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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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fürsorgliche und gleichzeitig tadelnde Stimme einer älteren Dame. »Ihr müsst Euch schonen und braucht Ruhe.«
    »Ich komme nicht zur Ruhe, solange ich nicht weiß, wie es Eric geht.«
    »Die Götter allein wissen, wie Ihr überhaupt überleben konntet. Schnitt- und Schürfwunden, schwere Verbrennungen, Einwirkungen auf den Schädel, … Auch meine Fähigkeiten als Heilerin sind begrenzt.«
    »Aber Ihr sagtet, er wird überleben.«
    »Das wird er auch!«, entgegnete die Heilerin im schärferen Ton. Sie mochte es offensichtlich nicht, dass ihr Können in Frage gestellt wurde. »Ich versuche nur zu erklären, dass sein Genesungsprozess sehr langwierig sein wird. Eurer übrigens auch. Bis alle Wunden verheilt sind und Eure Haut sich erneuert hat, dürften zwei Monate vergehen, trotz meiner Magie. Ohne sie wärt Ihr schon längst tot.«
    »Ich wollte Euer Wissen und Eure Fähigkeiten nicht in Zweifel ziehen«, versuchte Norak sie zu beschwichtigen. »Wir sind Euch sehr dankbar für Eure Hilfe. Euch und Eurer Tochter, dass sie uns gefunden hat.«
    »Nach den Geschichten, die der alte Jakob erzählt hat, hat sich vor der Höhle ständig jemand herumgetrieben.«
    »Wer ist Jakob?«
    »Der Händler, der Euch die Informationen verkauft hat. In panischer Angst hat er jedem von irgendeinem Fluch erzählt, der abergläubische alte Narr.«
    »Oh.«
    »Ja, oh! Es war nicht besonders nett, ihm eine solche Angst einzujagen. Ach übrigens, Ihr schuldet ihm noch Geld.«
    »Ja, äh …«
    »Welches Ihr ihm selbstverständlich nicht zahlen könnt. Ich weiß. Wir haben Eure Sachen durchsucht, nachdem man Euch hergebracht hatte.«
    »Da fällt mir ein«, Noraks Gesicht wurde vor Schreck aschfahl, was seine Heilerin mit einer besorgt geschwungenen Augenbraue quittierte, »was ist mit unseren Rucksäcken passiert?«
    »Euer Rucksack steht in der Küche. Er war fest auf Eurem Rücken gezerrt, obwohl er halb verbrannt ist. Wie so ziemlich alles, was Ihr am Körper trugt. Eure Haut eingeschlossen.« Leicht amüsiert deutete die Heilerin auf seine Bandagen.
    »Und was ist mit dem Rucksack meines Freundes?« Angst lag in Noraks Stimme.
    Die Frau sah ihn prüfend an. »Er hatte keinen bei sich. Was macht Ihr Euch Sorgen um Eure Habe. Seid froh, dass Ihr noch lebt.«
    »Ohne seinen Rucksack hatte die ganze Aktion keinen Sinn. Verdammt!« Angst war Verzweiflung gewichen. Norak trat zu Eric und beugte sich an sein Ohr. »Eric, hörst Du mich? Was ist mit dem Erz? Hast Du es in der Höhle verloren?«
    Eric hörte ihn. Er musste nachdenken. Nein, er konnte sich dunkel daran erinnern, mit seinem Rucksack einen Weg gebahnt zu haben. Er war sich sicher, ihn auf der Lichtung noch in der Hand gehabt zu haben. Er schüttelte verneinend den Kopf.
    »Verdammt!« zischte Norak »Andauernd waren Leute vor der Höhle, habt Ihr gesagt?« Er fixierte die Heilerin.
    »Ja, wieso?«
    »Wer in diesem Dorf könnte den Rucksack gestohlen haben?«
    »Jeder.« Die Antwort kam von einer jungen Frau, die am Türrahmen lehnte. Norak erkannte sie. Sie hatten sie vor dem Dorf getroffen. »Jeder in diesem Dorf wäre bereit, bewusstlose Männer zu bestehlen, um das sagenumwobene Erz in die Hände zu bekommen.«
    »Wer hat es?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete die Tochter der Heilerin.
    »Ich muss es herausfinden. Ohne dieses Erz sind wir verloren.«
    »Verloren? Ha! Irgendwer hat Euch einen guten Preis gemacht und Ihr wart verwegen und dumm genug in die Höhle zu gehen. Wer war es? Der einäugige Sinnar oder der verrückte Kallap? Wahrscheinlich Kallap. Nur er käme auf die Idee, zwei Ahnungslose in die Höhle des verdammenden Feuers zu schicken.«
    »Wer sind Sinnar und Kallap?«
    »Fragt nicht so scheinheilig!«, brauste sie auf. »Die einzigen beiden Schmiede, die Ihr finden werdet, welche die Begabung besitzen, das Erz zu handhaben, das Ihr entwendet habt.« Die junge Frau war ein kleiner Hitzkopf. Sie funkelte Norak zornig an.
    Dieser wiederum wurde sichtlich gelassener. »Wenn jemand aus dem Dorf das Erz gestohlen hat, würde er es behalten oder verkaufen?«
    »Das ist ja wohl die Höhe. Tut nicht so unschuldig …«
    »Genug, Mirath«, fuhr die Heilerin dazwischen. »Ich lasse nicht zu, dass Du unsere Gäste weiter beleidigst. Geh und kümmere Dich um das Essen.«
    Mirath funkelte ihre Mutter an. Die Tochter stampfte mit dem Fuß auf, drehte sich um und ging.
    »Verkaufen«, sagte die Heilerin.
    Norak wandte sich ihr zu. »Bitte?«
    »Der Dieb würde das Erz

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