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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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mit klopfendem Herzen zurück.
    »Es geht mir gut«, sagte sie. »Alles in Ordnung. Weiter jetzt.«
    Das Gelbe Haus war unverkennbar, sobald man es entdeckte. Drei Stockwerke hoch, jedes schmäler als das darunterliegende, so dass auf jeder Ebene eine eigene kleine Terrasse über den Spalt hinausblickte. Die Wände hatten die unwahrscheinliche Farbe aus dem Herzen eines Gänseblümchens, und der Hof war mit Männern, Frauen und Kindern gefüllt, die zu der heruntergelassenen Bühne und den Leuten aufblickten, die darauf standen. Der Hof war nicht mehr als hundert Fuß von der riesigen steinernen Verankerung entfernt, in der die Herbstbrücke endete. Aber bei so vielen Augen, die nur kurz zucken mussten, um zu sehen, wie sie ihn überquerten, damit sie zur Rückseite des Karrens gelangten, hätte es genauso gut eine Meile sein können. Auf der anderen Seite des Spalts rückten die Fackeln näher an die Herbstbrücke heran. Sie zog ihre beiden Schützlinge in die Schatten neben der Brücke.
    »Bleibt hier«, sagte sie. »Wenn Ihr seht, wie die Leute auf diesem Hof sich abwenden, lauft zur Rückseite des Karrens und sagt demjenigen, der dort ist, dass Cithrin Euch geschickt hat und Ihr versteckt werden müsst. Verstanden?«
    Der Prinz nickte.
    »Aber«, wandte Palliako ein. »Aber was, wenn …«
    »Hört auf meine Stimme«, sagte Cithrin. »Ihr schafft das.«
    Sie ging zum Hof des Gelben Hauses, und ihr Blick schweifte über die Menge. Vertraute Stimmen drangen heran. Horniss und Sandr, die sich gegenseitig Einsätze zuwarfen, wie sie es schon tausend Mal bei ihnen gehört hatte. In der Menge musste sich jemand befinden, der sie führte. Dort, weit hinten, saß Cary mitten in einer Gruppe von fünf anderen. Während sie hinsah, kam Sandr zu einem Höhepunkt und legte etwas zu viel Elan in die Worte. Meister Kit hätte ihn dafür getadelt. Cary war die Erste, die lachte, und die Menge tat es ihr nach. Langsam ging Cithrin um den Rand der Menschenansammlung herum. Sie sah, dass Cary sie erkannte, weil sich die Neigung ihrer Schultern veränderte, und am leichtesten Nicken der ganzen Menschheitsgeschichte.
    Als sie zu ihr trat, kniff Cary die Augen zusammen.
    Cithrin beugte sich dicht heran und flüsterte ihr ins Ohr: »Du musst für mich dafür sorgen, dass die Menge ein paar Sekunden lang von der Bühne wegschaut. Ich weiß, dass Sandr uns umbringen wird, aber es muss sein, und zwar jetzt. Kannst du das tun?«
    Carys Lächeln wurde niederträchtig. »Du solltest inzwischen wissen, süße Schwester, dass ich alles tun kann. Schön, dich wiederzusehen, übrigens. Du hast gefehlt.«
    Ehe Cithrin antworten konnte: Ich habe dich auch vermisst , hob Cary den Saum ihres Kleides über den Kopf und zog es zu rück. Die Brüste der Frau waren größer, als Cithrin sie in Erinnerung hatte, die dunklen Brustwarzen hart in der kühlen Nachtluft.
    »Mein Gott!«, rief Cary, und ihre Stimme übertönte sogar die Spieler auf der Bühne. »Ist das ein brennendes Maultier ?«
    Cithrin spürte, wie ihre Augen groß wurden und eine heftige Röte über ihren Hals in die Wangen und bis in die Ohrspitzen aufstieg. Bei der Brücke flackerte eine winzige Bewegung auf, und dann rannten Palliako und Prinz Aster, als ob Hunde hinter ihnen her wären. Cary deutete auf die Straße am gegenüberliegenden Ende des Hofes. Auf der Bühne standen Sandr und Horniss wie angewurzelt.
    »Gleich da drüben«, rief Cary und zeigte hinüber, so dass ihre Brüste auf und ab hüpften. »Wirklich. Es brennt.«
    Mann und Junge erreichten die Rückseite des Karrens. Die Bühne wackelte, als sie durch die Hintertür hineinstiegen. Cithrin bildete sich ein, dass sie flüsternde Stimmen hörte, aber das konnte auch nur ihr Verstand sein, der ihr einen Streich spielte.
    »Oh nein«, rief Cary und zog ihr Kleid wieder herunter. »Tut mir leid. Mein Fehler. Bitte macht weiter.«
    Einen Augenblick lang war es völlig still.
    »Und ich … äh … ich sage nein, Lord Ternigan«, brachte Horniss schließlich heraus. »Heute wird es keine Hochzeit geben.«
    »Oh doch!«, rief Sandr und stampfte mit dem Fuß auf. »Euresgleichen wird mir keinen Widerstand leisten. Also zieht Euer Schwert, und Klingen sollen die Wahrheit sprechen!«
    Die Männer zogen Holzschwerter heraus und begannen eine Kampfszene, die den zweiten Akt beendete, während Cary ihren Arm um Citrin legte und sie zurück zur Straße und fort vom Schauspiel drehte.
    » Das hättest du nicht tun müssen«, meinte

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