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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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hast genug Zeit, nach Hause zu fahren und dir die Beine zu rasieren, du brauchst nicht zu rasen wie eine Irre.«
    »Ich möchte nur Tante Rose nicht zu lange alleine lassen, Miss Naseweis. Das habe ich gestern schon getan – mit bösen Folgen.«
    Kim zog die Knie bis zum Kinn hoch und schlang die Arme darum. »Sie ist so schnell so krank geworden«, sagte sie unglücklich. »Genau wie Dad.«
    Ich nahm die linke Hand einen Moment lang vom Lenkrad und berührte ihren Arm. »Oh, Kim.«
    »Na ja, das Leben ist manchmal scheiße.« Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. »Wenigstens seid ihr beide, Matt und du, diesmal hier.«

    Wir hasteten durch den Supermarkt. Kim schob den Einkaufswagen, und ich warf Lebensmittel hinein. »Vanillecreme«, befahl sie. »Tante Rose isst sie gern.«
    Ich nahm einen Karton und zwei Becher griechischen Joghurt vom Regal, und wir hetzten um die Ecke in die Backwarenabteilung, wo wir frontal mit Bob McIntosh zusammenstießen. Ich konnte es nicht fassen – zwei Begegnungen an einem Nachmittag! An seinem Arm hing ein Korb, der drei Dosen des billigsten Katzenfutters und ein Glas Marmelade enthielt. Er prallte gegen einen Plexiglasschrank und stieß vernehmlich den Atem aus.
    »Entschuldigung«, sagte Kim.
    Bob warf mir einen anklagenden Blick zu, zog die Schultern hoch und schlurfte wie ein Gollum zur Tiefkühlkost.
    » So hart habe ich ihn nun auch wieder nicht getroffen«, knurrte Kim. »Wirklich ein komischer Kauz.«
    »Stimmt«, bestätigte ich. Bob musste trotz aller gegenteiligen Beweise gedacht haben, ich würde eines Tages dankbar in seine Arme sinken. Ich hätte es merken und energischer versuchen müssen, ihn zu entmutigen.
    Als wir das Tal hochfuhren und die letzten Straßenlaternen von Waimanu hinter uns ließen, bemerkte Kim im Konversationston: »Also warst du doch die ganze Zeit lang in Matt verliebt, du verlogenes Biest.«
    »Wenn du nicht zu Fuß gehen willst, solltest du die Fahrerin nicht beleidigen.«
    Sie überging diese leere Drohung. »Dein ganzes Gerede – ›hört auf, Leute, er ist einer meiner besten Freunde, und ihr macht alles kaputt‹!« Das wurde in einem piepsigen Blöken hervorgebracht, das, wie ich inständig hoffte, keinerlei Ähnlichkeit mit meiner normalen Stimme hatte. »Josie, du solltest dich schämen.«
    »Eines Tages wirst du hoffentlich die innere Größe aufbringen, mir zu verzeihen.«
    »Vielleicht«, versetzte Kim hoheitsvoll. »Wahrscheinlich sogar. Kann kein Vergnügen für dich gewesen sein, ihn mit Cilla nach Hause gehen zu sehen.«
    Ich schnaubte verächtlich. »Nicht wirklich.«
    »Josie?«
    »Hm?«
    »Mach es ihm nicht so schwer, ja? Er ist nur deshalb noch mit ihr ausgegangen, weil sie ein Riesentheater veranstaltet hätte, wenn er mit ihr Schluss gemacht hätte, und außerdem hat er gedacht, du willst nichts von ihm.«
    »Ich weiß. Ist schon okay.«
    »Gut«, sagte Kim. »Hey, Josie?«
    »Ja?«
    »Nimmst du die Pille?«
    »Kim!«, protestierte ich.
    »Ich will dich nicht über dein Sexleben ausfragen, ich dachte nur …«
    »Oh. Nein, im Moment nehme ich sie nicht. Denkst du daran, selbst damit anzufangen?« Ich hoffte, ich klang nicht so bestürzt, wie ich war.
    »Na ja … vielleicht.« Sie zog das Band aus ihrem dunklen Zopf und schüttelte heftig den Kopf. »Wird man da wirklich dick von?«
    »Nein«, beruhigte ich sie. »Bei den älteren mag das der Fall gewesen sein, aber bei den modernen passiert meistens nichts.«
    »Also brauche ich nur in die Apotheke zu gehen?«
    »Du gehst zum Arzt. Der misst deinen Blutdruck und erklärt dir alles – was du tun musst, wenn du eine Pille vergessen hast und solche Sachen. Aber die meisten Leute benutzen erst einmal Kondome.«
    Kim trommelte missmutig mit den Fingern auf dem Fenster herum. »Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt frage. Er wird sowieso nicht mit mir schlafen.«
    »Nein?« Mir wurde mulmig. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich für die Rolle von Kims Vertrauter und Ratgeberin in Liebesdingen eignete.
    »Er küsst mich noch nicht einmal, bevor ich nicht meine Hausaufgaben gemacht habe.«
    Ich versuchte so angestrengt, eine ernste, mitfühlende Miene zu wahren, dass meine Gesichtsmuskeln schmerzten, aber meine Bemühungen waren vergeblich.
    »Das ist nicht witzig«, jammerte Kim.
    »Ich weiß«, keuchte ich. »Ich hör ja schon auf.«
    »Rachel sagt, Jungen wollen das immer. Vielleicht mag er mich ja nicht besonders.«
    Ich nahm mich zusammen. Niemand, der bei

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