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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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da sein wird.«
    »Gordes ist eine kleine Stadt.«
    »Wie auch immer … Lass dich bloß nicht auf eine Ménage-à-trois ein. Das kann übel werden. Und bevor du fragst: Ja, ich spreche aus Erfahrung.«
    »Whit, manchmal frage ich mich, warum ich mich überhaupt mit dir abgebe.«
    »Das kann nur an meinem Charme liegen.«
    »Wie kommst du darauf, dass du überhaupt so etwas wie Charme hast?«
    Whit schaute beleidigt drein. »Himmel, Frau! Ich bin Ire. Das ist Teil unseres Erbguts.«

Kapitel vierunddreißig
    R eggie hatte darauf bestanden, dass sie in einem Restaurant in Gordes und nicht in seiner Villa aßen, und Waller hatte schließlich nachgegeben.
    »Sie sind wirklich hartnäckig«, hatte er in sanft tadelndem Ton gesagt.
    »Nein, das hat nur was mit gesundem Menschenverstand zu tun. Ich kenne Sie doch gar nicht. Und meine Eltern hätten mir nie erlaubt, Sie allein zu besuchen, noch nicht einmal zum Dinner.«
    »Dann sind Ihre Eltern wohl sehr klug.«
    »Das waren sie, ja.«
    »Ich verstehe. Tut mir leid.«
    »Mir auch«, hatte Reggie mit fester Stimme erwidert.
    Sie waren gemeinsam ins Dorf gegangen und hatten sich an einen Tisch auf der Terrasse eines Restaurants gesetzt, die von einem drei Fuß hohen Eisenzaun begrenzt war. Wie immer waren Wallers Männer nicht weit entfernt. Pascal gehörte an diesem Abend allerdings nicht dazu.
    »Gehen diese Männer immer da hin, wo Sie auch hingehen?«, fragte Reggie und schaute zu den Leibwächtern.
    »Das ist der Preis des Erfolgs«, antwortete Waller und breitete in gespielter Hilflosigkeit die Arme aus. Er trug einen blauen Blazer mit einem weißen Einstecktuch, eine Kakihose, ein weißes Seidenhemd und königsblaue Segeltuchschuhe ohne Socken. Die Luft war nach der Hitze des Tages noch nicht abgekühlt, und ein paar Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Reggie war sicher, dass er auch unter den Armen schwitzte. Sie hatte sich für einen blassblauen Skort entschieden, eine gelbe Bluse und weiße Sandalen sowie ein dazu passendes gelbes Band im Haar. Sie schwitzte nicht.
    »Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass es an einem Ort wie diesem jemanden geben könnte, der anderen ein Leid zufügen will«, sagte Reggie und aß ihren letzten Bissen Fleisch.
    Waller nippte an seinem Wein und musterte Reggie aufmerksam. »Ja, es ist hier einfach wunderschön.« Er lächelte. »Genau wie Sie.«
    Auf einen Wink von Waller brachte der Kellner eine zweite Flasche des gleichen Weins und schenkte ein. Reggie nahm ihr volles Glas, schwenkte die Flüssigkeit darin und prüfte gedankenverloren die Farbe gegen das Licht der Kerze auf dem Tisch. »Sie haben erwähnt, dass Sie schon Kinder in meinem Alter haben könnten. Haben Sie denn Kinder?«
    Waller winkte ab. »Nein. Das war rein hypothetisch. Ich war wohl immer viel zu beschäftigt dafür.«
    »Was ist mit einer Frau?«
    »Hätte ich gegenwärtig eine, dann wäre sie mit mir hier.«
    »Gegenwärtig? Dann waren Sie also mal verheiratet, ja?«
    »Ja.«
    »Ist sie gestorben, oder sind Sie geschieden?«
    »Fragen, Fragen, Fragen«, sagte Waller in beiläufigem Tonfall, doch sein Gesicht wurde ernst.
    »Tut mir leid«, sagte Reggie. »Ich bin einfach nur neugierig.«
    »Beides.«
    »Was?«
    »Meine erste Frau ist gestorben, und meine zweite hat sich von mir scheiden lassen.« Er tätschelte Reggies Hand. »Sie erinnern mich ein wenig an meine erste Frau. Sie war auch sehr schön. Und stur.«
    »Wie hieß sie?«
    Waller wollte darauf antworten, beherrschte sich dann jedoch. »Das ist Vergangenheit, und ich lebe nicht in der Vergangenheit. Ich lebe in der Gegenwart und konzentriere mich auf die Zukunft. Lassen Sie uns diesen wunderbaren Bordeaux genießen und dann ein wenig spazieren gehen, um alles Französische zu bewundern.«
*
    Später führte Waller Reggie wieder auf die Straße, wo er sich erneut bei ihr unterhakte. Reggie schaute zu seinen Bodyguards. Waller folgte ihrem Blick.
    Sie sagte: »Ich nehme an, für Sie ist das ein notwendiges Übel, aber ich würde nicht so leben wollen.«
    »Aber Sie sind doch ebenfalls gut situiert. Sie reisen mit Stil. Sie haben eine luxuriöse Villa gemietet und das an einem der schönsten Orte der Welt. Haben Sie da keine Angst, entführt zu werden? Oder dass man Sie wegen Ihres Geldes umbringen könnte?«
    »Abgesehen von ein paar Euros habe ich kein Geld dabei, und wenn jemand meine Kreditkarten haben will, muss er mich dafür nicht töten. Und was eine Entführung betrifft: Nun, ich selbst

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