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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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das Lager postiert waren und keine Reaktion zeigten, obwohl sie die fremde Horde längst gesehen haben mussten.
    "Warum unternehmen die denn nichts?" fragte sie, "Sind sie mit Blindheit geschlagen?"
    Die Ersten der Schlangenkrieger erreichten jetzt die vordersten Wachtposten, die sie überhaupt nicht wahrzunehmen schienen.
    Und dann sahen die heimlich Zuschauer erschrocken, wie die Wachen von den schuppenhäutigen Geschöpfen niedergemetzelt wurden, ohne dass sie auch nur die geringsten Anstalten machten, sich gegen die Angreifer zu wehren. Einige Wächter, die nicht sofort angegriffen worden waren, schienen völlig überrascht zu sein und liefen zu ihren am Boden liegenden Kameraden, ohne deren Mörder auch nur mit einem Blick zu beachten. Im nächsten Augenblick lagen auch sie erschlagen auf dem steinigen Boden des Strandes.
    "Sie können die Angreifer nicht sehen!" stieß Marida hervor, "Irgendein böser Zauber macht diese Biester für die Augen der Atlantiden unsichtbar! Nur bei uns wirkt dieser Blendzauber nicht."
    "Was sollen wir jetzt tun?" fragte Edwin, "Sollen wir uns da einmischen?"
    In Maridas Gehirn überschlugen sich die Gedanken, während sie fieberhaft überlegte, wie sie sich entscheiden sollte.
    "Wenn wir den Goldenen jetzt helfen", meinte die Bogenschützin Aleka, "stehen sie in unserer Schuld. Vielleicht helfen sie uns dann, die Monstren wieder aus Rakanor zu vertreiben."
     
    Mittlerweile war im Atlantidenlager Alarm geschlagen worden, als man die Leichen der Wachen gesehen hatte. Gruppen von kampfbereiten Kriegern kamen aus dem Lager gestürmt - und rannten den unsichtbaren Angreifern direkt in die Arme. Erst jetzt schienen die Atlantiden zu begreifen, dass sie von Unsichtbaren angegriffen wurden und rotteten sich zu Gruppen zusammen, die sich einigelten und nach allen Seiten mit den Schilden gegen die Hiebe der Unsichtbaren zu schützen versuchten.
    Dennoch war es offensichtlich, dass sie den Kampf trotz ihrer Überlegenheit an Zahl und Bewaffnung verlieren würden, denn auch die besten Krieger des Multiversums waren hilflos gegen Feinde, die sie nicht wahrnehmen konnten.
     
    "Also gut", entschied Marida jetzt, "Wir fallen den Schlangenköpfen in den Rücken und versuchen sie zu verwirren. Dann schlagen wir uns zu den Goldenen durch. Ich will nur hoffen, dass die uns auch als Freunde empfangen und nicht gleich mit ihren Speeren aufspießen."
    "Wir bekämpfen die Biester wohl am besten zuerst nur mit den Bogenschützen", meinte Bomyr, "während die anderen in den Büschen bleiben und möglichst viel Lärm machen, um eine größere Streitmacht vorzutäuschen. Wenn diese Kreaturen nämlich merken, wie wenige wir sind, machen sie uns mit Leichtigkeit nieder."
    "Dann werdet Ihr die Schützen befehligen und Thormac soll mit den anderen in den Büschen lärmen, bis wir alle auf mein Zeichen nach vorn rennen", befahl Marida.
    Auf ihr Zeichen hin sprangen die Bogenschützen ihrer kleinen Truppe aus den Büschen hervor und jagten Pfeil auf Pfeil in die Masse der fremden Kreaturen, während die anderen im Gesträuch laut brüllten und auf den Boden stampften, so dass ihre Gegner denken mussten, in ihrem Rücken käme eine größere Streitmacht herangestürmt.
    Als Dutzende von ihnen von Pfeilen durchbohrt zu Boden sanken, war die Verwirrung der Schlangenköpfigen vollständig. Sie sahen sich plötzlich einem Feind gegenüber, auf den der Blendzauber keine Wirkung hatte und fürchteten, in eine Falle geraten zu sein. Als dann der Rest von Maridas Truppe mit lautem Geschrei aus dem Unterholz hervorbrach, drohend Speere und Schwerter schwenkte und direkt auf die Geschuppten zu stürmte, wandten sich diese völlig verwirrt zur Flucht. Einige wurden noch von Speeren und Pfeilen niedergestreckt, bevor sie sich wieder in den Dschungel zurückziehen konnten.
    Viel zu spät erkannten die Schlangenkrieger der Shoggoten, wie klein die Zahl der neuen Gegner war, doch da hatten Marida und ihre Leute bereits die Linien der Atlantiden erreicht. Diese hatten, als die Schlangenkrieger von ihnen abgelassen hatten, schnell einen Schildwall gebildet, der das Lager halbmondförmig zur Landseite hin abschirmte. Als die Menschen die Schildreihe erreichten, bildeten sich darin sofort Lücken, um sie hindurch zu lassen, denn die Atlantiden hatten erkannt, dass Maridas Leute ihnen helfen wollten und keine feindlichen Absichten hegten.
    Hinter dem Schildwall blieben die Menschen unschlüssig stehen, als einer der Atlantiden zu

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