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Die Zeitreisenden in Callahans Saloon

Titel: Die Zeitreisenden in Callahans Saloon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spider Robinson
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in eine andere Richtung? Nein, ich glaube nicht, daß man es so ausdrücken könnte – hoppla!«
    Ich hatte nach meinem Glas gegriffen, ohne hinzusehen, ihm einen Stoß versetzt, so daß es über die Theke glitt, und hechtete nun mit einem Sprung hinterher, um es aufzufangen, bevor es Callahan in den Schoß kippte. Während ich so halb über der Theke hing, erstarrte ich einen Augenblick lang – aber ich war immer schon auf mein schnelles Reaktionsvermögen stolz gewesen.
    »... aber andererseits könnte es natürlich auch stimmen«, fuhr ich ruhig fort. »Wer weiß das schon?«
    Callahan behielt unbekümmert die Stellung bei, in der ich ihn überrascht hatte: er hatte die Füße zum Lotussitz untergeschlagen und schwebte beinahe einen Meter über dem Boden. Er blinzelte mir zu, füllte mein Glas bis zum Rand mit Bushmill und grinste.
    »Ich jedenfalls nicht«, log er und zog an seiner Zigarre.
    »He, Jungs«, rief Eddy, der zufällig auf die Uhr geschaut hatte. »Prosit Neujahr!«
    Copyright © 1977 by Spider Robinson

RAH RAH R.A.H.
    Ein Schwarm von verdrießlichen Blinden hat sich um einen Elefanten versammelt und sucht ihn Zentimeter für Zentimeter ab, um etwas zu finden, worüber sie spotten können. Sie nehmen ihm nicht so sehr übel, daß er sie überragt und viel weiter sehen kann, als sie sich vorstellen können. Sie werfen ihm auch nicht vor, daß er sie seit beinahe einem halben Jahrhundert vor den Tigern warnt, die sich gegen den Wind durch die fernen Wiesen anschleichen. All das nehmen sie ihm zwar übel, aber was sie ihm wirklich voll Erbitterung vorwerfen, ist seine abscheuliche Behauptung, daß sie nicht blind seien, seine Feststellung, daß sie jederzeit die Augen öffnen könnten, wenn sie nur den Mut aufbrächten, es zu tun.
    Unverzeihlich.
    Wie sollen wir Robert Anson Heinlein unsere Schuld abstatten?
    Ich bin versucht zu behaupten, daß es unmöglich ist. Allein das Ausmaß der Schuld überwältigt uns. Er hat praktisch die moderne Science Fiction erfunden und nicht versucht, sie sich patentieren zu lassen. Er hat der SF eine Menge Grenzen geöffnet, hat die ersten verläßlichen Karten von den meisten ihrer Hauptgebiete gezeichnet, und hat sich nicht beklagt, als in jedes dieser Gebiete Horden von Epigonen eingebrochen sind, die sich in dem Augenblick, in dem sie das Schiff verließen, über das Klima, die Landschaft und die Verdienstmöglichkeiten beschwerten. Ich bin davon überzeugt, daß von den in den letzten vierzig Jahren veröffentlichten Science Fiction-Erzählungen nur eine Handvoll nicht von ihm beeinflußt sind. Er hat die endgültigen Zeitreisegeschichten geschrieben (»ALL YOU ZOMBIES« und »BY HIS BOOTSTRAPS«), die endgültigen Erzählungen über langes Leben (»METHUSELA‘S CHILDREN« und »TIME ENOUGH FOR LOVE«), den endgültigen Theokratie-Roman (»REVOLT IN 2100«), heroischen Science Fantasy-Roman (»GLORY ROAD«), Revolutionsroman (»THE MOON IS A HARSH MISTRESS«), Transplantations-Roman (»I WILL FEAR NO EVIL«), Außerirdischen-Invasionsroman (»THE PUPPET MASTERS«), Technokratie-Erzählung (»THE ROADS MUST ROLL«), Rüstungswettbewerbserzählung (»SOLUTION UNSATISFACTORY«), Technische Katastrophenerzählung (»BLOW-UPS HAPPEN«) und etwa ein Dutzend der schönsten Science Fiction-Erzählungen für Jugendliche, die je erschienen sind. Letztere haben für die SF mehr getan als ein beliebiges Dutzend anderer Bücher. Und was vielleicht genauso wichtig ist, er hat die SF aus dem Schundblattmilieu herausgeholt, hat »anspruchsvolle« und lukrative Märkte eröffnet, hat die Mauer des Gettos überwunden. Er arbeitet weiterhin zum Wohl des gesamten Genres: der Verkauf seines neuesten Buches war ein beispielhaftes Ereignis, denn es war der erste Mustervertrag der SFWA, der je unterschrieben wurde. (Die Science Fiction Writers of America hat einen vom Standpunkt des SF-Autors hypothetischen idealen Vertrag entworfen – bis »THE NUMBER OF THE BEAST« ist kein derartiger Vertrag jemals unterschrieben worden.) Bitte beachten Sie, daß Heinlein dies nicht zu seinem Nutzen getan hat: sobald der Vertrag unterschrieben war, wurde ein höheres Honorar ausgehandelt.
    Man kann Ideen nicht urheberrechtlich schützen; man kann es nur für bestimmte Anordnungen von Worten tun. Wenn man Ideen urheberrechtlich schützen könnte, müßte jeder lebende SF-Schriftsteller Robert Heinlein beträchtliche Tantiemen zahlen.
    Auch auf eine Menge anderer Leute träfe das zu. In seiner

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