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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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verstoßen. Sie haben gesagt, daß er Regierungsbeamte bestochen hat. Das reicht.«
    »Wenn Sie erst einmal wissen, warum er es getan hat, werden Sie anders darüber denken.«
    »Bauen Sie Ihre Hoffnungen nicht auf diese Strategie, Faith. Das sollten Sie sich nicht antun.«
    »Und wenn ich nun sage, so oder gar nicht?«
    »Dann machen Sie den größten Fehler Ihres Lebens.«
    »Mit anderen Worten - er oder ich?«
    »Die Wahl dürfte Ihnen nicht schwerfallen.«
    »Dann muß ich noch einmal mit Agentin Reynolds sprechen.«
    »Sie wird Ihnen das gleiche sagen.«
    »Da wäre ich nicht so sicher. Ich kann ganz schön überzeugend sein. Außerdem bin ich im Recht.«
    »Sie haben ja keine Ahnung, um was es geht, Faith. Nicht FBI-Agenten entscheiden darüber, wer angeklagt wird, sondern der Staatsanwalt. Selbst wenn Reynolds sich auf Ihre Seite schlägt - was ich bezweifle -, kann ich Ihnen jetzt schon sagen, daß es keine Möglichkeit gibt, den Staatsanwalt rumzukriegen. Wenn er eine Gruppe mächtiger Politiker abschießen will und ausgerechnet mit dem Typen einen Deal macht, den er vorher in die Scheiße geritten hat, ist er als nächster an der Reihe und wird seinen Job los. Wir sind hier in Washington und haben es nicht mit Schimpansen, sondern mit acht Zentner schweren Gorillas zu tun. Wenn die Sache herauskommt, werden die Medien ausrasten. Hinter den Kulissen wird man mit Überlichtgeschwindigkeit irgendwelche Deals abwickeln und uns am Ende des Tages allesamt rösten. Es heißt Buchanan oder gar nichts.«
    Faith lehnte sich zurück und schaute zum Himmel. Einen Moment lang stellte sie sich zwischen den Wolken Danny Buchanan vor, der in einer engen, dunklen Gefängniszelle hockte. Sie durfte es nicht soweit kommen lassen. Sie mußte mit Reynolds und der Staatsanwaltschaft reden, damit auch Buchanan Immunität erhielt. Nur so konnte die Sache gutgehen. Doch Newman hörte sich sehr überzeugt an. Und was er sagte, klang verdammt logisch. Sie waren in Washington.
    So plötzlich, wie ein Streichholz aufflammt, war Faiths Zuversicht verschwunden. Hatte sie, die vollkommene Lobbyistin, die schon Gott weiß wie lange politische Punktezettel vergeben hatte, die hiesige Lage falsch eingeschätzt?
    »Ich müßte mal auf die Toilette«, sagte sie.
    »Wir sind in einer Viertelstunde beim Haus.«
    »Und wenn Sie die nächste Straße links nehmen, sind wir anderthalb Kilometer weiter an einer Tankstelle, die rund um die Uhr auf hat.«
    Newman schaute sie überrascht an. »Woher wissen Sie das?«
    Faith erwiderte seinen Blick mit einer Zuversicht, die ihre aufsteigende Panik übertünchte. »Ich weiß immer gern, worauf ich mich einlasse. Das schließt auch die Menschen und die Gegend mit ein.«
    Newman antwortete zwar nicht, bog aber nach links ab. Bald darauf gelangten sie zu einer gut beleuchteten Exxon-Tankstelle, zu der auch ein Laden gehörte. Trotz der abgeschiedenen Lage mußte der Highway ganz in der Nähe sein, denn auf dem Parkplatz standen eine Menge Laster, deren Fahrer sich im Laden der Tankstelle offenbar mit allem Nötigen versorgten. Männer mit Stiefeln, Cowboy-Hüten, Wrangler-Jeans und Windjacken, die Embleme von Fahrzeugherstellern zeigten, schlenderten über den Parkplatz. Andere tankten geduldig ihre Trucks. Wieder andere nippten an heißem Kaffee. Vor ihren müden, ledrigen Gesichtern stiegen winzige Dampfwölkchen auf. Niemand schenkte der Limousine Beachtung, die vor der Toilette hielt, die auf der Rückseite des Gebäudes lag.
    Faith schloß die Tür hinter sich ab, klappte den Deckel der Toilette herunter und setzte sich darauf. Alles, was sie brauchte, war Zeit zum Nachdenken und um die Panik unter Kontrolle zu bringen, die aus allen Richtungen auf sie einstürmte. Sie schaute sich um, und geistesabwesend nahm ihr Blick die handgeschriebenen Kritzeleien auf der abblätternden gelben Farbe wahr, mit der die Wände gestrichen waren. Einige obszöne Sprüche und Zeichnungen ließen Faith geradezu erröten. Andere Kritzeleien waren in ihrer Primitivität witzig, andere schreiend komisch. Möglicherweise stellten sie alles in den Schatten, was an die Wände des benachbarten Männerklos geschmiert war, auch wenn die meisten es vermutlich für unmöglich gehalten hätten. Aber Männer unterschätzten Frauen ständig.
    Faith stand auf, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete sich mit einem Papierhandtuch ab. Sie spürte, wie ihr plötzlich die Knie weich wurden, und sie hielt sich am fleckigen

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