Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
legte schockiert eine Hand vor den Mund.
»Ich verstehe nicht, was ... was wollen Sie damit andeuten?«
Sie waren an Überwachungsbänder aus Las Vegas gekommen.
»Ihr Mann ist hier nicht willkommen.« Ein anderer, jüngerer Gesetzeshüter platzte angeberisch heraus: »Und falls Mr Lee hier auftauchen sollte, um seinen sadistischen Mist in unserer Stadt zu treiben, dann werden wir ihn verhaften. Verstanden?«
Leicht angesäuert biss sich die Prinzessin auf die Unterlippe und bedachte ihre nächsten Worte.
»Joaquin Xavier Lee ist ein feiner, ehrlicher, hart arbeitender Ehrenmann. Während der ganzen Zeit, da er in Diensten meines Vaters stand, hat sich niemand über sein Auftreten beschwert. Er ist sehr klug. Ich vertraue ihm.«
»Warum verstecken Sie sich dann vor ihm?«
»Das tue ich nicht.«
»Nein?« Alle Helden sahen sich ungläubig und spöttisch an.
»Nein.« Selbst Martha war erstaunt, wie ernsthaft und seriös sie klang. Dem Gesetz die Stirn bieten. Mrs Hillary Clintons Ich-stehe-zu-meinem-Mann-Attitüde. »Ich verstecke mich vor der Person, die für seinen Zustand als verfaulendes Fleisch verantwortlich ist.«
Die Herren des Gesetzes reagierten nicht. Stellvertreter. Kumpelgesichter.
Die Sonne verblasste langsam zwischen den Blättern des Baumes vor dem Fenster. Die Prinzessin schwenkte ihre Titten ein letztes Mal in der untergehenden Sonne, holte tief Atem, hielt ihn ein, um ihn dann mit einem tiefen Seufzer zu entlassen. Mit ihrer geduldigsten Stimme fragte sie: »Hat keiner von Ihnen jemals authentische, zügellose, unbeschreibliche, fanatische Begierde erlebt? Leidenschaft?«
Die Kerle waren sprachlos.
»Nein? Dann will ich es Ihnen erklären. Es ist der Wahnsinn. Der Hammer. Mr Lee und ich sind sehr leidenschaftliche Individuen. Unser gemeinsamer Sex ist erstaunlich heiß, und manchmal geht die Leidenschaft mit uns durch. Ich mag es rau. Am liebsten als erste Beschäftigung am Morgen.«
Oje. Jetzt reagierten sie aber, die Moralapostel. Sie sahen finster drein, um ihre Schamesröte zu überspielen.
Rot anlaufen. Hauen und stechen. Gut so.
Bevor Martha ihren Abgang machte und die große Treppe zu ihrem Türmchenschlafzimmer aus Glas und Seide hinaufstolzierte, kehrte sie die beleidigte Leberwurst heraus und machte klar, dass sie ihren Ehemann anbetete. Ihre Schauspiellehrer wären von ihrem Auftritt begeistert gewesen. Was gab es schon Verbotenes zwischen Eheleuten? Wie? Alles Sexuelle, grob oder nicht, war erlaubt, solange man sich einig war. Alles, was hinter geschlossenen Schlafzimmertüren geschah, war ihre Sache. Leider waren sowohl Schmerz als auch Vergnügen während ihrer Flitterwochen in Las Vegas abrupt beendet worden.
»Während eines kleinen Nebenjobs als Kopfgeldjäger wurde mein geliebter Ehemann eines Nachts von einigen wirklich schlimmen Typen niedergeschlagen. Verängstigt wollte ich entkommen und mich so lange verstecken, bis er sich in einer Privatklinik erholt hat. Deshalb habe ich mich ins sichere Nephi begeben, um in der Nähe meiner weitläufigen Familie zu sein.«
Das war ihre Geschichte, und daran hielt sie fest.
Traurige Geschichte übrigens.
Buh huh. Schluchz.
Schöne rebellische Prinzessin, bedauernswertes Opfer. Es war ein gutes, tragisches Märchen. Eine wahre Nephi-Geschichte. Verdammt. Ideal fürs Kabelprogramm. Aber sie glaubten ihr nicht. Die Provinzhelden konnten es nicht glauben. Was für ein Verrat an der Wahrheit.
Wie auch immer, die argwöhnischen Gesetzesbrüder überprüften ihre Aussage bei den Vegas-Cops und alles war in Ordnung. Einer von den Kerlen kam extra nach Whitmore zurück, um ihr zu versichern, dass sie in Nephi unter ihrem Schutz stand. Verflucht noch mal. Das war etwas völlig Neues für sie. Dem Gesetz die Wahrheit zu erzählen. Ein billiger Nervenkitzel. Und es funktionierte perfekt, genau wie Joaquin es geplant hatte. Hervorragend.
Aber das waren der guten Neuigkeiten noch nicht genug. Nein. Als die örtliche Polente noch ein wenig tiefer grub und entdeckte, wer ihr kürzlich verstorbener Daddy war, leckte ihr die örtliche Gesellschaft die Füße. Auch sie würden Martha beschützen und ihr zu Diensten sein.
Gesetz und Gesellschaft würden die arme, blöde, ungezogene Prinzessin von ihrem unklugen Lebenswandel erlösen. Zumindest solange sie in ihrem Örtchen blieb. Wie auch immer.
Aber bloß keinen Fehler machen - in Wirklichkeit wollten sie, dass sie verschwand.
Provinzpolizisten und Stadtherren wachen immer extrem
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