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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wer­de ich auch“, sag­te Mrs. Ei­lend.
    „Ich schät­ze Ih­re Un­ter­stüt­zung au­ßer­or­dent­lich“, sag­te Bru­der Paul. „Und ihr, die ihr so­viel ris­kiert habt, Lee und The­ri­on. Auch du, Ama­ranth. Wenn ich die Un­ter­stüt­zung von euch drei­en bei die­sem Alp­traum ha­ben könn­te …“
    Lee nick­te. „Ich tei­le dei­ne Wid­rig­kei­ten … und dei­ne Grün­de. Es wird nicht leicht sein, aber es muß ge­tan wer­den. Zu­min­dest müs­sen wir das Kind su­chen.“
    The­ri­on und Ama­ranth nick­ten zu­stim­mend. Bru­der Paul ver­spür­te die Ka­me­rad­schaft ei­ner ge­mein­sa­men Er­fah­rung, als er die drei an­blick­te, und er freu­te sich über ih­re Zu­stim­mung.
    Aber sie al­le wuß­ten, daß die Na­tur ih­ren Gang ge­hen wür­de, wie im­mer man sie auch de­fi­nie­ren moch­te. Denn die Na­tur war nur der an­de­re Na­me für den Gott von Ta­rot.



 
III Chance Trumpf 11
     
    Das Glücks­rad des Ta­rot­spiels scheint die iko­no­gra­phi­sche Trans­for­ma­ti­on ei­nes kom­ple­xe­ren und fein­sin­ni­ge­ren al­ten Sym­bols zu sein. Das heißt, die ur­sprüng­li­che Be­deu­tung die­ses Zau­ber­ra­des ist ver­ges­sen, und man hat ihm ei­ne neue Be­deu­tung ge­ge­ben. Die­se Irr­tü­mer sind beim Ta­rot ge­läu­fig und ha­ben zu ei­ner Rei­he der ver­schie­dens­ten In­ter­pre­ta­tio­nen ge­führt. Das Ori­gi­nal in die­sem Fall scheint ei­ne Va­ri­an­te des Ra­des des Wer­dens zu sein, eben­so wie des Ra­des von Le­ben und Tod, wie es auch in der bud­dhis­ti­schen My­tho­lo­gie prä­sent ist. Die Quel­le die­ser Re­li­gi­on des west­li­chen Asi­ens ist un­be­kannt, aber be­stimm­te ähn­lich The­men zie­hen sich durch Bud­dhis­mus, Brah­ma­nis­mus und Hin­duis­mus in In­di­en, wie auch Mi­th­rai­is­mus, Zo­ra­stro­is­mus und Ju­da­is­mus Afri­kas und Klein­asi­ens, was na­he­legt, daß es einst einen ge­mein­sa­men In­for­ma­ti­ons­hin­ter­grund ge­ge­ben hat. Das Rad des Wer­dens kann sich auch in Ba­by­lon als Ho­ro­skop der Astro­lo­gie ma­ni­fes­tiert ha­ben.
    In der Mit­te die­ses Le­bens­ra­des be­fin­den sich Tie­re, die die drei Wur­zeln des Bö­sen sym­bo­li­sie­ren: Lust, Haß und Igno­ranz. Fünf Spei­chen tei­len den Haupt­kör­per in die Be­rei­che von Höl­le, Tie­re, Geis­ter, Göt­ter und Men­schen. Den Rand ent­lang liegt der Ring der Ur­sa­chen, dar­ge­stellt durch zwölf klei­ne Bil­der, die Ge­gen­stän­de re­prä­sen­tie­ren, die zu viel­schich­ti­ge Be­deu­tun­gen ha­ben, um sie hier ein­fach be­schrei­ben zu kön­nen. Un­ge­fähr ent­spre­chen sie: Igno­ranz, Le­bens­bil­dung, in­di­vi­du­el­ler Wahr­neh­mung, Per­sön­lich­keit, Den­ken als sechs­tem Sinn, Kon­takt, Ge­fühl, Be­gier­de, Sex, Ehe, Ge­burt und Tod. Ei­ne Rei­he die­ser Be­grif­fe und Bil­der kann man mit de­nen des Ta­rot gleich­set­zen, et­wa den bru­ta­len Men­schen Igno­ranz mit dem Nar­ren des Ta­rot, den Mann Den­ken mit dem Hie­rophan­ten (Leh­rer), die Um­ar­mung der Lie­ben­den beim Kon­takt mit den Lie­ben­den des Ta­rot und den Tod mit dem Tod. Die meis­ten zeit­ge­nös­si­schen Ta­rot­spie­le ken­nen kei­ne Äqui­va­len­te zu den Be­grif­fen der Sen­sa­ti­on, Be­gier­de, Sex, Ehe oder Ge­burt – was na­he­legt, daß die­se bei der Um­wand­lung der For­men ver­lo­ren­gin­gen. Viel­leicht wird man sie in an­ge­mes­se­ner Zeit wie­der her­stel­len, mög­li­cher­wei­se durch das Hin­zu­fü­gen neu­er Kar­ten in das Spiel. In der Zwi­schen­zeit re­prä­sen­tiert das Rad beim Ta­rot auch den Be­griff der Chan­ce.
     
    Ne­ben ei­nem Fluß stand ein rie­si­ger, schön an­zu­se­hen­der Baum, des­sen dich­tes Laub­werk sich un­re­gel­mä­ßig nach au­ßen er­streck­te und einen tie­fen Schat­ten warf. Es schi­en ein Fei­gen­baum zu sein.
    Bru­der Paul ging dar­auf zu. Konn­te dies der Baum des Le­bens sein? Das wä­re ein eben­so si­che­rer Weg zum Gott von Ta­rot wie ein je­der an­de­re auch. Sei­ne Be­glei­ter wa­ren ver­schwun­den, aber er wuß­te, sie wür­den wie­der auf­tau­chen, wenn er sie zu ih­ren Rol­len her­bei­rief.
    Un­ter dem Baum saß ein Mann, der wohl in den

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