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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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durch die Zweigstelle in Vanai auf die Beine gestellt, nicht wahr?«
    Komme Medean schürzte die Lippen, als würde er nachdenken. »Ich glaube, so war es, nun, da Ihr es erwähnt«, erwiderte er. Und eine weitere Gefahr war umschifft.
    »Euer neuer Regent«, bemerkte Paerin Clark. »Geder Palliako. Es ist kein Name, den ich schon oft gehört habe. Ich bin überrascht, dass wir keinen bekannteren Mann zu Gesicht bekommen haben.«
    »Ich hoffe, Ihr schaut nicht mich an«, sagte Daskellin. »Nein, Palliakos Vater ist ein Graf. Ein unscheinbarer Mann. Sein Sohn ist jedoch etwas anderes. Er hat den Aufstand der Schaukämpfer niedergerungen. Er hat Feldin Maas bloßgestellt. Es spricht vieles dafür, dass dieser Krieg von Anfang an von ihm geplant war.«
    »Was für ein Mann ist er?«, fragte Chana, dann blinzelte sie Cithrin deutlich sichtbar zu und sagte: »Ich höre, dass er nicht verheiratet ist.«
    Sie lachten alle, wie zu erwarten stand.
    »Er ist ein starker Mann«, antwortete Daskellin. »Er kommt beinahe von außerhalb des Hofes, und das macht ihn sehr unabhängig. Er hat eigene Gedanken. Eigene Pläne.«
    »Ehrgeizig?«, fragte Komme, während er eine Muschel öffnete und das Fleisch herausholte.
    »Das muss er wohl sein«, meinte Canl. »Man hat ihn anfangs unterschätzt. Dazu kommt es nun seltener. Sein inoffizieller Gönner ist Dawson Kalliam, und ich glaube, er hat das Gefühl, einen Tiger zu reiten.«
    »Gibt wohl einen schlimmen Feind ab, dieser Mann«, sagte Paerin.
    »Das«, erwiderte Daskellin, »fasst den Regenten in einem Satz zusammen. Würde mir jemand den Wein reichen? Ich scheine meinen schon ausgetrunken zu haben.«
    »Aber nicht doch«, sagte Komme Medean mit gespieltem Entsetzen.
    Das Essen dauerte bis weit in die Nacht hinein. Die Unterhaltung erstreckte sich von Kunst und Politik bis hin zu den Würdelosigkeiten, die einem auf Reisen begegneten. Jeder trat sehr locker auf und gab Witze und Anekdoten zum Besten. Der Wein war hervorragend und führte dazu, dass sich Cithrin ein wenig überdreht fühlte, warm, glücklich und entspannter, als es klug gewesen wäre. Ehe er ging, schüttelte Daskellin allen Männern die Hand und umarmte Komme Medean wie einen Bruder. Er küsste Cithrin auf die Lippen und war daher ebenfalls mehr als nur ein bisschen angeheitert.
    Nachdem er gegangen war, kamen Diener herein, räumten den Tisch ab und brachten einen Stuhl für Kommes schlimmes Bein. Es war im Laufe des Abends sichtbar schlechter geworden, aber erst jetzt zeigte er, dass es ihn störte. Die anderen nahmen Platz, und Cithrin tat es ihnen nach.
    »Nun?«, fragte Komme, seine Stimme vollkommen nüchtern und scharf. »Was haben wir?«
    »Der Regent ist unberechenbar«, erwiderte Chana. »Und Daskellin mag ihn nicht.«
    »Fürchtet ihn aber«, ergänzte Paerin Clark.
    »Meinst du?«, fragte Lauro. »Für mich schien er nichts auf ihn kommen zu lassen.«
    »Nein«, widersprach Cithrin. »Dass er ihn fürchtet, ist richtig. Und es war auch noch etwas anderes dabei, das ich nicht ganz zuordnen konnte. Er ist beunruhigt wegen des Krieges. Obwohl sie ihn gewinnen. Weshalb das?«
    Es war unheimlich. Ihre ganze Kindheit hatte sie an einem anderen Tisch mit Magister Imaniel und Cam und Besel verbracht, und sie hatten genau solche Unterhaltungen geführt. Analyse, Debatte, Diskussion. Auseinandernehmen. Und nun war sie an diesem sonderbaren Ort, mit anderen Leuten und trotzdem völlig zu Hause.
    »Entweder denkt er nicht, dass es mit Asterilreich ein Ende hat, oder er nimmt an, dass sich die Machtverhältnisse bei Hofe dadurch verschieben«, sagte Chana. »Habt ihr gesehen, wie nervös er gewirkt hat, als ich den Witz gemacht habe, dass der Regent nicht verheiratet ist?«
    »Glaubt ihr, dass es zu einer politischen Ehe mit Asterilreich kommen könnte?«, fragte Komme. »Einer Vereinigung?«
    »Ich denke, dass ihm der Gedanke gekommen ist und er es nicht will«, sagte Chana. »Hat er eine Tochter?«
    »Ja«, antwortete Paerin. »Und im richtigen Alter.«
    »Na dann«, meinte Chana, als wäre die Angelegenheit damit erledigt.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Komme. »Ich glaube, dass noch mehr dahintersteckt. Wie viel wissen wir über Palliakos Verbündete?«
    »Sehr wenig«, erwiderte Paerin. »Er hat den Ruf, ein Gelehrter zu sein. Und neuerdings ein Frömmler.«
    »Fromm? Das ist vielleicht ein Problem. König Tracian sollte ein paar Leute hinschicken«, sagte Komme. »Den Hof aushorchen. Dieser neue Krieg

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