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Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland (German Edition)

Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland (German Edition)

Titel: Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Fuchs , John Goetz
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«Die Kripo informiert» über einen Banküberfall auf die Sparkasse in Gotha am 7. September 2011 um 8:45 Uhr auf. Falls Beate Zschäpe das Poster wahrgenommen haben sollte, hätte sie auf dem Plakat zwei junge Männer entdeckt, die ihrer Familie stark ähneln. Zwei Männer, die aussehen wie ihre Liebhaber und Komplizen, mit maskierten Gesichtern, fotografiert von der Überwachungskamera der Bank.
    Die Frau hinter dem Empfangstresen der Polizeiinspektion ist vielleicht fünfzig Jahre alt, trägt aber keine Polizeiuniform. Ihre Aufgabe ist es, Besucher zu begrüßen und an die zuständigen Polizisten im Haus weiterzuvermitteln. Gegen 13:05 Uhr steigen Gerald Liebtrau und seine neue Mandantin Beate Zschäpe die vier weißen Fliesenstufen in der Lobby der Polizeistation hinauf, Liebtrau öffnet die Tür zum verglasten Tresenraum. Und dann steht die Frau am Empfang der Frau gegenüber, die Susann D., Mandy S., Lisa Pohl, Sylvia Pohl, Silvia Rossberg und Susann E. war. Die meistgesuchte Frau Deutschlands reicht der Frau hinter dem Tresen zwei verschlossene Briefumschläge und sagt: «Ich bin die, die Sie suchen.»

Uwe Mundlos 1997 und im Urlaub auf Fehmarn 2009

    Uwe Böhnhardt 1997 und im Ostseeurlaub 2011.

    Beate Zschäpe kurz vor der Flucht 1997 und nachdem sie sich gestellt hat 2011.

    Beate Zschäpe auf den Armen der Schwester ihres Stiefvaters. Die ersten anderthalb Jahre ihres Lebens wächst Beate bei der Oma und ihrem Stiefvater auf, weil ihre Mutter in Bukarest studiert.

    Gruppenbild mit Tischtennisschläger: Als 12-Jähriger fährt Uwe Mundlos ins Betriebsferienlager der Universität Jena auf der Ostseeinsel Usedom.

    Zur Jugendweihe-Feier trägt Uwe Mundlos eine schwarze Schleife zu weißem Hemd und weißer Hose. Er ist damals 14 Jahre alt, in zwei Jahren fällt die Mauer.

    Auf dem Klassenfoto der 7. Klasse steht Uwe Mundlos in der hinteren Reihe. 1987 besucht er die Polytechnische Oberschule «Magnus Poser» in Jena.

    Bei einer Festveranstaltung wird Uwe Mundlos 1988 in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Seine Jugendweihe-Urkunde bekommt er in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität.

    Nach dem Jugendweihe-Festakt feiern die Freunde aus Uwe Mundlos’ Klasse noch im Garten eines Schulkameraden.

    Während einer Klassenfahrt albert der 14-jährige Uwe Mundlos mit einem Schulfreund auf den Jugendherbergsbetten herum.

    Als 1991 der «Winzerclub» in Jena eröffnet wird, ist Uwe Mundlos einer der Eröffnungsgäste. Bereits damals trägt er einen kurzen Seitenscheitel, Bomberjacke, Springerstiefel und schwarz-rot-goldene Hosenträger.

    Beate Zschäpe sieht man ihre politische Einstellung Mitte der neunziger Jahre nicht an, sie trägt Jeans und Fleecepullover. Auf einer Party fotografiert sie ein Freund, während sie in der «Bravo» liest.

    Auf derselben Feier übernachtet Beate Zschäpe in einem Bett mit Uwe Böhnhardt. Kurz vor der Party war sie noch mit Uwe Mundlos verlobt.

    Nach einem Prozess gegen den Rechtsterroristen Manfred Roeder verlassen Mitglieder der «Kameradschaft Jena» 1996 den Gerichtssaal in Erfurt: Uwe Böhnhardt, Ralf Wohlleben, André K. und Uwe Mundlos (v. l. n. r.).

    Auf einer Demonstration der Kameradschaft «Thüringer Heimatschutz» demonstrieren Beate Zschäpe und Uwe Mundlos 1997 in Neuhaus am Rennweg.

    Uwe Böhnhardt gilt als aggressiv, brutal und ist ein «Waffennarr». Das Foto zeigt ihn als 20-Jährigen in Erfurt 1996.

    Ab 1992 sieht man Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt fast nur noch zusammen. Von nun an sind sie unzertrennlich.

    Im August 1996 fahren Uwe Mundlos und Beate Zschäpe mit anderen Neonazis aus Jena zum Gedenkmarsch für Rudolf Heß nach Worms. Mit ihnen demonstriert auch Holger Apfel (Kreis oben), der heutige Parteivorsitzende der NPD.

    Nach außen ist Beate Zschäpe 1996 noch das liebe Mädchen, innerlich ist sie damals aber bereits fest von der Nazi-Ideologie überzeugt.

    In den neunziger Jahren legt sich Uwe Mundlos häufiger mit der Polizei an, einmal prügelt er sich mit Beamten in Jena.

    Zwischen 1995 und 1998 will Uwe Mundlos sein Abitur am «Ilmenau-Kolleg» nachholen. An der Schule bleibt er ein Außenseiter, auf Klassenfotos versteckt er sich. Nur dieses eine Bild von 1996 ist aus dieser Zeit bekannt.

    Am 24. Januar 1998 demonstrieren Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt noch in Dresden gegen die Wehrmachtsausstellung – zwei Tage später tauchen sie unter.

    Das Trio flüchtet, weil Ermittler des LKA am 26. Januar

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