Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)
»Erzähl, was ist passiert?«
»Ich will nicht reden.« Alex lehnte sich nach hinten und schloss die Augen.
»Dann willst du vielleicht etwas anderes?« Cindys Finger spielten mit dem Stoff seiner Hose. Alex griff nach ihrer Hand und schob sie weg. Er konnte jetzt nicht mit einer anderen Frau schlafen, unmöglich, nach dem, was er gerade mit Emma erlebt hatte.
Doch mitten in der Bewegung hielt er plötzlich inne. Warum eigentlich nicht? Warum eine Frau vor den Kopf stoßen, die ihn so eindeutig wollte, wie Cindy? Wozu sich für Emma aufbewahren, die ihn gar nicht wollte? Wozu sich weiter quälen? Er musste dem Elend endlich ein Ende setzen. Er sah Cindy an, sie lächelte ihm verführerisch zu. Also gut! Was er brauchte, war Vergessen und Betäubung und das konnte ihm Cindy geben. Oft genug hatte sie ihm bewiesen, wie gut sie darin war.
Sein Zorn auf Emma steigerte sich. Er hatte plötzlich Rachegefühle. Er wollte sie verletzen, sie genau so kränken, wie sie ihn gekränkt hatte. Mit einem Ruck packte er Cindy und warf sie aufs Bett.
»Wow!« Cindy fuhr hoch, wie eine Katze. Es war, als hätte er einen Startschuss gegeben. Sie stürzte sich auf ihn und umschlang ihn mit ihren Beinen, wie eine Schlingpflanze. Gleichzeitig nestelte sie an seiner Hose und zog sie ihm aus. Er versuchte, sie zu küssen. Doch sie war schneller und ihre Zunge stieß in seinen Mund, wie ein Torpedo. Ihre Aktivitäten waren fast grob, so heftig ging sie vor. Alex erwiderte ihre Attacken und warf sich auf sie. Gleichzeitig versuchte er, die Knöpfe an ihrer Bluse zu öffnen. Doch auch hier war Cindy schneller. Mit einem Ruck riss sie den Stoff auseinander. Die abgerissenen Knöpfe prasselten aufs Parkett. Einen Büstenhalter trug sie nicht, denn sie hatte kleine, harte Brüste, die sie nun wild an Alex Brust rieb. Er war inzwischen seine Boxershorts losgeworden und Cindy griff mit beiden Händen fest in seine nackten Hinterbacken. Ihre scharfen Nägel bohrten sich schmerzhaft in sein Fleisch. Alex packte Cindy und warf sie auf den Bauch. Da lag sie vor ihm, mit ihrem kleinen harten Hinterteil, das sie ihm erregt entgegen hielt. Er schob sie vor seine Hüfte. Seine Erregung war schmerzhaft, so heftig war sie.
Dabei fiel sein Blick zufällig in den Spiegel am Fußende des Bettes. Was er sah, ließ ihn erschrocken innehalten. Er sah sich, nackt und verschwitzt, mit hochrotem Kopf über Cindy gebeugt, die sich, ebenfalls nackt, keuchend unter ihm wand wie ein Aal. Er hatte einen unmenschlichen, grausamen Zug um den Mund und in ihren Augen spiegelte sich die blanke Gier. Und dann hatte er plötzlich Emmas Engelsgesicht vor sich. Wie sie ihn angesehen hatte, ihn berührt hatte. Alles war fließend und selbstverständlich gewesen. In großer Leichtigkeit und Harmonie hatten sie zueinander gefunden.
Das hier war die pure Gewalt, der reine Sex, noch nicht einmal lustvoll, sondern nur brutal. Zwei Körper, die aufeinander knallten, sonst nichts. Und plötzlich wusste er, dass er sich an Emma verloren hatte. Er konnte ohne sie nicht mehr leben. Regungslos kniete er hinter Cindy, die Hände immer noch auf ihrem erregten Leib und starrte ins Leere.
»Was ist denn?« Erregt flatterten Cindys Hände auf seinem Körper auf und ab. »Mach weiter! Komm schon!«
»Ich kann nicht!« Alex schob sie von sich und stemmte sich hoch. Die Erregung, die ihn eben noch gepackt hatte, war so schnell, wie sie entstanden war, wieder verschwunden. Das hier war nicht die Lösung und das Spiel, das er mit Cindy spielte, war nicht gerecht.
»Wie, du kannst nicht?« Cindy sah ihn überrascht an, aber als ihr Blick an seinem Körper abwärts wanderte, wurde ihr schnell klar, dass er Recht hatte. Was sich ihr da bot, war zu dem, was sie sich wünschte, eindeutig nicht mehr zu gebrauchen. »Verdammt! Was ist denn los?« Wütend setzte sie sich auf.
»Es tut mir leid.« Alex rutschte von ihr weg auf die Bettkante. »Aber ich kann nicht. Wirklich nicht!« Müde schenkte er sich ein weiteres Glas Wein ein. Zu mehr war er nicht mehr in der Lage.
»Du willst nicht, das ist es!« Cindy sah ihn hasserfüllt an. »Du willst nicht, weil dich dieses Flittchen verhext hat.«
»Sie hat Recht,« dachte Alex, »Emma hat mich verhext!« Aber das konnte er Cindy schlecht sagen. Er suchte nach ein paar Worten, die freundlich klangen:
»Ich will, dass du glücklich bist, aber ich kann es nicht. Ich kann dich nicht glücklich machen. Ich komme ja kaum mit mir selber klar.«
Cindy holte
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