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Die Zucker-Fett-Falle

Die Zucker-Fett-Falle

Titel: Die Zucker-Fett-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Adam
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Kristallzucker durch Fruchtzucker ersetzt wurde. Sie kann aber ebenso viele Kalorien enthalten wie gewöhnliche Marmelade.
Wie wichtig ist der Glyx-Faktor?
    Der »Glykämische Index«, häufig zu »Glyx« oder »GI« abgekürzt, gibt in Zahlenwerten die blutzuckersteigernde Wirkung von Lebensmitteln an. Je rascher ein Zucker aufgenommen werden kann, desto höher ist der GI, und desto höher fallen der Blutzucker- und der Insulinanstieg aus. Je langsamer ein Zucker verstoffwechselt wird, desto langsamer steigen der Blutzucker- und der Insulinspiegel an, und desto länger hält auch das Sättigungsgefühl nach einer Mahlzeit an. Als ungünstig gilt ein GI von über 70, als mittelmäßig gelten GI-Werte zwischen 50 und 70, und als gut gilt ein GI von kleiner als 50.
    Galt der GI auch lange Zeit als wegweisend bei der Gewichtsregulierung, so zeigen neuere Forschungsergebnisse, dass die GI-Werte bei einer Gewichtszu- wie auch bei einer -abnahme eine geringere Rolle spielen als bisher angenommen. Denn entscheidend für den Blutzuckeranstieg nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels ist die Menge, die man pro Mahlzeit einnimmt. Je nach Zubereitung eines Lebensmittels kann sich auch der Glyx-Faktor stark verändern. So haben gekochte Möhren beispielsweise einen höheren GI als rohes Gemüse. Zum anderen lässt sich der Glykämische Index nur auf stark kohlenhydratbetonte Mahlzeiten anwenden. Werden gleichzeitig Fett und Eiweiß verzehrt, beispielsweise bei Schweinebraten mit Knödeln oder Nudeln mit Putengeschnetzeltem, verzögert sich der Stoffwechselprozess und damit auch der Zeitraum, wann eine Blutzuckerspitze nach dem Essen erreicht wird. Im Alltag ist der Glyx-Faktor daher wenig tauglich.
    Die Glykämische Last
    Ein sinnvolleres Maß für die Insulinwirkung einer Mahlzeit ist die sogenannte Glykämische Last (GL). Sie ist eine Erweiterung des GI und gibt die Blutzucker- und Insulinwerte nach den tatsächlich verzehrten Portionen und Kohlenhydraten an. Sie errechnet sich nach der Formel »GI x Kohlenhydratanteil pro 100-Gramm-Portion«. Eine Glykämische Last von zehn gilt als niedrig. Im mittleren Bereich liegen die Werte von elf bis 19. Eine GL von 20 und mehr gilt als hoch.
    Klinische Untersuchungen zeigen, dass eine niedrige GL bei einer Gewichtsabnahme nützlich sein kann, nur scheint die Berechnung der GL für den Alltag ein wenig zu kompliziert zu sein. Schließlich gibt es in unserer Nahrung viele weitere Einflussfaktoren: So verzögern etwa Ballaststoffe in Lebensmitteln die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm. Manche Zutaten sind auch für ihre blutzuckersenkende Wirkung bekannt, etwa Zimt oder Kleie, was wiederum das Bild verfälscht. Zudem ist es wichtig, wie viel Fett gleichzeitig mit den Kohlenhydraten aufgenommen wird (siehe > ).
    Wenn Sie auf Ihren Blutzuckerspiegel achten möchten, sollten Sie keineswegs auf Kohlenhydrate verzichten, jedoch vor allem auf komplexe Kohlenhydrate setzen. Messen Sie aber auch dem Glyx-Faktor nicht übermäßig viel Bedeutung bei. Klüger ist es mit Sicherheit, auf die Glykämische Last von Lebensmitteln zu achten und solche mit hoher GL zu meiden. Dazu benötigen Sie aber nicht unbedingt umfangreiche Tabellenwerke, wenngleich diese die Orientierung erleichtern können. Mit Vollkornprodukten und Gemüse liegen Sie immer richtig.
    Insulin sorgt nicht nur dafür, dass Kohlenhydrate zur Energiegewinnung genutzt werden, sondern lässt gleichzeitig das im Blut vorhandene Fett auf die Hüften wandern.
Was macht die Zucker-Fett-Falle so gefährlich?
    Heute essen wir in der Regel immer Fett und Kohlenhydrate gemeinsam. Morgens Croissant oder Marmeladenbrot mit Butter, mittags Kartoffeln mit Fleisch oder Pizza, abends Wurst- und Käsebrote. Die Folge: Im Blut finden sich immer Fett und Kohlenhydrate gemeinsam.
    Der Ablauf des Zuckerstoffwechsels ist sehr gut abgestimmt und wird durch bestimmte Hormone gesteuert. Maßgeblich an diesem Prozess ist das Insulin beteiligt. Es ist das einzige Hormon, das den Zuckergehalt (Glukosegehalt) des Blutes nach einer Mahlzeit senken kann. Das Insulin wird in den so genannten Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet. Wenn die Glukose-Konzentration im Blut nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit ansteigt, wird vermehrt Insulin gebildet und in den Blutkreislauf abgegeben. Dann sorgt das Insulin vor allem an den Leber-, Muskel- und Fettzellen dafür, dass der Zucker schneller aus dem Blut in die Zellen transportiert wird, wo er

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