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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Highschoolzeit. Der kräftige Wagen mit der Ladefläche hinten dran war rot und wurde unter einer Plane aufbewahrt. Dad hatte ihn Rory versprochen, sobald sie ihren Führerschein machte. Das war in zehn Jahren. Dann war sie ein Teenager. Vom Fahrersitz aus beobachtete Dad, wie Onkel Lee den Schlüssel drehte.
    Der kleine Hund wuselte um ihre Füße herum und bohrte schnüffelnd die Nase in die Erde. Als sie ihn hochhob, wand er sich und leckte ihr das Gesicht.
    Lee zog eine Schraube fest. »Wo hast du den denn her, Aurora?«
    »Vom Fluss. Hat sich unter einem Karton versteckt. Jemand hat ihn dort allein gelassen.« Sie schluckte.
    Lee hörte das Beben in ihrer Stimme und schaute auf. Seine Augen wurden weich, und er schüttelte den Kopf. »Ständig sammelst du streunende Tiere auf. So bist du einfach.«
    Sie beugte sich vor und schmiegte sich an den kleinen Hund, um ihr Gesicht zu verbergen. »Er heißt Pepper.«
    Aus dem Auto schaltete sich Dad ein. »Sie wollte ihn Pokémon nennen. Da musste ich einschreiten.«
    Lee lehnte sich über den Motor und starrte ihn finster an wie einen unfolgsamen Köter. Dann zeichnete er mit der Hand einen Kreis in die Luft. »Dreh mal auf, Will.«
    Rorys Dad ließ den Wagen an.
    Aus dem offenen Motorraum drang ein lautes Geräusch. Fast wütend. Rory zog das Hündchen an sich und legte ihm die Hände über die Ohren. Der Motor wackelte, als wollte er aus dem Auto springen. Quietschend drehte sich der Keilriemen, und der Vergaser flatterte.
    Lee nickte. Er richtete sich auf und wischte sich die Hände an einem Schmutzlappen ab. Dann gab er Rory den Schraubenschlüssel zurück. »Perfekt, in der Kiste könntest du einen flotten Start hinlegen, Prinzessin.«
    Sie kicherte.
    Onkel Lee war ein Tausendsassa. Das hieß, er hatte keinen Chef und konnte jede Arbeit machen. Ihr Dad meinte, dass sich nicht jede Arbeit lohnte und legal war.
    Dad ließ den Motor laufen und stieg aus dem El Camino. Er steckte den Kopf unter die Motorhaube und klopfte Lee auf den Rücken. »Gut gemacht, danke.«
    »Nichts zu danken.«
    Lee war größer als Dad, obwohl er der kleine Bruder war. Er warf den Schmutzlappen beiseite und setzte sich ans Steuer, um den Motor hochzujagen.
    Wieder legte Rory schützend die Hände über Peppers Ohren.
    »Keine Sorge«, sagte Dad zu ihr, »wir halten das Auto für dich in Schuss.«
    Auf dem Fahrersitz machte Onkel Lee den Finger krumm und winkte sie zu sich. Komm her. Er lächelte irgendwie seltsam.
    Rory setzte Pepper ab und kletterte auf den Beifahrersitz.
    »Schließ die Tür«, sagte Lee.
    Sie zog ganz fest, und sie fiel knarrend zu.
    Er machte auch auf seiner Seite zu und steckte den Kopf durchs Fenster. »Will, lass die Motorhaube runter. Ich nehm Rory mit zu einer kleinen Testfahrt.«
    Dad drückte die Motorhaube sorgfältig zu, ohne dass es knallte. Nach einem kurzen Handzeichen legte Lee den Gang ein. Dann ließ er den Wagen aus dem Schuppen hinaus ins Sonnenlicht gleiten. Rory glaubte, in einem dröhnenden Starfighter zu sitzen.
    Lee hielt den Ganghebel fest und steuerte den El Camino über die unebene Kiesauffahrt. Auf der Straße stoppte er. Sah sie an und lächelte wieder. Lächeln konnte er gut. Plötzlich war sie ganz aufgeregt wie vor einer großen Überraschung. Ihr Herz klopfte fest in der Brust. Als wollte Lee ein Geheimnis mit ihr teilen.
    »Willst du mal fahren?«, fragte er.
    Sie atmete so laut, dass es klang wie das Keuchen aus einem Film.
    »Später ist es sowieso dein Auto, sagt dein Dad.«
    »Aber jetzt ist es seins.«
    »Ja. Er kriegt die ganzen schönen Sachen. Ich darf bloß aushelfen.«
    Sie schaute zu ihm auf.
    Er lächelte noch immer. »Zum Beispiel hat er dich gekriegt.« Er kitzelte sie. »Es ist dein Auto, also kannst du auch damit fahren.«
    Sie blinzelte heftig.
    Er klopfte sich aufs Knie. Sie kletterte auf seinen Schoß, und er legte die Arme um sie. Er war stark, und sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Sie waren ein Gespann, sagte er immer. Onkel Lee hatte eigene Kinder, trotzdem nahm er sich für Rory immer besonders viel Zeit. Sie hatte keine Brüder und Schwestern. Sie war ein Einzelkind. Und er gab ihr das Gefühl, dass sie seine beste Freundin war.
    Das Lenkrad war heiß, als sie die Hände darauf legte.
    »Du musst nur festhalten und geradeaus steuern«, erklärte er. »Okay?«
    »Okay.«
    Mit zwei Fingern berührte er unten das Lenkrad. Das war alles. Er deutete auf die Straße. »Weißt du, was das ist?«
    »Der

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