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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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er­staunt.
    „Du mußt mit­spie­len“, sag­te sie. „Das Re­den über­neh­me ich.“
    Er schi­en kei­ne Al­ter­na­ti­ve zu ha­ben.
    Der Tep­pich glitt auf sie zu und hielt in zwei Me­tern Ent­fer­nung in­ne. Bru­der Paul er­kann­te, daß er sich mit­tels My­ria­den von klei­nen Fa­den­aus­wüch­sen durch pe­ris­tal­ti­sche Be­we­gun­gen vor­wärts schob. Ein fremd­ar­ti­ges Ge­fährt! „Zi Ha­ken, Sol“, sag­te das We­sen. Es sprach mit son­der­ba­rem Stak­ka­to. Bru­der Paul schloß, es schlü­ge mit Hun­der­ten von Mi­nia­tur häm­mern auf den Bo­den, so daß men­schen­ähn­li­che Schall­mus­ter er­zeugt wur­den.
    „Du auch, Nath“, ant­wor­te­te das Mäd­chen.
    „Was für ein Ein­hei­ten­paar seid ihr?“ frag­te Nath.
    „Ich … wir …“ Sie zö­ger­te, weil sie Bru­der Pauls Na­men nicht wuß­te.
    „Ich bin Bru­der Paul“, sprang er ein. „Vom Hei­li­gen Or­den.“
    „Und ich bin Schwes­ter Ru­by“, un­ter­brach sie ihn. Dann wand­te sie sich zu Bru­der Paul und warf sich ihm in die Ar­me, drück­te ihm ei­ne be­win­ter­te und ei­ne be­som­mer­te Brust an den Kör­per und küß­te ihn hef­tig. „Es ist schön, sol­che ge­schwis­ter­li­che Ein­tracht zu se­hen“, sag­te Nath. „Mö­ge sich das Rad zu­guns­ten eu­rer Re­ge­ne­ra­ti­on dre­hen.“ Dann hob sich das We­sen ele­gant über den Schnee und um sie her­um.
    „Xe Ba VA RA mö­ge dich er­leuch­ten, Nath“, rief Ru­by hin­ter ihm her.
    „Nun gut“, sag­te Bru­der Paul. Er hat­te sie iden­ti­fi­ziert: Es war na­tür­lich Ama­ranth in ei­ner neu­en Rol­le. So sexy wie eh und je. Aber nun frag­te er sich, wer bei der vor­he­ri­gen Se­quenz den Bud­dha ge­spielt hat­te. Der Mann war zu klein ge­we­sen, um The­ri­on oder Lee ge­we­sen zu sein. „Wür­dest du mir er­klä­ren, was …?“
    „Ja, ja, al­les“, sag­te sie. „Komm mit mir zum Tem­pel vom Ta-rot, und ich wer­de es dir un­ter­wegs er­klä­ren.“ Sie ging den Grat­weg ent­lang, schob sich ge­schickt um das Laub­werk, und er muß­te ihr fol­gen. Hier konn­te er nicht blei­ben; es war un­mög­lich, sich in die­sen ark­ti­schen Tro­pen wohl­zu­füh­len.
    „Zu­erst ein­mal“, frag­te er, als er sie ein­hol­te, wur­de aber kurz­fris­tig durch den An­blick sei­nes Atem­hau­ches auf der kal­ten Sei­te so­wie ih­res nack­ten Hin­ter­teils auf der war­men ab­ge­lenkt, „was für ei­ne Welt ist dies hier?“
    „Wir sind ei­ne Men­schen­ko­lo­nie im Hya­des-Clus­ter“, gab sie zu­rück. „Wir wur­den vor drei­hun­dert Jah­ren durch Ma­te­ri­en­über­tra­gung ge­grün­det, aber dann stell­te sich her­aus, daß wir uns ei­gent­lich in der Nath-Sphä­re be­fan­den und von da­her ih­rer Re­gie­rung un­ter­stan­den. Da un­se­re Ver­sor­gungs­ket­te un­ter­bro­chen war und die der Naths gut funk­tio­nier­te, war das auch bes­ser so. Wir muß­ten uns le­dig­lich ih­ren Ge­set­zen und Re­geln an­pas­sen, und sie be­han­del­ten uns eben­so gut, wie sie es mit Sol ge­tan ha­ben. Viel­leicht so­gar bes­ser. Das ist Be­stand­teil des in­ter­stel­la­ri­schen Ver­trags. Ich glau­be, Sol hat nie di­plo­ma­ti­sche Be­zie­hun­gen mit Nath auf­ge­nom­men, doch an den Rän­dern ei­ner Ga­la­xis ist es der Brauch, die­se Din­ge zu or­ga­ni­sie­ren …“
    „War­te, war­te!“ rief Bru­der Paul. „Du meinst, Men­schen wer­den durch au­ßer­ir­di­sche We­sen re­giert, die aus­se­hen wie … die­ser Tep­pich?“
    „Ja, na­tür­lich. Die Naths sind sehr nett. Zu­erst hat­ten wir ein biß­chen Är­ger, aber nach­dem das Ta­ro­trad ein­mal eta­bliert wor­den war, lief al­les gut. Nun ver­eh­ren wir un­se­re Hei­li­gen, und sie ken­nen den Un­ter­schied nicht.“
    „Das Ta­ro­trad“, wie­der­hol­te er. „Hängt das wohl mit dem Rad von Le­ben und Tod oder dem Rad des Wer­dens zu­sam­men?
    „Ja, so nennt man es auch. Es …“
    „Mit fünf Spei­chen? Je­de Sek­ti­on re­prä­sen­tiert …“
    „Ja. Die Naths nen­nen die­se Sek­tio­nen Ener­gie, Gas, Flüs­sig­keit, fes­te Mas­se und Plas­ma. Die fünf Ag­gre­gat­zu­stän­de, wo­bei ein je­der in den an­de­ren über­geht und den Kreis voll­stän­dig macht. Je­de Sek­ti­on kennt

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