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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ergibt das Sinn. In dem Fall kann es gar keine Aufzeichnungen geben. Dann ist sie in die Staaten zurückgekehrt. Erst nach New York, dann nach D. C. und schließlich nach San Francisco. Falls sie während dieser Zeit für jemanden gearbeitet haben sollte, dann gibt es zumindest keine Aufzeichnungen darüber.«
    »Was ist mit ihrem Handy? Die kann man heutzutage doch über GPS orten.«
    »Das haben wir natürlich auch versucht, aber offenbar hat sie den GPS-Chip deaktiviert, und eine Triangulation über Funkmasten ist in so einem Fall äußerst unzuverlässig. Hätte ich die Ressourcen des FBI oder der NSA, dann wäre das nicht so schwer, aber die habe ich nun mal nicht. Ich glaube, Katie James will nicht gefunden werden.«
    »Hast du etwas zu ihren jüngsten Aktivitäten?«, fragte Kuchin.
    »Ich kann dir sagen, dass sie vor ein paar Wochen noch einmal in Paris war.«
    Kuchin beugte sich vor. »Was sonst noch?«
    »Nichts mehr. Kein Hotel. Keine Kreditkartenzahlungen für Essen. Entweder benutzt sie nur Bargeld, oder sie ernährt sich aus Mülltonnen. In jedem Fall ist sie nicht lang geblieben. Sie hat Paris am nächsten Tag verlassen und ist wieder in die Staaten zurückgekehrt. Ich habe die Reservierung persönlich gesehen. Und sie war an diesem Tag auf Bildern der Überwachungskameras in Charles de Gaulle zu sehen.«
    »Ist sie wieder nach San Francisco geflogen?«
    »Nein, nach Washington, D. C. Ich habe die Fluglinien überprüft, die Busverbindungen und die Autovermietungen – nichts. Natürlich könnte sie gefälschte Papiere verwendet haben, aber sie könnte auch noch dort sein.«
    »Und wieder kein Hotel?«
    »Nein. Vielleicht hat sie dort ja auch einen Freund.«
    »Vielleicht«, sagte Kuchin nachdenklich.
    »Washington ist eigentlich nicht so groß. Ich kann ein paar meiner Leute hinschicken, damit sie sich mal umsehen.«
    Kuchin schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist nicht nötig. Ich werde dort die Jagd aufnehmen.«
    Der andere Mann stand auf. »Ich werde dir weiter jede Information zukommen lassen, auf die ich stoße. Ich habe entsprechende Marker im System implementiert. Sobald sie ein Flugticket bucht, sich einen Wagen mietet, an den Bankautomaten geht oder ihren GPS-Chip einschaltet, werde ich es wissen, und dann weißt du es auch.«
    Nachdem der Mann gegangen war, saß Kuchin auf seinem Stuhl und dachte nach. Tatsächlich erforderten im Augenblick gleich mehrere Dinge seine Aufmerksamkeit. Zwar war er daran gewohnt, doch er zog es vor, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Aber manchmal bekam man eben nicht, was man sich wünschte.
    Sein Hauptfokus galt jedoch Katie James. Sie war die einzige Verbindung, die er hatte. Er musste diese Frau finden … unbedingt.

Kapitel neunundsiebzig
    Z wei Tage waren vergangen. Shaw hatte sich jeden Zoll von Harrowsfield angesehen, das Personal bei seiner Arbeit beobachtet und lange und ausführlich mit Professor Mallory, Liza, Reggie, Whit und Dominic gesprochen. Er war sogar mit Reggie in die unterirdische Schießanlage gegangen. Dort hatte er dann gesehen, wie sie ihr Ziel in neunzig Prozent aller Fälle traf und das trotz der Rauchwand zwischen ihr und der Scheibe.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte er, als sie wieder an die frische Luft gingen. »Wie machst du das?«
    »Ich habe mir einfach gemerkt, wo die Scheibe hinter dem Rauch steht.«
    »Nur dass die Ziele im echten Leben nur selten stehen bleiben.«
    Auf dem Rückweg zum Haus kamen sie am Friedhof vorbei. Shaw blieb vor dem Grab von Laura R. Campion stehen.
    »Seid ihr irgendwie miteinander verwandt?«, fragte er. Reggie hatte ihm ihren Nachnamen inzwischen genannt.
    »Ich bezweifele es.«
    »Kommst du oft hierher?«
    »Vermutlich öfter, als ich sollte«, gab sie zu.
    Reggie setzte sich auf die alte Bank. Shaw stellte sich neben sie. »Du kommst also hierher und starrst das Grab einer Frau an, die vielleicht mit dir verwandt ist oder auch nicht, und so willst du deine geistige Gesundheit bewahren?«
    »Sei nicht so fies. Jeder hat seine Ticks.«
    »Okay, und was ist mit deiner eigenen Familie?«
    »Was soll mit der sein?«, erwiderte Reggie ein wenig zu angespannt.
    »Leben sie noch?«
    »Nein. Wie geht es deinen Kindern? Du hast doch sicher das Problem mit deinem Sohn in den Staaten geklärt, nicht wahr?«
    »Meine älteste Erinnerung ist die an eine fette, alte Nonne in einem Waisenhaus. Und ich war nie verheiratet. Keine Kinder.«
    »Ist das diesmal die Wahrheit?«
    »Ja.«
    »Aber da ist noch dieses

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