Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
doch Einbruch.«
    »Ja, und genau das habt ihr vor.«
    Boddony lächelte. »Nun… ein bisschen. Wir wol en uns nur ein wenig
    umsehen. Du weißt schon.«
    »Gut.«
    »Was? Du hast nichts dagegen?«
    »Ihr wol t doch niemanden töten, oder?«
    »Ich bitte dich, so etwas kommt überhaupt nicht in Frage!«
    Sacharissa wirkte ein wenig enttäuscht. Für eine gewisse Zeit war sie
    eine respektable junge Frau gewesen. Was bei manchen Leuten bedeu-
    tet, dass sich eine große Menge an Gemeinheit angesammelt hat und
    nach einem Ventil sucht.
    »Nun… vielleicht könnten wir dafür sorgen, dass die Leute vom Ku-
    rier ein wenig Reue empfinden.«
    »Ja, das könnten wir vielleicht.«
    Die Zwerge schlichen bereits durch den Tunnel auf der anderen Seite
    der alten Straße. Im Licht der Kerzen und Laternen sah Sacharissa
    Häuserfronten, zugemauerte Türen und mit Schutt gefül te Fenster.
    »Dies dürfte die richtige Stelle sein«, sagte Boddony und deutete auf
    ein Rechteck mit weiteren Ziegelsteinen geringer Qualität.
    »Wir brechen einfach so durch?«, fragte Sacharissa.
    »Wir behaupten, wir hätten uns verirrt«, sagte Boddony.
    »Unter der Erde? Zwerge?«
    »Na schön, dann sagen wir eben, wir wären betrunken. Das glaubt
    man uns bestimmt. Also los, Jungs…«
    Die alten Steine fielen zusammen. Licht strömte in den Tunnel. Im
    Kel er hinter der Öffnung sah jemand erstaunt von seinem Schreibtisch
    auf.
    Sacharissa blickte durch den Staub. »Du?«, fragte sie verblüfft.
    »Oh, du bist’s, Fräulein«, sagte Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin
    Schnapper. »Hal o, Jungs. Freut mich, euch zu sehen…«

    Die Gruppe brach gerade auf, als Gaspode herangaloppierte. Er sah
    kurz zu den anderen Hunden, die sich am Feuer zusammendrängten,
    kroch dann unter Rons schrecklichen Mantel und jaulte.
    Die Gruppe brauchte eine Weile, um zu verstehen, was passiert war.
    Immerhin handelte es sich um Personen, die sich wegen eines einfa-
    chen »Guten Morgen« durch einen dreistündigen Streit diskutieren,
    spucken, husten und kreativ missverstehen konnten.
    Schließlich verstand der Entenmann die Botschaft. »Die Männer ha-
    ben es auf Terrier abgesehen?«, fragte er.
    »Ja! Wegen der verdammten Zeitung! Man kann keinen verdammten
    Leuten trauen, die in verdammten Zeitungen schreiben!«
    »Sie haben die Hunde in den Fluss geworfen?«
    »Ja!«, sagte Gaspode. »Die Burschen kennen überhaupt kein Erbar-
    men!«
    »Wir können dich schützen.«
    »Ja, aber ich muss unterwegs sein und mich zeigen! Ich bin jemand in der Stadt! Ich kann mich nicht einfach irgendwo verkriechen! Außerdem stehen fünfzig Dollar in Aussicht, kapiert? Ihr braucht mich, um
    sie zu bekommen!«
    Die Gruppe war beeindruckt. In ihrer bargeldlosen Ökonomie stel ten
    fünfzig Dollar ein Vermögen dar.
    »Mistundverflucht«, sagte der Stinkende Alte Ron.
    »Ein Hund ist ein Hund«, sagte Arnold Seitwärts. »Weil man ihn
    ›Hund‹ nennt.«
    »Gaarck!«, krähte Henry Husten.
    »Stimmt«, sagte der Entenmann. »Ein falscher Bart funktioniert hier
    nicht.«
    »Nun, eure großen Gehirne sol ten sich etwas einfal en lassen, so lange bleibe ich hier«, sagte Gaspode. »Ich habe die Männer gesehen. Sie sind alles andere als nett.«
    Ein Grollen kam von Insgesamt Ingobert. In seinem Gesicht zuckte
    es, als sich die verschiedenen Persönlichkeiten sortierten. Dann wurden
    die wächsernen Wölbungen von Lady Hermione sichtbar.
    »Wir könnten ihn verkleiden«, sagte sie.
    »Als was sol ten wir einen Hund verkleiden?«, fragte der Entenmann.
    »Als Katze?«
    »Ein Hund ist nicht einfach nur ein Hund«, sagte Lady Hermione.
    »Hich glaube, hich habe da eine Idee…«

    Die Zwerge drängten sich zusammen, als Wil iam zurückkehrte. Im
    Mittelpunkt des Gedränges befand sich Herr Schnapper, der eine ziem-
    lich anstrengende Strafpredigt hinter sich zu haben schien. William deu-
    tete gewisse Hinweise in seinem Gesicht und vermutete, dass Sacharissa
    etwa zwanzig Minuten lang auf ihn eingeredet hatte.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte er. »Hallo, Herr Schnapper…«
    »Sag mir, William…« Sacharissa kam langsam um Schnappers Stuhl
    herum. »Wenn Geschichten Nahrungsmittel wären… womit könnte
    man dann ›Goldfisch frisst Katze‹ vergleichen?«
    »Was?« William starrte Schnapper an, und al mählich dämmerte es
    ihm. »Vermutlich mit einem langen, dünnen Ding«, sagte er.
    »Gefül t mit irgendwelchem Zeug, von dem man nicht weiß, woher es
    kommt?«
    »He, ich halte es

Weitere Kostenlose Bücher