Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die wilde Geschichte vom Wassertrinker

Die wilde Geschichte vom Wassertrinker

Titel: Die wilde Geschichte vom Wassertrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Irving
Vom Netzwerk:
ganz
ruhig fort, »hast du’s da nebenbei auch noch ’ner Ziege mit den Fingern
gemacht?« Mir war klar, daß Reden hier nichts mehr half, also zerrte ich mir
die Schuhe von den Füßen, riß mir die Hose herunter, hüpfte auf sie zu und
versuchte dabei, die Unterhose von den Fußgelenken abzuschütteln.
    »Du Schwein!«
Ihre Stimme gellte. »Bleib mir bloß mit deinem Ding vom Leib, Bogus! Uuuuh! Wer
weiß, was du dir gefangen hast! Ich will nichts davon abkriegen, vielen Dank!«
Als ich mich auf sie stürzen wollte, machte sie einen Satz zur Seite, zum
Fußende des Bettes hin; ich erwischte den Saum ihres lächerlichen,
ballonartigen Nachthemdes – dieses häßliche, verschlissene Flanellteil–, riß
das Ding bis hoch an den Nacken auseinander und warf sie dabei rücklings aufs
Bett. Ich hatte sie in dem Ding schon fast wie in einer Zwangsjacke
festgezurrt, als sie mir einen heftigen Skiläufertritt vor die Brust versetzte
und in Richtung Tür [150]  lossprintete.
Ich hatte nur noch die Fetzen ihres Nachthemdes in der Hand. In der Tür
erwischte ich sie von hinten, doch sie langte hoch über meine Schulter, zog
mich mit einer Hand an den Haaren und grabschte mit der anderen weiter unten
nach meinen Weichteilen. Mir gelang ein sauberer Fußgelenkangriff mit
Überführen nach vorn in die Bauchlage, wie ich ihn in meiner gesamten
Ringerlaufbahn nicht besser hinbekommen habe. Ich war ganz sicher, daß sie
jetzt völlig fertig war, doch sie stieß mir ihren Ellbogen in die Gurgel und
drückte sich unter mir hoch in die Bankstellung. Bei Biggie muß man vor allem
auf die Beine achten. Als sie sich ganz aufrichtete, versuchte ich noch schnell
eine Körperschere, doch sie schleppte mich auf ihrem Rücken durchs ganze Zimmer
bis zur Kommode, vor der sie sich geschickt hin und her wand und mich mit Kopf
und Schulter in die Schublade für die Unterwäsche hineindrückte.
    Da sah ich
einen Augenblick lang Sterne und spürte Blut an meiner Zunge, die ich nie im
Mund zu halten gelernt hatte, obwohl ich sie mir in jedem meiner Ringkämpfe
fast abgebissen habe. Als sie von der Kommode wegwollte, krallte ich mich an
ihrer Hüfte fest, blockte mit der Stirn geschickt einen harten Aufwärtshaken
ab, und während sie noch wegen der schmerzenden Hand tobte, drehte ich mich rasch
hinter ihrem Knie, tauchte nach unten ab und brachte sie mit einem Beinangriff
zu Boden – stieg diesmal am mir zugewandten Bein ein und fixierte gleichzeitig
den abgewandten Arm (eine verzweifelte Festhaltetechnik, die ich in meiner
Laufbahn oft anwendete). Sie strampelte wie verrückt und tastete mit ihrer
freien Hand nach einem Gegenstand, mit dem sie mir weh tun konnte. Ich nutzte
die Gelegenheit, meinen Vorteil etwas weiter auszubauen, und fixierte beide
Arme mit einem doppelten Hammerlock, nagelte sie mit Kopf und Schultern am
Boden fest. Sie trat wild um sich, doch ich hatte sie fest im Griff; aber es
war kein Schiedsrichter da, der mich zum Sieger erklären konnte. Der doppelte
Hammerlock tat ihr weh, das wußte ich, und deshalb [151]  rutschte ich mit meinem blassen Bauch
vorsichtig neben ihren Kopf und legte den Nabel an ihre heiße Wange, immer auf
der Hut vor ihren Zähnen. Ich achtete darauf, daß sie sich mir nicht entwinden
konnte; es passierte immer in solch erhebenden Augenblicken, daß ich auf unerklärliche
Weise geschultert wurde. Zentimeter für Zentimeter schob ich meine Weichteile
an ihr wild dreinblickendes Auge heran, achtete dabei sorgfältig darauf, ihren
kräftigen Zähnen nicht zu nah zu kommen.
    »Ich beiß dir
dein verdammtes Ding ab, das schwör ich dir«, keuchte sie und drückte sich mit
verzweifelter Anstrengung gegen meinen Hammerlock, der sie wie ein Schraubstock
einklemmte.
    »Sei so nett
und riech erst mal dran, Big«, sagte ich und strich mit dem Bauch an ihrer
weichen Wange entlang; ihre kräftigen Knie trommelten mir auf den Rücken.
»Bitte, riech mal dran«, bat ich sie, »und teil mir deine ehrliche Meinung über
den Geruch mit. Sag mir, ob mein bestes Teil auch nur den allerschwächsten fremden Geruch
aufweist, oder den Gestank von einem ganzen Harem. Oder ob das, was du da
riechst, nur ich selber bin.« Ihre Knie trommelten jetzt langsamer; ich sah,
wie sie die Nase kraus zog. »Deiner Meinung nach, Biggie«, fuhr ich fort, »bei
deinem überaus reichhaltigen Erfahrungsschatz, was meinen Geruch anbelangt,
würdest du da behaupten wollen, es gebe auch nur den kleinsten Hinweis auf
irgend etwas

Weitere Kostenlose Bücher