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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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der Flug­gäs­te fra­gen? Oder wür­de das die Spiel­re­geln ver­let­zen?
    Viel­leicht war­te­te der rich­ti­ge Va­ter des Mäd­chens am Flug­steig – das wä­re ei­ne pas­sen­de Stel­le – und die­se Ver­wech­se­lung von Iden­ti­tä­ten oder was sonst im­mer es war wür­de auf­ge­klärt. Er hat­te an­de­res zu tun und sich be­reits zu lan­ge ab­len­ken las­sen. Viel­leicht hat­te ihn die­ser falsche Flug­ha­fen an­ge­zo­gen, weil er ei­gent­lich kei­ne Lust zu ei­ner wei­te­ren Dorf­ver­samm­lung mit ei­nem wei­te­ren Fehl­re­port hat­te. Aber er wür­de sich doch da­von nicht so ein­fan­gen las­sen!
    Nun wur­den sie durch die De­tek­to­ren ge­drängt – es summ­te nicht – und hin­auf zum Flug­steig ge­scho­ben. Ein Ste­ward über­prüf­te die Tickets mit per­fek­ter Höf­lich­keit. „In Ord­nung, Hoch­wür­den“, sag­te er. „Ge­hen Sie nur wei­ter.“
    Hoch­wür­den? Ach ja, das stand ja auf dem Ticket. Das hat­te er vor­her gar nicht wahr­ge­nom­men. „Ich bin Bru­der Paul, und ich be­fürch­te, hier han­delt es sich um ein …“
    „Rich­tig. Die Nicht­rau­cher bit­te nach vorn. Fa­mi­li­en mit Kin­dern kön­nen zu­erst ein­stei­gen.“ Der Mann blick­te schon den nächs­ten Pas­sa­gier an.
    „Dad­dy, wir hal­ten ja all die Leu­te auf!“
    War ihr Va­ter wohl schon an Bord? Oh­ne Ticket schi­en das un­wahr­schein­lich. Aber da das Flug­zeug auch nur At­trap­pe war, spiel­ten der­ar­ti­ge Klei­nig­kei­ten wohl kaum ei­ne Rol­le. Der Mann konn­te al­so an Bord sein. Ei­ne zu­fäl­li­ge Na­mens­gleich­heit, aber ein Un­ter­schied in Ti­tel und Fa­mi­li­en­stand. Aber wie konn­te das Kind sei­nen ei­ge­nen Va­ter ver…
    Der Tun­nel führ­te di­rekt ins Flug­zeug hin­ein. Bru­der Paul zwäng­te sich durch den schma­len Mit­tel­gang und such­te auf bei­den Sei­ten auf den Drei­er­plät­zen nach Per­so­nen. Nie­mand trug einen Ha­bit.
    „Hier“, sag­te Ca­ro­lyn. „Vor dem Flü­gel, da­mit wir auch et­was se­hen kön­nen.“
    „Ich kann hier nicht blei­ben“, pro­tes­tier­te Bru­der Paul. „Ich bin nur in den Ter­mi­nal hin­ein­ge­gan­gen, weil ich …“
    „Bit­te an­schnal­len“, sag­te die Ste­war­deß.
    „War­ten Sie. Ich muß wie­der raus …“ Aber die Zu­gangs­röh­re war be­reits wie­der ge­löst und die Tür ge­schlos­sen. Er saß in der Fal­le.
    Nun, wenn es kein rich­ti­ges Flug­zeug war, dann flo­gen sie auch nir­gend­wo­hin. Er war in ei­ne höchst er­staun­li­che Ku­lis­se hin­ein­ge­wan­dert, das war al­les. Er setz­te sich ne­ben das Kind und schnall­te sich an. Er woll­te kein Spiel­ver­der­ber sein.
    Das Flug­zeug be­gann sich in Be­we­gung zu set­zen.
    Bru­der Paul sprang auf – und blieb an sei­nem Platz. Der Gurt hielt ihn fest. Er griff has­tig nach dem Schloß, öff­ne­te es, stand auf, sah sich um – und hielt in­ne.
    Wenn er nun ab­sprang, wäh­rend die At­trap­pe rum­pelnd über das Flug­feld hüpf­te, wür­de das klei­ne Mäd­chen den ‚Flug’ al­lein er­le­ben müs­sen. Der hal­be Spaß wä­re für sie vor­bei. Ge­wiß wür­de er bei ei­nem rich­ti­gen Flug nie­mals ein Kind im Stich las­sen – warum soll­te er es al­so jetzt tun? Die Grau­sam­keit wä­re die glei­che.
    Er lehn­te sich wie­der zu­rück und schloß den Gurt. Sei­ne an­de­re Ver­ab­re­dung wür­de ein­fach et­was län­ger war­ten müs­sen. Oh­ne Zwei­fel wür­den die Be­ob­ach­ter, wenn sie sei­ne Ab­we­sen­heit be­merk­ten, den Rand des Ani­ma­ti­ons­ge­bie­tes ab­su­chen und ihn ir­gend­wann hier auf­spü­ren. Da die rich­ti­gen El­tern des Kin­des nicht da wa­ren, muß­te sich Bru­der Paul um die Klei­ne küm­mern, bis sie wie­der auf­tauch­ten. Wie es Je­sus Chris­tus über das Ge­rings­te der Kin­der ge­sagt hat­te …
    Das Flug­zeug wen­de­te und rich­te­te sich auf die Roll­bahn aus, die Bru­der Paul zu­erst ge­se­hen hat­te. Die Ma­schi­ne be­schleu­nig­te. Drau­ßen flo­gen die Bäu­me im­mer schnel­ler vor­bei. Das war kein sanf­tes Vor­wärts­rol­len mehr; die Pas­sa­gie­re wur­den tief in die Sit­ze ge­drückt. Es nä­her­te sich wohl zwei­hun­dert Stun­den­ki­lo­me­tern. Fas­zi­niert blick­te Ca­ro­lyn aus

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