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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Minuten zu Fuß. Was, wenn er es nicht bis hierher geschafft hatte? Aber Reggie hatte dafür gesorgt, dass Wallers Schläger hörte, dass Bill die Stadt verließ. Er hätte also keinen Grund gehabt …
    »Dürfte ich jetzt bitte?«, sagte der Portier.
    Reggie wurde aus ihren Gedanken gerissen und sah, dass der Mann die Hand nach dem Schlüssel ausstreckte. Sie gab ihn ihm.
    »Sie sollten das der Polizei melden«, riet Reggie ihm.
    »Ich glaube nicht. Vielleicht ist er letzte Nacht ja nicht ins Hotel gekommen, weil er etwas Besseres zu tun hatte.« Er warf Reggie einen Blick zu. »Immerhin ist das hier die Provence.«
    »Darf ich das Zimmer dann mal nach Hinweisen darauf untersuchen, wo er sein könnte?«
    »Wenn Sie das auch nur versuchen, können Sie sicher sein, dass ich doch noch die Polizei rufe.«
    Resigniert drängte Reggie sich an ihm vorbei und rannte die Treppe runter.
    Sie verließ das Hotel und war bereits wieder auf dem Weg zurück zu ihrer Villa, als sie hinter sich Reifen quietschen hörte. Sie drehte sich um und sah ein Auto vor dem Hotel halten. Sofort duckte sie sich in den Schatten und beobachtete, wie drei Männer aus dem Auto sprangen und in das Hotel liefen. Einer von ihnen trug einen auffällig altmodischen Hut. Reggie wagte sich jedoch nicht näher heran, denn sie sah, dass der Fahrer noch immer im Wagen saß.
    Ein paar Minuten später kamen die Männer wieder heraus, doch einer von ihnen trug jetzt etwas bei sich. Reggie erkannte sofort den Koffer aus Bill Youngs Zimmer. Als der Wagen an ihr vorbeiraste, sah sie den Mann mit dem Hut durch das Fenster auf der Beifahrerseite. Er telefonierte und sah ganz und gar nicht glücklich aus.
    Reggie lief in das Hotel zurück. Der Portier saß stumm hinter seinem Tresen.
    »Ich habe die Männer kommen sehen«, sagte Reggie.
    »Das ist der schlimmste Morgen meines Lebens«, stöhnte der Mann.
    »Was wollten sie?«
    Er stand auf. »Was sie wollten? Was sie wollten? Sie wollten das Gleiche wie Sie. Wer ist dieser Mann, den alle wollen?«
    »Haben Sie etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Nein.«
    »Warum haben Sie sie dann etwas mitnehmen lassen?«
    Mit zitternder Stimme antwortete der Mann: »Weil sie Waffen hatten. Und jetzt machen Sie, dass Sie rauskommen!«

Kapitel sechsundvierzig
    S haw wachte langsam auf und verspannte sich dann. Er hatte schon einmal einen Schädelbruch gehabt, und das hier fühlte sich genauso an. Er versuchte, Arme und Beine zu bewegen, doch er war geschickt gefesselt. Je mehr er zog, desto straffer wurden seine Fesseln. Schließlich rührte er sich nicht mehr.
    Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er, dass der Raum, in dem er sich befand, klein und bis auf ihn leer war. Es gab keine Fenster; also befand er sich vermutlich in einem Keller oder vielleicht in einem alten Lagerhaus. Der Boden bestand aus Beton, und das wenige Licht fiel unter der Tür hindurch.
    Jeder Herzschlag wurde von einem Pochen in Shaws Kopf begleitet, und das hatte er auch verdient. Er hätte niemals zulassen dürfen, dass sich jemand so an ihn heranschlich. Aber er hatte nicht aufgepasst, weil er über Dinge nachgedacht hatte, über die er nicht hätte nachdenken sollen.
    Evan Waller könnte ihn aus zwei Gründen entführt haben. Entweder war er eifersüchtig und wollte seinen Rivalen ausschalten, oder er hatte herausgefunden, wer Shaw wirklich war. Der erste Grund war eigentlich nicht länger plausibel, nachdem Janie lautstark verkündet hatte, dass Shaw aus dem Spiel war. Aber wenn Waller herausgefunden hatte, wer er wirklich war, dann fragte er sich, warum er nicht schon längst tot war. Vielleicht wollte Waller ihn vorher ja noch mit Häme überziehen. Oder vielleicht wollte er Shaw genauso foltern wie die Terroristen, bevor er ihn umbrachte.
    Shaw hob leicht den Kopf, als die Tür sich öffnete und ein Mann den Raum betrat. Im Halbdunkel konnte Shaw nur die Umrisse erkennen. »Sind Sie wach?«, fragte der Mann.
    »Ja.«
    »Haben Sie Hunger? Durst?«
    »Ja.«
    Shaw hoffte, eine Chance zur Flucht zu bekommen, wenn sie ihn zum Essen und Trinken losbanden. Der Mann trat vor. Shaw erkannte ihn nicht als einen von Wallers Männern. In der einen Hand hatte der Mann eine Wasserflasche und in der anderen irgendeinen Gegenstand. Er öffnete die Flasche, löste Shaws Fesseln aber nicht. Er hielt ihm einfach die Flasche an die Lippen und ließ Shaw trinken.
    »Nur damit Sie es wissen: Wir haben Sie jederzeit im Visier.«
    Shaw schaute über die

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