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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gluckste. »Ich konnte doch nicht gut Experimente mit mir selbst durchführen, oder?«
    »Wie konnten Sie es wagen?«, stieß Leona fassungslos hervor.
    »Wirklich, Miss Hewitt, dieser Gefühlsausbruch ist unangebracht. Ich bin Wissenschaftler und brauche Testobjekte. Annie ist so unwichtig wie die zwei anderen. Sie waren gewöhnliche Prostituierte.«
    »Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    »Ich wollte ein Gegenmittel für meine Albtraumdämpfe finden. Im Fall von Unfällen wäre es sehr praktisch. So wie es jetzt steht, sind die Albträume irreversibel. Annie atmete die Dämpfe gestern ein. Letzte Nacht verabreichte ich ihr das Gegenmittel.«
    Leona ballte die Hände zu kleinen Fäusten. »Sehr wirksam scheint es nicht zu sein.«
    »Tatsächlich überlebte Annie länger als die zwei anderen Mädchen, doch ich muss zugeben, dass dieses Experiment kein Erfolg war.« Hulsey seufzte wehmütig. »Annie ist jetzt total irre und wird es bleiben. Ich werde sie beseitigen müssen und ein anderes Mächen für die nächste Phase meines Experimentes suchen.«
    Leona hätte am liebsten die Finger um seinen knochigen Hals gelegt und ihn erwürgt. Stattdessen zwang sie sich, ein anderes Gesprächsthema zu finden.
    »Lancing ist tot«, eröffnete sie ihm.
    »Ja, das hörte ich.« Hulseys scharfe Züge verzerrten sich angeekelt. »Er soll beim Versuch, von einem Dach zum anderen zu springen, gestürzt sein. Um ihn ist es nicht schade. Der Mann hatte einige angeborene Talente, die von begrenztem
Nutzen waren, wie ich zugeben muss, doch er war mental nicht stabil. Delbridge wollte nicht hören, als ich sagte, dass Lancing gefährlich wäre. Seine Lordschaft war sehr angetan davon, einen Parajäger als gedungenen Killer für seine Zwecke einzusetzen.«
    »Delbridge starb nur wenige Stunden nach Lancing. Er wurde mit einem seiner eigenen Artefakte, einem alten Dolch, erstochen. War das Ihr Werk?«
    »Natürlich nicht.« Hulsey war gekränkt. »Ich bin Forscher. Gewalt ist nicht meine Sache. Hätte ich den Tod Seiner Lordschaft gewollt, wären meine Albtraumdämpfe zum Einsatz gelangt.«
    »Wer tötete Delbridge?«
    »Der Vorsitzende des Dritten Kreises.«
    »Warum hat er nicht auch Sie umgebracht?«
    Hulsey kicherte ehrlich belustigt. »Warum sollte er meinen Tod wollen? Ich bin der Einzige, der genug von Chemie versteht, um die Formel des Gründers zu entschlüsseln, wenn man sie findet – der Einzige auch, der brillant genug ist, um damit zu arbeiten und die nötigen Versuche durchzuführen, die sicheren Gebrauch gewährleisten. Nein, nein, meine Liebe, Sie können sicher sein, dass der Dritte Kreis mich braucht.«
    »Es geht also um die Formel des Gründers? Warum sind dann alle hinter dem Aurora-Stein her?«
    »Der Aurora-Stein ist nötig, um die Formel zu entschlüsseln, wie Sie bald entdecken werden. Die Mitglieder des Dritten Kreises brauchen Sie, damit Sie mit Hilfe des Kristalls eine gewisse Truhe öffnen können, in der sich die Formel befinden soll.«
    Eine Verschwörung, dachte Leona, so wie Caleb Jones es vermutet hatte, aber viel komplexer als angenommen. Es hörte sich an, als wären die Verschwörer in ansteigenden
Machtkreisen angeordnet. Wenn es einen Dritten Kreis gab, verstand es sich von selbst, dass es auch einen ersten und zweiten, wenn nicht noch mehr Kreise gab.
    »Wenn wir schon vom Stein sprechen«, fuhr Hulsey fort, »ich möchte wissen, was sich in jener Nacht in Delbridges Galerie abspielte. Jemand löste die Falle aus, doch wir fanden nie einen Toten. Es war doch Ware, oder?«
    Sie schauderte. »Sie wissen etwas von Mr Ware?«
    »Ja, natürlich. Delbridge stellte Nachforschungen an, die den Schluss zuließen, dass Ware Mitglied der Arcane Society ist.« Hulsey runzelte die Stirn. »Er ist doch Hypnotiseur, oder?«
    Es liegt kein Grund vor, ihm mehr zu verraten, als er schon weiß, dachte Leona. Sie sagte nichts.
    Hulsey nickte nachdenklich. »Ich dachte es mir. Er muss in sehr schlechtem Zustand gewesen sein, nachdem er die Dämpfe einatmete. Ich bin sehr neugierig, wie Sie den Kristall zu seiner Rettung einsetzten.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich ihn rettete?«
    »Es ist die einzige Erklärung. Aus meinen Albträumen konnte sich noch niemand befreien.« Wieder hüpfte Hulseys Kopf. »Ja, wirklich, wenn die Mitglieder heute mit Ihnen fertig sind, muss man Sie mir überlassen. Ich werde klarmachen, dass ich Sie bekommen muss, wenn man meine Erfahrung für die Formel nutzen möchte.« Hulsey zog seine

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