Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
Gruppe Fische, die sich gerade die wuchtigen Übungsrüstungen anschnallten. Cyril nickte und entdeckte nun Tavi und Magnus unten vor der Plattform.
    Cadius Hadrian folgte seinem Blick, salutierte und rutschte an der Leiter nach unten zum Boden. Der Anführer der Kundschafter nickte Tavi und Magnus schweigend zu, die nun salutierten, und schritt davon.
    »Hier ist er, Hauptmann«, rief Magnus.
    Hauptmann Cyril hatte ein kantiges Gesicht, dem sich kaum eine Regung ansehen ließ und das von den vielen Jahren an der frischen Luft wettergegerbt war. Er lächelte, und kleine Fältchen bildeten sich um Mund und Augen. »Schick ihn rauf.«
    Tavi wandte sich der Leiter zu, und Magnus legte ihm die Hand auf den Arm. »Junge«, murmelte er, beinahe unhörbar, »vergiss deine Pflicht nicht. Aber sei ihm gegenüber nicht unaufrichtig.«
    Tavi runzelte die Stirn, nickte Magnus zu und stieg auf die Plattform zum Hauptmann. Oben nahm er Haltung an und salutierte.
    »Rühr dich«, sagte Cyril freundlich, winkte ihn zu sich und drehte sich wieder zum Übungsplatz um. Tavi stellte sich zu ihm. Eine Weile sagte keiner der beiden etwas, und Tavi wartete, bis der Hauptmann das Schweigen brechen würde.
    »Nicht viele neue Subtribunen würden sich ihrem vorgesetzten Offizier so entschlossen entgegenstellen«, sagte Cyril schließlich. »Dazu ist schon ein gewisser Mut erforderlich.«

    »Eigentlich nicht, Herr«, sagte Tavi. »Er kann nichts gegen mich unternehmen, ohne sich selbst zu verraten.«
    Cyril schnaubte. »Er kann dir vielleicht keinen offensichtlichen Schaden zufügen, aber er könnte dir das Leben in der Legion äußerst schwer machen.«
    »Ja«, meinte Tavi schlicht.
    Cyril lächelte wieder. »Ein Stoiker, wie ich sehe.«
    »Ich fürchte mich nicht vor Arbeit, Hauptmann. Die hat man irgendwann erledigt.«
    »Stimmt nun auch wieder.« Der Hauptmann blickte Tavi forschend an. »Ich habe mir deinen Lebenslauf angesehen. Du bist nicht gerade ein bedeutender Elementarwirker.«
    Tavi verspürte einen Stich. »Für die Legion genügt es«, sagte er, was immerhin stimmte, soweit es den falschen Lebenslauf betraf, den die Kursoren für ihn verfasst hatten. »Ein bisschen Metall. Ich kann ein Schwert halten. Nicht wie die großen Fechter, aber es fällt mir nicht aus der Hand.«
    Der Hauptmann nickte. »Manche Männer wollen nicht im Mittelpunkt stehen und tarnen ihre Begabung, aus welchem Grund auch immer. Der eine scheut die Verantwortung. Der andere will einfach nicht auffallen. Und wieder ein anderer ist ein uneheliches Kind und will seine Eltern nicht in Verlegenheit bringen, indem er zu hoch aufsteigt. Wie dein Freund Maximus.«
    Tavi lächelte angespannt. »Ich aber nicht, Hauptmann.«
    Cyril musterte Tavi und nickte langsam. »Ich verfüge auch über keine große Begabung. Leider«, sagte er und wandte sich wieder dem Platz zu. »Ich hatte gehofft, ich könnte noch ein paar Ritter aufstöbern.«
    Tavi zog die Augenbrauen hoch. »Ritter? Ich dachte, wir hätten alle Ritterposten besetzt, Hauptmann?«
    Cyrils Rüstung rasselte, als er mit den Schultern zuckte. »Wir haben einige Ritter, doch du weißt, wie nützlich deren Fähigkeiten sein können. Jeder Hohe Fürst im Reich holt sich so viele Ritter, wie er nur überreden, bezahlen, ausleihen oder irgendwem
abspenstig machen kann. Besonders angesichts der jüngsten Spannungen. Unsere Ritter sind überwiegend … ach, wie soll ich es sagen?«
    »Fisch, Herr?«, schlug Tavi vor. »Ritter Pisces?«
    Der Hauptmann schnaubte. »So in etwa. Obwohl ich es eher so ausgedrückt hätte: jung und ungeschickt. Wir haben nur einen Ritter Ignus, und der wird gegenwärtig wegen Brandwunden behandelt.« Cyril schüttelte den Kopf. »Ungefähr ein Dutzend der Terra und Flora sind nicht schlecht, aber sie müssen noch eine Menge lernen, und wir haben nicht annähernd genug. Und Ritter Ferrum haben wir gar keine. Die anderen, ungefähr sechzig, sind Ritter Aeris.«
    Tavi zog die Augenbrauen hoch. »Die meisten Legionen würden alles tun, um so viele Ritter Aeris zu bekommen, Hauptmann.«
    »Ja.« Cyril seufzte. »Wenn die bloß fliegen könnten.«
    »Das können sie nicht?«, fragte Tavi. »Ich dachte, das wäre unbedingte Voraussetzung, um überhaupt Ritter Aeris zu werden.«
    »Ach, in die Luft steigen können die meisten schon. In einem Stück landen ist eher das Problem. Wenn der Tribun Fantus und der junge Antillus nicht dabei gewesen wären und die Stürze gemildert hätten und wenn die

Weitere Kostenlose Bücher