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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Frau erkennen.
    Bevor sie etwas sagen konnte, ging die Tür erneut auf und eine ältere Frau betrat den Waschraum.
    „Louisa, hier bist du! Wir wollten schon einen Suchtrupp losschicken.“
    Die Frau gehörte eindeutig zur britischen Upper Class, was ihre Aussprache unmissverständlich bewies. Das Mädchen zuckte zusammen, so als wäre sie bei etwas Unerlaubtem ertappt worden.
    „Ich komme ja schon“, sagte sie hastig mit hochroten Wangen. Zum Abschied warf sie Alexa ein schüchternes Lächeln zu, und dann war sie auch schon verschwunden, eskortiert von der älteren Frau, die Alexa keines Blickes würdigte.
    Alexa empfand Mitleid für das fremde Mädchen. Eine Braut sollte vor Glück strahlen, doch das arme Ding hatte alles andere als glücklich ausgesehen.
    Sie seufzte. Das Leben verlief selten so glücklich, wie die Menschen es sich wünschten – sie selbst eingeschlossen. Das Gespräch mit dem Mädchen hatte sie von der eigenen Situation abgelenkt, doch jetzt, wo sie in den Ballsaal zurückkehrte, fühlte sie, wie sich der Kummer erneut auf ihre Schultern senkte. Sie musste Guy de Rochemont ein für alle Mal hinter sich lassen, er gehörte in die Vergangenheit.
    Schmerz brannte in ihr … und eine Sehnsucht nach etwas, das niemals Erfüllung finden würde.
    Jemand sagte etwas zu ihm, doch Guy hörte nicht hin. Er hatte auch kaum wahrgenommen, dass Louisa an seine Seite zurückgekehrt war. Er spürte nur ein Gefühl – brennende, heiße Wut.
    Die Wut saß tief in ihm, wild peitschend wie der Schwanz eines gereizten Tigers. Seine Erwiderungen auf die Unterhaltung wurden immer unzusammenhängender, seine Ungeduld wuchs mehr und mehr. Er musste hier raus, weg von diesen Leuten, weg von Louisa.
    Irgendwo in seinem Kopf warnte ihn eine Stimme, dass er unfair war. Louisa konnte schließlich nichts dafür, dass ihr Vater seine Bank in den Ruin getrieben hatte. Sie konnte nichts daran ändern, dass sie noch jung und unerfahren war, sie traf keine Schuld, dass sie Heinrichs Tochter war.
    Vor allem aber konnte sie nichts daran ändern, dass sie nicht Alexa war …
    Ein anderes Gefühl drängte sich in seinen Zorn, eines, das er nicht empfinden wollte, das er ignorieren und verdrängen wollte. So, wie er Alexa Harcourt aus seinem Leben gedrängt hatte, weil sie nicht länger zu ihm gehören konnte.
    Weiter, er musste weiter in den dunklen Tunnel hinein, an dessen Ende ihn unweigerlich eine Zukunft erwartete, die schon jetzt feststand. Genau wie für seine Eltern oder für Louisas Eltern und für so viele andere in seiner Familie. Seit Generationen, seit Jahrhunderten.
    Die Wut schwang wieder die Peitsche, aber auch das andere Gefühl wurde intensiver, jenes Gefühl, das wie ein Feuer brannte. Das er nie wieder haben würde … und trotzdem mit jäher Intensität ein letztes Mal genießen wollte.

7. KAPITEL
    „Danke für den netten Abend, Richard.“
    Alexa legte bewusst Wärme in ihre Stimme. Es klang gekünstelt, doch sie hoffte, dass Richard es nicht bemerkte. Genau wie sie hoffte, dass ihm ihre geistige Abwesenheit nach der Begegnung mit Guy nicht aufgefallen war.
    Sie hatte sich wirklich Mühe gegeben, um einem so netten Mann wie Richard Saxonby eine gute Begleiterin zu sein, aber ihre Gedanken hatten ein Eigenleben entwickelt. Ständig waren sie zu dem Objekt ihrer Begierde gewandert, und Alexa hatte sie angestrengt wieder in die vorgegebenen Bahnen lenken müssen.
    Vielleicht ist es das letzte Mal, dass du ihn siehst …
    Das flehentliche Klagen kam tief aus ihrem Innern. Sie kämpfte, um es zu unterdrücken, doch es ließ sich nicht zum Schweigen bringen.
    Ich muss stark bleiben. Ich muss einfach! Lass ihn in Ruhe, sieh nicht zu ihm hin. Er hat nichts mehr mit dir zu tun. Absolut nichts.
    Und daran musste sie sich halten. Die Zeit, als Guy de Rochemont zu ihrem Leben gehört hatte, war vorüber. Vorbei. Verweht. Nie wieder.
    Es war eine Sache, sich das immer wieder vorzusagen, eine andere jedoch, es auch umzusetzen. Und so ertappte sie sich dabei, dass sie immer wieder in der Menge im Saal nach Guy suchte.
    Letztlich war es eine Erleichterung, als sich die Gruppe ihrer Tischnachbarn langsam auflöste und einer nach dem anderen die Veranstaltung verließ. Da Alexa so sehr mit Guys Anwesenheit beschäftigt gewesen war, hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht, welche Erwartungen Richard wohl an das Ende des Abends stellen mochte. Doch als sie nun auf den Taxistand vor dem Hotel zugingen, fragte er sie:

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