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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bereit bin.«

    Der Erste Speer starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. »Verfluchte Krähen«, flüsterte er.
    »Wir haben nicht viel Zeit, Erster Speer, und wir können uns weder Verwirrung noch Verzögerung leisten.« Tavi bot ihm die Hand an. »Ich muss es also sofort wissen. Stellst du dich hinter mich?«
    Draußen näherten sich dem Zelt Schritte.
    Der Erste Speer starrte auf Tavis ausgestreckte Hand. Dann nickte er scharf und schlug die Faust vors Herz. Seine Stimme klang heiser und tief. »Einverstanden, Hauptmann. Ich stehe hinter dir.«
    Tavi nickte ihm zu und salutierte ebenfalls.
    Magnus betrat das Zelt, gefolgt von Crassus und Max. Sie salutierten, und Tavi begrüßte sie mit einem Nicken. »Uns bleibt nicht viel Zeit«, begann er ohne Vorrede.
    Er wurde unterbrochen, als die Zeltklappe erneut zurückgeschlagen wurde und Domina Cymnea eintrat, hochaufgerichtet und in aller Gelassenheit, mit makellosem Haar und Kleid, gar nicht so, als hätte man sie gerade aus dem Bett geholt.
    »Tut mir leid, Domina«, sagte Magnus. »Ich fürchte, aus Sicherheitsgründen verbietet sich dein Aufenthalt hier.«
    »Ist schon gut, Magnus«, mischte sich Tavi ein. »Ich habe sie hergebeten.«
    Der alte Maestro sah Tavi an und zog eine Augenbraue hoch. »Aus welchem Grund?«
    Cymnea verneigte sich höflich vor Tavi. »Das wüsste ich auch zu gern, Hauptmann.«
    »Ich möchte dich bitten, etwas für mich zu tun«, antwortete Tavi. »Ich würde dich nicht fragen, wenn es nicht wichtig wäre.«
    »Gewiss, Hauptmann. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.«
    »Danke«, sagte Tavi. »Meine Herren, wenn wir fertig sind, müsst ihr euch mit unserer neuen Tribuna Logistica besprechen.«
    Max fiel die Kinnlade herunter. » Wie bitte? «

    Cymnea riss die Augen auf. » Wie bitte? «
    Tavi sah Max stirnrunzelnd an. »Was genau hast du nicht verstanden?«
    »Hauptmann«, begann Magnus, und in seiner Stimme schwang Missbilligung mit.
    »Wir brauchen einen Tribun Logistica«, stellte Tavi fest.
    »Aber sie ist nur …«, setzte Max an. Er unterbrach sich, errötete und murmelte etwas vor sich hin.
    Cymnea bedachte Max mit einem strengen Blick. »Ja, Tribun. Sie ist nur … was? Was wolltest du sagen? Vielleicht Hure? Bordellbesitzerin? Frau?«
    Max sah sie unerschrocken an. »Zivilistin«, antwortete er ruhig.
    Cymnea kniff die Augen kurz zusammen, ehe sie zustimmend nickte und ihm mit dieser Geste ihre Entschuldigung anbot.
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Tavi. »Wir brauchen jemanden, der weiß, was die Legion braucht, und der mit unseren Leuten vertraut ist. Jemanden, der über Erfahrung, Ordnungssinn und Führungseigenschaften verfügt. Wenn wir einen Zenturio für diese Aufgabe auswählen, wird das seine Zenturie schwächen, und wir brauchen jedes Schwert und jede Zenturie.« Er blickte in die Runde. »Hat jemand einen besseren Vorschlag?«
    Max seufzte, aber niemand antwortete.
    »Dann also an die Arbeit«, sagte Tavi. »Wir werden Folgendes tun …«

36
    Zielstrebige Schritte näherten sich, und als die Zeltklappe zur Seite gerissen wurde, hatte Tavi bereits sein Schwert in der Hand und halb aus der Scheide gezogen.
    »Oh, oh, oh«, sagte Ehren und hob die Hände. Der braungebrannte kleine Kursor mit den rotblonden Haaren wirkte eher belustigt als ängstlich, als er da im Eingang stand, vom Tageslicht beschienen. »Ich ergebe mich, Hauptmann Scipio.«
    Tavi blinzelte, schaute sich müde um und schob das Schwert zurück. »Gut. Tut mir leid.«
    Ehren schloss die Zeltklappe, woraufhin es dunkel wurde.
    Tavi seufzte. »Auf der Truhe links von dir.«
    »Oh«, sagte Ehren. »Entschuldige. Habe es ganz vergessen. Licht.« Die kleine Elementarlampe auf der Truhe erwachte flackernd zum Leben.
    »Das hast du bestimmt nicht vergessen«, erwiderte Tavi und lächelte schief. »Du wolltest nur prüfen, ob ich Elementarkräfte entwickelt habe. Die Antwort ist nein.«
    Ehren setzte eine Unschuldsmiene auf. »Mit dem kurzgeschorenen Haar habe ich dich kaum erkannt.«
    »Geht mir genauso mit deiner Hautfarbe«, gab Tavi zurück. »Tut mir leid, dass wir uns noch nicht in Ruhe unterhalten konnten, aber …«
    »Wir haben Arbeit«, sagte Ehren. »Habe schon verstanden.«
    Tavi hatte in Hose und Schuhen geschlafen. Er erhob sich, streifte sich eine Tunika über und begrüßte Ehren dann mit einer kräftigen Umarmung.
    »Schön dich zu sehen«, sagte er.
    »Dich auch«, antwortete Ehren. Er beugte sich zurück und
musterte Tavi misstrauisch von

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