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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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gelauert und steckte jetzt den Kopf zur Tür herein.
    »Ja?«
    »Habt ihr euch gestritten, du und Matthew?«
    »Nein.«
    »Ah.« Es ist erstaunlich, welches Spektrum an Bedeutungsnuancen man in eine einzige Silbe legen kann; ihr gelang es, zugleich Besorgnis, sachtes Nachforschen und taktvolle Zurückhaltung auszudrücken.
    Ich zog es vor, diese subtilen Untertöne zu ignorieren. »Hör mal«, sagte ich. »Zur Hölle mit diesen Ofenrosten. Sie werden ohnehin nie wieder sauber, und Rose ist die Letzte, die sich daran stört.«
    »Da hast du vermutlich recht.« Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann sagte sie mit echter Sorge: »Josie, Liebes, bitte erzähl mir, was vorgefallen ist.«
    Ich sank müde auf die Chaiselongue, direkt unter die sardonisch blickenden Augen des Greifs. »Rose hat Matt für seinen Vater gehalten und ihm gesagt, er solle nicht immer herüberkommen, sonst würde Hazel alles herausfinden und ihm Matt wegnehmen.«
    »Oh«, machte Mum. »So ein Mist.« Sie setzte sich neben mich und lehnte den Kopf gegen den abgeschabten Samt. »Armer Matt.«
    Ich nickte.
    »Meinst du, er wird sie darauf ansprechen?«
    »Nein«, sagte ich entschieden.
    »Bist du dir sicher? Das würde Rose schrecklich aufregen – sie hat sich die ganze Geschichte nie verziehen.«
    »Heißt das, du wusstest davon?« Ich starrte sie entgeistert an.
    Mum seufzte. »Es war so traurig. Patrick hatte Rose nie richtig kennengelernt, bevor er ihre Schwester heiratete, verstehst du? Sie bewegten sich in verschiedenen Kreisen. Und natürlich ist Hazel die größte Nervensäge überhaupt und Rose freundlich, warmherzig und intelligent – ein wunderbarer Mensch eben, das weißt du ja. Ich glaube, der arme Pat hat schon nach ein paar Monaten erkannt, dass er die falsche Schwester geheiratet hat, aber da erwartete Hazel bereits Matthew, und er war einfach nicht der Typ, der seine schwangere Frau wegen einer anderen verlässt.«
    »Aber warum hat Rose dieses Haus gekauft?«, fragte ich. »Warum um Himmels willen ist sie denn nicht an das andere Ende der Welt gezogen und hat versucht, darüber hinwegzukommen?«
    »Das hat sie ja getan«, erwiderte Mum. »Sie zog nach Christchurch. Aber dann wurde Matthew geboren, und Hazel erlitt einen Nervenzusammenbruch.«
    »Eine Art Wochenbettdepression?«
    »Vermutlich«, erwiderte Mum. »Damals dachten wir, es wäre mal wieder eine von Hazels Launen, aber damit haben wir ihr wohl Unrecht getan. Jedenfalls konnte sie sich unmöglich um das Baby kümmern, und Pat versuchte, den Farmbetrieb am Laufen zu halten und gleichzeitig seine Frau daran zu hindern, sich etwas anzutun, also reiste Rose an und half aus.«
    »Was für ein elender Schlamassel«, sagte ich leise.
    »Allerdings«, bestätigte Mum. »Wir fragten uns, ob Pat sich wohl von Hazel trennen würde, wenn Matthew ein bisschen älter war, aber dann kam Kim. Hazel hat immer behauptet, sie wäre ein Unfall gewesen, ich hab jedoch meine Zweifel.«
    »Du meinst, sie hat Kim ganz bewusst bekommen, um ihren Mann zu halten?«
    »Ja, das vermute ich. Matthew war – wie alt? Zehn? Elf? – und ich kann mir nicht vorstellen, dass Hazel ihn ohne einen erbitterten Kampf von seinem Vater hätte trennen können. Und solche Konflikte offen auszutragen ist nicht Hazels Stil. Sie zieht es vor, Menschen Schuldgefühle einzuimpfen und sie so dazuzubringen, sich ihren Wünschen zu fügen.«
    Einige bildhafte Erinnerungen von Patrick Kings Beerdigung verstand ich nun im Nachhinein viel besser. Hazel war wie von Sinnen gewesen und hatte ihrem Kummer geradezu hysterisch freien Lauf gelassen, während Tante Rose Kim und Matt tröstete, Totengräber und Trauerreden organisierte, für einen Imbiss für die Gäste sorgte, sich um tausend andere Kleinigkeiten kümmerte und dezent im Hintergrund versuchte, Pats Kindern die Situation zu erleichtern.
    »Mein Gott«, schnaubte ich. »Was für ein berechnendes Luder diese Frau doch ist!«
    Mum schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf. »Nein. Sie ist nur egoistisch und nicht die Hellste.« Sie streckte die Hand aus und strich mir eine Haarsträhne hinters linke Ohr. »Ich weiß nur nicht, wie viel von alldem du Matthew erzählen solltest – trotz allem ist und bleibt sie seine Mutter.«
    »Ich käme im Traum nicht auf die Idee, mit Matt über die Liebesaffäre seines Vaters mit seiner Tante zu sprechen – unter keinen Umständen«, erwiderte ich tonlos.
    »Wenn er überhaupt mit jemandem darüber reden würde, dann

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