Dr. House

Szenen sich daraus ergeben, etwa: Eines Morgens wacht Wilson auf, und wen entdeckt er in seiner Badewanne? Den betrunkenen House.«
     
    – KATIE JACOBS
    Die Wohnung hat ihre eigene Geschichte: Ein Mann kaufte sie, riss ein paar Wände ein und stieß sie dann wieder ab. Ursprünglich hatte Cuddy vor, sie zusammen mit Lucas zu kaufen, doch Wilson drängte sich dazwischen und kaufte sie für sich und House (der Grund für Lucas’ Rache in »Possenspiel mit Opossum«  – das Opossum, das lose Geländer, die Sprinkleranlagen). Am Anfang waren die Räume nüchtern und unspektakulär, so dass das schräge Pärchen ihnen seinen eigenen Stempel aufdrücken konnte. Katie malte sich aus, dass die Schlafzimmer von House und Wilson vom selben Flur abgingen: »Ich wollte, dass Wilson sagen kann: ›Gute Nacht, House.‹ und House: ›Gute Nacht, Wilson.‹ Jetzt ist das möglich.«
    Steve Howard und seine Crew bauten die Wohnung. Der Spaß kann losgehen.
    Sofort flirtet Wilson in »Menschenbilder« mit der attraktiven neuen Nachbarin Nora und stellt fest, dass sie glaubt, er und House seien schwul. »Wir sind nicht schwul«, sagt er. »Wirklich nicht?«, fragt Nora ungläubig. House trägt ein fliederfarbenes Hemd, zeigt demonstratives Interesse an Musicals und Noras Schuhen und sagt ihr, sie hätten sich bloß noch nicht geoutet. House hat den hinterlistigen Plan, Nora flachzulegen. Die beiden diskutieren
gerade beim Abendessen in einem gemütlichen Restaurant über eine Pyjamaparty unter Nachbarn, als sie von Wilson unterbrochen werden:
    WILSON: »Ich liebe diesen Mann. Und ich verschwende keine Minute mehr damit, es zu verleugnen. [Holt den Ring heraus] Gregory House, willst du mich heiraten?«
     
    HOUSE: »Wow. Das haut mich aus den Socken.«
    »Katie hat sich viele Gedanken gemacht, das hilft uns beim Erzählen. In ihrer Vorstellung sollte Wilson das größere Schlafzimmer und das schicke Bad mit der schicken Badewanne bekommen, während House keine hat. Er bewohnt sozusagen das Kinderzimmer und hat nur eine Dusche. Das ist witzig, daraus lässt sich was machen.«
    – RUSSEL FRIEND
    Für den Opener der sechsten Staffel, »Einer flog in das Kuckucksnest«, mussten die Autoren besonders eng mit dem Design-Department zusammenarbeiten, da das Set und die Skripte beinahe zur selben Zeit entworfen wurden. Es ging darum, ob das Set noch ergänzt werden musste, um die Geschichte zu erzählen. Umgekehrt stellte sich die Frage: Wie sieht das Set aus? Welche Geschichten sind darin möglich? Für die Autoren war es irritierend, sich mit einer fast komplett neuen Besetzung an einem neuen Ort zurechtfinden zu müssen. Der Plot war noch im Entwicklungsstadium, da wurden schon die Darsteller besetzt. Als die Autoren die Geschichte auf ihren Whiteboards im Autorenzimmer einteilten, nannten sie House’ Psychiater »Andre«, weil sie sich Andre Braugher in der Rolle vorstellten. Er war die erste Wahl, und das hatte Katie Jacobs an die Autoren weitergegeben.

    »Einmal kam Katie rein und sagte: ›Ich habe einen großartigen Darsteller für Alvie aufgetan, House’ Bettnachbarn in der Mayfield-Klinik: Lin-Manuel Miranda.‹ Wir sahen uns sein Tape an und fanden ihn super. Wir haben ihm die Rolle dann mehr oder weniger auf den Leib geschrieben, dass er singt und rappt zum Beispiel.«
    – RUSSEL FRIEND
     
     
    »Ich habe einen Riesenrespekt vor den Autoren. Sie sind fantastisch und das Verhältnis zu ihnen ist toll. Ich war noch nie bei einer Sendung beschäftigt, wo Autoren, Produzenten und Schauspieler so freundschaftlich miteinander umgegangen sind. Es herrscht eine herzliche und offene Atmosphäre. Manchmal komme ich ins Büro und sehe Bilder von bizarren medizinischen Prozeduren, dann weiß ich, aha, das wird in einigen Wochen in einem Skript auftauchen.«
    – PETER JACOBSON

    Nachdem die Dreharbeiten zu seiner jüngsten Folge abgeschlossen sind, atmet David Hoselton erst einmal tief durch. Dann hat er den Kopf wieder frei für die nächste Geschichte. Er bringt eine Idee zu Papier und versucht wieder reinzukommen. In der zwanzigsten Folge der sechsten Staffel steigt er wieder ein (»Im Nein liegt die Wahrheit«).
    David Hoselton hat mit David Shore an der University of Toronto Jura studiert. Gemeinsam brachten sie am Anfang ihres Studiums den Law School Newsletter heraus; später wurde die Studentenzeitung in Hearsay umbenannt. Hoselton arbeitete nie als Jurist. Vor fünfundzwanzig Jahren zog er auf der Suche nach Arbeit als