen sollte, nahmen Karrde und Shada die Wild Karrde und machten sich erneut auf die Suche nach ihm.«
»Haben Sie ihn gefunden?«
»Shada war ziemlich ausweichend, was das anging, aber es scheint klar zu sein, dass sie ihn fanden«, sagte Mara. »Wenn man
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