Die Visionen von Tarot
waren, daß die Erklärung würde überzeugend sein müssen. Wenn sie dachten, der Kommunist habe versucht, einzugreifen oder Bruder Pauls Bericht zu beeinflussen, würde es Unruhe geben.
Nach einem Augenblick fuhr der Pfarrer fort. „Wir hatten eigentlich nicht vorgehabt, Bruder Paul sogleich richtig in die Animationen hineinzuschicken. Er wollte nur am Rand experimentieren. Zwei Beobachter blieben außerhalb: Mrs. Eilend und Pastor Runford.“
„Der Monitor der Christian Science und der Wachturm der Zeugen Jehovas“, bemerkte Therion. Niemand lachte.
„Drei weitere wurden innerhalb des Animationsgebietes plaziert“, fuhr Siltz fort. „Ein Mormone, ein Anhänger des Gehörnten Gottes und eine Suchende der Neun Unbekannten Männer. Wir hielten diese verschiedenen Glaubensrichtungen für eine unserem Ziel angemessene, ausreichende Repräsentation. Alle waren instruiert, passiv zu bleiben und keine Animation herbeizuzaubern; sie sollten lediglich beobachten und Bruder Paul helfen, sollte er in seiner Unerfahrenheit in Gefahr geraten. Er ging jedoch weiter in das Gebiet hinein, als wir vorausgeahnt hatten, und ein Sturm zog herauf. Eine Freiwillige, die Priesterin von Abraxas, betrat das Gebiet, um ihn vor der möglichen Intensivierung und Verstärkung der Erscheinungen zu warnen – aber der Sturm entwickelte sich rasch, und auch sie geriet in die Fänge der Animation. Danach wurden alle anderen Beobachter ebenfalls hineingezogen. Glücklicherweise ließ der Sturm nach angemessener Frist wieder nach, und der Effekt schwand dahin – aber eine Person ist nicht wieder aufgetaucht. Da die Animationen zurückkehrten, mußte man die Suche nach ihr aufgeben. Zu alledem erschien noch Großfuß, der aber vertrieben wurde, ironischerweise durch den Knochenbrecher. So endete die Mission katastrophal, und Bruder Paul konnte seine Suche nach dem wahren Gott von Tarot nicht fortsetzen.“
Allgemeines Seufzen ertönte. Bruder Paul sah auf den Gesichtern eine Mischung aus Kummer und Erleichterung und schämte sich. Diese Kolonisten hatten sich offensichtlich ungeheuere Mühe gegeben, sich auf seinen Auftrag zu einigen, und er hatte sie im Stich gelassen.
„Swami Kundalini wurde während der Nacht aus dem Randgebiet geborgen, steht aber noch unter Schockeinwirkung“, fuhr Pfarrer Siltz fort. „Das Kind, das er gesucht hatte … muß für tot gehalten werden.“
„Wir hätten niemals ein Kind dazu nehmen sollen!“ rief eine Stimme.
Pfarrer Siltz ignorierte dies. „Nun werde ich Bruder Paul von der Vision bitten, seinen Bericht abzugeben, soweit es ihm gefällt, unterstützt durch diese beiden überlebenden Beobachter und unfreiwilligen Teilnehmer. Dann müssen wir beschließen, was wir tun wollen.“
Bruder Paul merkte, wie sorgfältig der griesgrämige Mensch bei dieser Gelegenheit seine Worte wählte. Pfarrer Siltz hatte Bruder Paul die Wahl gelassen, nur über diejenigen Punkte zu reden, die zu erwähnen er wünschte, hatte das Schicksal des Kindes nur gestreift und keine Privatmeinung über Amaranth verkündet. Der kommunistische Pfarrer war ein fähiger Redner. Und ein guter Politiker.
Nun wandte sich Siltz an Bruder Paul. „Wir haben bei diesem Treffen nur zwei Regeln: Wir vergleichen nicht die Verdienste der einzelnen Religionen miteinander, und der Redner hat das Recht, so lange zu sprechen, bis er seinen Platz an einen anderen weitergibt. Jene, die nach Ihnen diesen Platz einnehmen wollen, lassen dies durch ein Handzeichen erkennen, und Sie müssen unter ihnen einen auswählen. Ich übergebe nun an Sie.“ Und er
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